Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche stellt einen Teil seiner Alzheimer-Forschung ein. Die Phase-III-Studien CREAD I und CREAD 2 mit dem Wirkstoffkandidaten Crenezumab zur Behandlung von Patienten mit früher und sporadischer Alzheimer-Krankheit werden nicht weitergeführt, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Festgehalten wird allerdings an anderen laufenden klinischen Studien gegen Alzheimer.

Der Entscheid gegen Crenezumab wurde nach einer Zwischenanalyse der genannten Studien gefällt. Diese hätten gezeigt, dass der primäre Endpunkt der Studie wahrscheinlich nicht erreicht werde. In der Analyse habe man keine Sicherheitssignale für Crenezumab beobachtet. Die beiden Studie waren Anfang 2016 und Mitte 2017 gestartet worden.

Roche hält aber an der Alzheimer-Forschung fest. Die Phase-III-GRADUATE-Studien mit dem Wirkstoff Gantenerumab und die Phase-II-TAURIEL-Studie mit dem Mittel RG6100 würden fortgesetzt. Auch Crenezumab werde weiterhin untersucht, und zwar in der Studie "Alzheimer's Prevention Initiative".

In Marktkreisen wird der Nachricht wenig Börsenrelevanz attestiert. Da dem Therapieansatz über amyloide Gegenkörper nicht getraut wird, wurden von den Analysten auch keine Umsätze für Crenezumab in dieser Anwendung in die Schätzungen miteingerechnet. So oder ähnlich lauteten etwa die Kommentare bei der Bank Vontobel und Baader Helvea, beide Institute empfehlen den Genussschein weiterhin zum Kauf.

Um 09.55 Uhr stehen Roche GS in einem etwas schwächeren Gesamtmarkt 0,1 Prozent tiefer.

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