Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche wird im neuen Geschäftsjahr voraussichtlich schrumpfen. Nach einem hauchdünnen Wachstum 2022 dürften Umsatz und Gewinn 2023 zurückgehen.

Im vergangenen Jahr 2022 beliefen sich die Umsätze auf 63,3 Milliarden Franken, ein Plus von 1 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum 2 Prozent und lag damit im Rahmen der Management-Erwartungen.

Sinkende Corona-Umsätze

Dabei setzte die Pharmasparte 45,6 Milliarden um, was 1 Prozent mehr war als im Jahr zuvor. Im Diagnostik-Geschäft verharrten die Einnahmen auf 17,7 Milliarden Franken. In beiden Sparten sind die Corona-Umsätze bereits 2022 um zusammen genommen rund 1,1 Milliarden zurückgegangen. In der Pharmasparte kam zudem noch die Umsatzerosion durch Biosimilars für die altgedienten Medikamente Mabthera, Avastin und Herceptin hinzu. Zusammen verzeichneten sie Verkaufsrückgänge von 1,9 Milliarden Franken.

Den Konzerngewinn beziffert Roche auf 13,5 Milliarden Franken nach 14,9 Milliarden im Vorjahr. Den Rückgang begründet Roche mit Wertminderungen sowie höheren Zinskosten und Steuern. Das operative Kernergebnis, das Analysten als Richtgrösse nutzen, stieg um 1 Prozent auf 22,2 Milliarden.

Die ausgewiesenen Umsatz-Zahlen liegen in etwa im Rahmen der durchschnittlichen Analystenschätzungen. Auf Gewinnseite fallen sie dagegen etwas tiefer aus.

Den Aktionären stellt Roche eine auf 9,50 Franken erhöhte Dividende in Aussicht.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 bleibt Roche im Ausblick vorsichtig. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen.

Unter Ausklammerung der stark rückläufigen Covid-19-Verkäufe rechnet die Roche-Führung mit einem soliden zugrundeliegenden Verkaufswachstum in beiden Divisionen.

Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

hr/gab