Zürich (awp) - Die Valoren von Roche haben am Mittwochnachmittag überdurchschnittlich hohe Kursverluste zu beklagen. Beobachter erklären sich diese mit einem Entscheid der US-Regierung, die Kostenübernahme von Alzheimermedikamenten durch Medicare zu begrenzen. Davon dürfte auch das sich noch in der Entwicklung befindliche Präparat Gantenerumab der Basler betroffen sein.  

Um 13.34 Uhr verlieren die Roche Genussscheine noch 1,8 Prozent auf 368,75 Franken. Die Tagestiefstkurse liegen gar bei 366,30 Franken. Vom Schwergewicht belastet, notiert der Leitindex SMI um 0,36 Prozent tiefer.  

Als Verlierer des Medicare-Entscheids der US-Regierung wird in Expertenkreisen vor allem der Roche-Rivale Biogen gesehen. Dessen Alzheimermedikament Aduhelm ist in den USA seit Juni letzten Jahres zugelassen, gilt aufgrund des hohen Verkaufspreises jedoch als nicht unumstritten.  

Doch auch Roche arbeitet mit Gantenerumab an der Entwicklung eines Präparats derselben Wirkstoffklasse. Nach dem positiven Zulassungsentscheid des Biogen-Mittels Aduhelm legten die Valoren der Basler im Juni letzten Jahres innerhalb weniger Tage denn auch um fast 30 Franken an Kurswert zu.  

Zusätzliche Impulse gingen dann im Oktober von der Nachricht aus, dass die US-Arzneimittelbehörde Gantenerumab den Status eines Therapiedurchbruchs verlieh. Dieser Status sieht unter anderem einen beschleunigten Zulassungsprozess vor. Mit wegweisenden Studienergebnissen zu Gantenerumab rechnen Beobachter im dritten Quartal dieses Jahres.  

Händlern zufolge kommen die Valoren von Roche am Mittwochnachmittag noch vergleichsweise gut weg. Damit wird auf den Umstand angespielt, dass die Aktien von Biogen in New York im vorbörslichen Handel um bis zu 9 Prozent im Kurs zurückgebunden werden.   Die Genussscheine von Roche notieren knapp 3 Prozent unter dem Stand von Ende Dezember. Mit dieser Bilanz bewegen sie sich bei den 20 Titeln aus dem SMI im Mittelfeld.  

lb/hr