Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche kommt einer Zulassung seines Mittels RoActemra (Tocilizumab) in der EU zur Behandlung von Covid-19-Patienten einen Schritt näher. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA hat nämlich empfohlen, das Anwendungsgebiet von RoActemra (Tocilizumab) auf die Behandlung von Erwachsenen mit dem Coronavirus zu erweitern, teilte die Behörde am Montag mit.

Konkret geht es um Patienten mit einem schweren Verlauf, die eine systemische Behandlung mit Kortikosteroiden erhalten und zusätzlichen Sauerstoff oder mechanische Beatmung benötigen.

Das Roche-Medikament ist in der EU bereits zur Behandlung der Entzündungskrankheiten rheumatoide Arthritis, systemische juvenile idiopathische Arthritis, juvenile idiopathische Polyarthritis, Riesenzellarteriitis und Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) zugelassen.

Für die Empfehlung hat der Ausschuss laut den Angaben Daten einer Studie ausgewertet, an der 4116 hospitalisierte Erwachsene mit schwerer Covid-19 teilnahmen, die zusätzlichen Sauerstoff oder mechanische Beatmung benötigten und hohe Werte an C-reaktivem Protein im Blut aufwiesen (was auf eine Entzündung hinweist).

Die Studie zeigte demnach, dass die Behandlung mit RoActemra, das als Infusion zusätzlich zur Standardbehandlung verabreicht wird, das Sterberisiko im Vergleich zur Standardbehandlung allein verringert.

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