Nach neuerlichen Rekorden am Vortag dürften die Indizes an der Wall Street am Dienstag mit Verlusten in den Handel starten. Vor der Börsenglocke werden allerdings noch Konjunkturdaten erwartet, die die Richtung beeinflussen könnten - nämlich Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 hatten am Montag den fünften Handelstag in Folge zugelegt, während die Nasdaq-Indizes im Minus geschlossen hatten.

Bei verhaltenem Umsätzen hatten sich Anleger ermutigt von den Fortschritten der Anti-Covid-Impfkampgnen gezeigt, doch bleiben Sorgen wegen der Ausbreitung der Deltavariante. Sie gefährde die Erholung, wenn sie sich weiter im aktuell raschen Tempo ausbreite, heißt es am Markt. Zudem ängstigen sich Investoren vor einer möglicherweise bevorstehenden Wende in der Geldpolitik der US-Notenbank. "Die Delta-Variante hat das Vertrauen des Durchschnittsamerikaners erschüttert, so dass wir die Auswirkungen auf die Wirtschaft im Auge behalten müssen", sagt David Donabedian, Chief Investment Officer bei CIBC Private Wealth: "Dies wird ein chronisches Problem sein, das eine gewisse Volatilität an den Märkten verursachen wird."

Dennoch gingen Anleger weitgehend davon aus, dass etwaige Marktturbulenzen nur von kurzer Dauer sein würden, fügt er hinzu. "Die Wirtschaft hat sich deutlich erholt, die Unternehmensgewinne sind höher als erwartet, die Anleiherenditen sind niedrig geblieben, und die US-Notenbank Fed denkt laut über eine Änderung ihrer Politik nach, hat dies aber noch nicht getan", so Donabedian.

Wie das Wall Street Journal am Montag berichtete, nähern sich die Entscheidungsträger der US-Notenbank einer Vereinbarung, ihre Politik des lockeren Geldes in etwa drei Monaten zurückzufahren, wenn die wirtschaftliche Erholung anhält. Der Präsident der Bostoner Fed, Eric Rosengren, sagte in einem Interview, er erwarte bis zur Septembersitzung ein ausreichendes Beschäftigungswachstum, um die Kriterien für eine Reduzierung der Anleihekäufe zu erfüllen.

Im vorbörslichen Geschäft fallen Telsa um weitere 1,9 Prozent. Am Montag war die Aktie um 4 Prozent gesunken, da die US-Regierung eine Untersuchung des Autopilot-Systems des Elektrofahrzeugherstellers eingeleitet hat, weil es zu mehreren Zusammenstößen mit Rettungsfahrzeugen gekommen war.

Die Aktie des Videospieleanbieters Roblox verliert 6,5 Prozent. Zwar wurde die Zahl der Nutzer kräftig gesteigert, sie fiel aber dennoch unter den Erwartungen der Analysten aus. Endeavor steigen dagegen um 3,1 Prozent, nachdem das Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche seinen Umsatzausblick für das Jahr erhöht hatte.

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August 17, 2021 06:01 ET (10:01 GMT)