Basel (Reuters) - Roche-Chef Severin Schwan hat davor gewarnt, dass die Schweiz nach dem Scheitern des Rahmenabkommens mit der Europäischen Union (EU) den Anschluss an die Spitzenforschung verlieren könnte.

Institutionen und Forscher in der Schweiz könnten damit beispielsweise nicht mehr die Leitung von europäischen Forschungsprogrammen wie Horizon übernehmen. "Das macht einen riesen Unterschied", sagte Schwan am Dienstag. "Denn die Besten sind die führenden Köpfe, die dann solche Projekte leiten, koordinieren und die Fäden ziehen wollen."

Auch dass Fördermittel und vor allem prestigeträchtige Preise des European Research Council (ERC) - die sogenannten ERC Grants - nicht mehr in die Schweiz vergeben werden können, sei ein großer Nachteil. "Wenn ein Forscher in Europa die Angst hat, dass er den ERC Grant nicht mehr bekommt, oder in der Schweiz überhaupt keine Möglichkeit mehr hat, den zu bekommen, dann kommt der einfach nicht in die Schweiz", sagte Schwan.

Dem Roche-Chef zufolge müssten sich Regierung, Parlament, Industrie und akademische Institutionen bemühen, dass die Schweiz wieder den Status eines assoziierten Mitglieds in den EU-Forschungsprogrammen bekommt. "Das ist ein ganz heikler Punkt", sagte er.