ZÜRICH (Dow Jones)--Auch zu Wochenbeginn hat sich der schweizerische Aktienmarkt mit Abgaben gezeigt. Zinserhöhungssorgen gepaart mit Rezessionsängsten seien keine gute Kombination für Aktien, hieß es im Handel. Nach der falkenhaften Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole am Freitag müsse sich der Markt neu positionieren. Der Markt sei leichtfertig in die Powell-Rede gegangen. Der Markt habe die Inflationswarnungen einzelner Fed-Mitglieder immer wieder auf die leichte Schulter genommen und nach einem erwarteten Spitzensatz von 3,75 Prozent in den USA im Frühjahr schon ab Herbst 2023 mit Zinssenkungen gerechnet. "Das war völlig unangemessen", so der Händler.

Dazu kamen falkenhafte Aussagen aus dem Kreise der Europäischen Zentralbank (EZB). Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hat sich für eine deutliche Leitzinsanhebung im September ausgesprochen. Beim geldpolitischen Symposium in Jackson Hole sagte er, die EZB müsse ihre Zinsen auf ein neutrales Niveau anheben, was bis Jahresende geschafft sein könne, wenn die EZB ihre Zinsen im September "signifikant" erhöhe. EZB-Direktorin Isabel Schnabel plädierte für ein entschlossenes Vorgehen gegen die sehr hohe Inflation. Zwar warnte EZB-Direktor Fabio Panetta vor zu starken Zinsschritten, allerdings wollen einige "Falken" laut einem Bericht über einen Zinsschritt von 75 Basispunkten im September diskutieren.

Der SMI reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 10.897 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und 6 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 21,11 (zuvor: 23,78) Millionen Aktien.

Die Schweizer Arzneimittelaufsicht hat am Montag den Auffrischungsimpfstoff Covid-19 von Moderna zugelassen. Dies teilten das Unternehmen und die Behörde mit. Der mRNA-basierte Impfstoff ist bivalent, d.h. er enthält sowohl den Original-Covid-19-Impfstoff von Moderna als auch eine Komponente, die speziell auf die Omikron-Variante abzielt, so das Unternehmen. Die Impfungen sollten Moderna zufolge in der Schweiz Anfang September ausgeliefert werden.

Unternehmensmeldungen waren dagegen zu Wochenbeginn Mangelware. Keine klare Tendenz gab es bei den Schwergewichten im SMI. Während die Aktien von Nestle unverändert schlossen, büßten Roche und Novartis 0,7 bzw. 0,5 Prozent ein.

Die Papiere der SFS Group schlossen mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 91,20 Franken. Die Stifel-Analysten haben das Kursziel auf 104 von 105 Franken gesenkt und die Einstufung "Hold" bestätigt. Nach der Veröffentlichung von etwas besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen für die erste Jahreshälfte 2022 und die anschließende Telefonkonferenz mit einem etwas vorsichtigeren Ausblick für das Jahr passte Stifel die eigenen Prognosen an. Betroffen seien die Umsatzschätzung für das Geschäftsjahr 2022, die um 1 Prozent angehoben werden, und die EBIT-Schätzungen 2023 und 2024, die jeweils um 2 Prozent erhöht würden.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

August 29, 2022 11:47 ET (15:47 GMT)