ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit den übrigen Börsen in Europa nicht Schritt halten können und gut behauptet geschlossen. Europaweit zeigten sich Anleger erleichtert, dass die US-Notenbank Klarheit über ihren zukünftigen geldpolitischen Kurs geliefert hat. Wie am Markt erwartet, werden die Anleihekäufe der Fed ab November monatlich reduziert. Zinserhöhungen wird es aber noch nicht so bald geben, was Anleger erleichterte.

Der SMI gab während des Verlaufs kontinuierlich seine zunächst höheren Aufschläge wieder ab - der Leitindex gewann 0,2 Prozent auf 12.403 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 45,28 (zuvor: 38,2) Millionen Aktien. Belastet wurde der eidgenössische Aktienmarkt von steigenden Wechselkursen des Franken zum Euro, vor allem aber zum britischen Pfund. Auf der britischen Währung lastete die geldpolitische Entscheidung der Bank of England. Diese hatte im Gegensatz zur Konsensmeinung am Markt die Leitzinsen nicht erhöht.

Im Mittelpunkt des Geschehens stand ein Milliardengeschäft. Der Pharmariese Roche (+0,5%) will die volle strategische Unabhängigkeit erlangen und kauft von Wettbewerber Novartis (-0,2%) dessen Roche-Anteile zurück. Das Gesamtvolumen des Rückkaufs beläuft sich auf etwa 19 Milliarden Franken. "Der Preis stimmt, der Streubesitz steigt und strategisch war diese Beteiligung sinnlos", kommentierte ein Händler. Sie habe als rein finanzielle Beteiligung nur Kapital gebunden. Roche bekräftigte zudem seinen aktuellen Geschäftsausblick.

Als "ordentlich" wurden die Geschäftszahlen der Credit Suisse zum dritten Quartal bezeichnet. Der Nettogewinn lag zwar unter Vorjahr, aber immer noch über den Analystenerwartungen. Klar im Fokus standen aber Aussagen zum Unternehmensumbau und der Strategie. Wie erwartet wird ein Schwenk von der Investmentbank in Richtung Vermögensverwaltung vollzogen. Damit verbunden ist auch ein Ausstieg aus dem Prime-Brokerage-Geschäft. Dies dürfte zu einer langfristigen Neueinschätzung der Aktie führen. Die Aktie verlor 4,8 Prozent, allerdings zählte der Bankensektor europaweit zu den klaren Verlierern. Denn er reagierte empfindlich auf die Zinsentscheidung der Bank of England. UBS sanken um 1,5 Prozent.

Nestle (+0,8%) markierten ein weiteres Allzeithoch. Mit Blick auf die Transaktion im Pharmasektor seien Spekulationen hochgekocht, der Lebensmittelkkonzern könnte die Beteiligung an L'Oreal zu Geld machen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 04, 2021 12:47 ET (16:47 GMT)