Basel (awp) - Beim Pharmakonzern Roche haben die nachlassenden Corona-bezogenen Umsätze im ersten Quartal deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem in der Diagnostik-Sparte sackten die Einnahmen markant ab. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat der Konzern bestätigt.

Konzernweit haben die nachlassenden Covid-Verkäufe zu einem Umsatzrückgang um 7 Prozent auf 15,3 Milliarden Franken in den ersten drei Monaten geführt, wie Roche am Mittwoch mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen nahmen die Verkäufe um 3 Prozent ab und lagen damit im Rahmen der Zielsetzung des Roche-Managements.

Die Pharmasparte erzielte im ersten Quartal Umsätze von 11,7 Milliarden Franken, ein Plus von 5 Prozent. Hier habe sich das erst Anfang 2022 eingeführte Augenmedikament Vabysmo zum grössten Wachstumstreiber der Division entpuppt, wie Roche berichtete.

Besonders deutlich machten sich die weggefallenen Corona-Umsätze aber in der Diagnostik-Sparte bemerkbar, deren Umsatz um 31 Prozent auf 3,6 Milliarden Franken absackte. Das Geschäft mit Corona-Tests hatte der kleineren Roche-Sparte in den letzten Jahren einen wahren Höhenflug beschert.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen überwiegend über der erwarteten Spanne der Analystenschätzungen. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor.

Für das Gesamtjahr 2023 bleibt Roche beim vorsichtigen Ausblick. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich abnehmen.

Unter Ausklammerung der stark rückläufigen Covid-19-Verkäufe rechnet die Roche-Führung weiterhin mit einem soliden zugrundeliegenden Verkaufswachstum in beiden Divisionen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Mit Blick auf die Belastungsfaktoren hatte Roche bislang wegen des rückläufigen Corona-Geschäftes mit einem Umsatzrückgang von etwa 5 Milliarden Franken gerechnet. Nachahmerprodukten für die altgedienten Blockbuster Avastin, Herceptin und Rituxan dürften die Umsätze um rund 1,6 Milliarden schmälern.

hr/gab