Zürich (awp) - Sacken schwergewichtige Index-Mitglieder wie Roche innerhalb weniger Minuten um mehrere Prozent ab, hinterlässt das auch am Gesamtmarkt seine Spuren. Die Roche-Bons hatten den Halbjahreszahlen am Morgen ohnehin keinen leichten Stand, doch am Nachmittag kam ein Ruck in den Kurs und es ging innerhalb kurzer Zeit um annähernd 5 Prozent abwärts.

Gegen 15.45 Uhr weisen die Genussscheine immer noch ein Minus von 4,3 Prozent auf 340,80 Franken auf. Zuvor waren sie bis auf 338,40 Franken abgesackt. Den SMI haben sie gleich mitgerissen und ihn bis auf ein Tagestief bei 11'936 Punkten gedrückt. Mittlerweile notiert er wieder etwas höher bei 11'956,50 Punkten.

Am Markt kursieren verschiedene Erklärungen. So heisst es von einem Händler, einige Investoren und Analysten hatten auf eine Erhöhung der Guidance gehofft. Immerhin habe der Konzern etwas besser als erwartet abgeschnitten.

An anderer Stelle wird spekuliert, dass die Aussagen zum Alzheimer-Kandidaten Gantenerumab einigen Marktteilnehmern zu zurückhaltend ausgefallen sind. Im Vorfeld der Zahlen hatte es Spekulationen gegeben, der Pharma-Konzern könnte noch vor Abschluss der laufenden Phase-III-Studie einen Zulassungsantrag stellen. Das Roche-Management wiederum betonte nun während der Analystenkonferenz, dass es wichtig sei, einen Antrag zu stellen, der auf belastbaren Daten fusse. Nichtsdestotrotz sei man in Gesprächen über innovative Lösungen, um die Therapie den betroffenen Patienten so schnell als möglich zugänglich zu machen.

Zur Erinnerung: Erst vor einigen Wochen hat der US-Konzern Biogen eine umstrittene Zulassung für seine Alzheimer-Therapie erhalten. Damit sind Spekulationen über mögliche vorzeitige Zulassungsanträge weiterer Wettbewerberwie etwa von Roche ins Kraut geschossen. Zahlreiche Analysten hatten denn auch ihre Modelle bereits überarbeitet und den Kandidaten neu darin integriert.

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