FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue geopolitische Unsicherheit nach einem Raketeneinschlag in Polen hat am Mittwoch Rüstungswerte europaweit angetrieben. Rheinmetall kletterten auf ein Hoch seit Anfang August und verteuerten sich zuletzt an der Spitze m MDax um 3,6 Prozent. Im Fokus standen hier auch die Aussagen des Konzerns auf dessen Investorenveranstaltung. Die Düsseldorfer stecken sich wegen der Aufrüstung in vielen Nato-Staaten für die mittlere Frist höhere Finanzziele.

Im SDax zogen am Mittwoch die Papiere des Rüstungselektronikherstellers Hensoldt als bester Wert um 4,1 Prozent an. Leonardo gewannen in Mailand 3,5 Prozent, BAE Systems standen in London vier Prozent höher. In Paris ging es für Thales um 4,4 Prozent hoch.

Zwar gibt es inzwischen Hinweise darauf, dass es sich bei dem in Polen eingeschlagenen Geschoss um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine handelt und nicht aus Russland, wie zuerst befürchtet. Doch das Ereignis rufe den Anlegern wieder in Erinnerung, welche politischen und wirtschaftlichen Risiken der Krieg in der Ukraine weiterhin mit sich bringe, kommentierte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Das könnte den Drang zu etwas mehr Vorsicht in der Geldanlage bei dem einen oder anderen durchaus erhöhen."

Vom vorsichtigen Agieren in Phasen wachsender geopolitischer Spannungen und militärischer Konflikte waren gleichwohl Aktien von Rüstungsherstellern bereits in den zurückliegenden Monaten eher ausgenommen. Die Rüstungskonzerne profitieren seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine von den steigenden Verteidigungsbudgets der Länder./ajx/mis