Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

SWISS/FLUGHAFEN ZÜRICH: Ein Test, der in Minuten Covid- 19-Erkrankte identifiziert: Darauf wartet vor allem die Reisebranche. Denn die unkoordinierten Quarantänemassnahmen vieler Länder zur Eindämmung der Pandemie bringen den Tourismus zum Erliegen. Jetzt bietet der Pharmakonzern Roche einen solchen Schnelltest an. In Deutschland bereitet die Lufthansa ein Pilotprojekt vor, um die Möglichkeiten des Tests auszuloten, schreibt die "NZZ am Sonntag". Auf einzelnen Flügen ab Frankfurt in die USA sollen alle Passagiere vor dem Einstieg untersucht werden. Die Erkenntnisse sollen auch bei der Swiss Anwendung finden. Dazu prüft der Flughafen Zürich, wie man Schnelltests in den Betrieb integrieren könnte. Ob Quarantäne-Vorschriften für getestete Reisende gelockert werden, entscheidet aber das Bundesamt für Gesundheit. Es stützt sich dabei auf die Experten der nationalen Covid-19-Task-Force. Die Fachleute wollen vor einer Empfehlung unabhängige Studien mit diesen Tests abwarten. (NZZaS, S. 27)

SNB: War die Lage für die Schweizerische Nationalbank (SNB) bereits vor der Coronakrise schwierig, so ist sie nach Ausbruch der Pandemie noch anspruchsvoller geworden. "Es wird für die Notenbanken äusserst schwierig, ihre Geldpolitik zu normalisieren", sagt Karen Ward, Chefstrategin des Vermögensverwalter J. P. Morgan Asset Management in der "NZZ am Sonntag". Selbst wenn die Wirtschaft dereinst wieder normal wachse, stünden Staaten und Unternehmen weltweit mit wesentlich höheren Schulden da als vor der Pandemie. Bereits nur schon kleine Zinserhöhungen hätten schmerzhafte Konsequenzen und der Spielraum für eine Normalisierung der Geldpolitik sei klein, sagt sie. Veränderungen werden von Schweizer Wissenschafter derweil bezüglich der Transparenz der SNB gefordert. Yvan Lengwiler, Professor für Nationalökonomie an der Universität Basel und auch Verwaltungsrat der Finanzmarktaufsicht Finma, schreibt in einem Meinungsartikel: "Die Unabhängigkeit der SNB von der Politik ist unbestritten. Aber die Öffentlichkeit sollte im Gegenzug die Geldpolitik debattieren können. Die Voraussetzung dafür ist viel mehr Transparenz, als Gegenstück zur umfassenden Delegation von Macht an die SNB." ETH-Professor Hans Gersbach stösst ins gleiche Horn und fordert, dass die SNB künftig die Protokolle ihrer Direktoriumssitzungen veröffentlicht, damit die Öffentlichkeit die Entscheide nachvollziehen könne. (NZZaS, S. 25)

UBS: (SoZ, S. 35): Die UBS könnte ihren Wert auch ohne eine Fusion mit grossen Mitstreitern wie etwa zuletzt spekuliert mit der Deutschen Bank oder der Credit Suisse deutlich steigern, schreibt die "Sonntagszeitung". Denn die Bank sei bei weitem nicht überall Klassenbeste. Sie verfüge zum Beispiel über ein unterdurchschnittliches Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio). Auf jeden Franken, den die Bank einnimmt, gehen 74 Rappen als Kosten wieder raus. Bei Vergleichsbanken liege der Kostensatz zum Teil deutlich tiefer. Sparpotenzial orten Experten etwa bei den Bonuszahlungen. Würde die UBS den Bonuspool um 2 Milliarden Franken kürzen, dann würde der Gewinn um den gleichen Betrag steigen und den Aktienkurs in die Höhe befördern. Da die UBS in etwa zum Zehnfachen des Reingewinns gehandelt wird, könnte die Marktkapitalisierung um 20 Milliarden Franken zulegen und die Bank hätte dann einen Börsenwert von rund 60 Milliarden. (SoZ. S. 35 + 37)

TOURISMUS: Die Buchungen von Feriendomizilen haben in der Schweiz im Herbst stark zugenommen, schreibt die "Sonntagszeitung". "Die Nachfrage ist so gross wie nie", heisst es bei der Plattform E-Domizil, die in der Schweiz mehr als 14'000 Ferienwohnungen vermittelt. "Damit wir in der Buchungsabwicklung nicht in Rückstand geraten, haben wir unseren Personalbestand um 230 Stellenprozent erhöht", sagt Geschäftsführer Daniel Koller. Der Reiseumsatz für die Periode September bis November habe sich gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht. Koller rechnet damit, dass die Zahlen weiter steigen. Denn: "Die Kunden buchen in der jetzigen Situation extrem kurzfristig." (SoZ, S. 37)

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