Romande Energie : Halbjahresergebnis 2024 der Gruppe Romande Energie

Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Medienmitteilung

Morges, 5. September 2024

Halbjahresergebnis 2024 der Gruppe Romande Energie

Ungünstiges regulatorisches Umfeld belastet wie erwartet Marge im Energiebereich und operative Performance

Nach ausserordentlich guten Ergebnissen im Geschäftsjahr 2023 verzeichnet Romande Energie im 1. Halbjahr 2024 infolge eines starken Rückgangs der Marge im Energiebereich wie erwartet eine deutlich geringere Profitabilität. Für 2025 und 2026 wird mit einer generellen Verbesserung der regulatorischen Auswirkungen auf die Gruppe gerechnet, was künftig eine bessere Kontrolle und Stabilität dieser Marge begünstigen dürfte. Die Gruppe kündigt an, ihre ehrgeizige Wachstumsstrategie mit Investitionen in Höhe von CHF 1,4 Mrd. bis 2027 fortzusetzen und danach mit dem gleichen Rhythmus bis 2030 zu verlängern.

• Der Umsatz sank auf CHF 426 Mio. (-13%). Das EBIT beläuft sich infolge regulatorischer Auswirkungen und einer massvollen Tarifpolitik für 2024 auf CHF 20 Mio. Es ging damit gegenüber Juni 2023 um 72% zurück, ist aber vergleichbar mit den Zahlen des 1. Halbjahrs 2022.
• Die Absenkung der zulässigen Marge (maximal zulässiger Wert pro Rechnungsempfänger), die Anwendung der Durchschnittspreismethode und die Nichtberücksichtigung der Energieweiterverkäufe in den Tarifen beeinträchtigten die Marge im Energiebereich wie erwartet stark. Sie sank von CHF 36 Mio. im Juni 2023 auf nur mehr CHF 3 Mio.
• Der Reingewinn brach trotz der guten operativen Gesamtperformance von Alpiq und EOS NER SA auf CHF 66 Mio. ein.
• Aufgrund des anhaltenden Drucks auf die Marge im Energiebereich wird für das Geschäftsjahr 2024 ein stark rückläufiges Betriebsergebnis erwartet, das im 2. Halbjahr keinen nennenswerten Beitrag zum EBIT leisten dürfte. 2025 dürfte eine schrittweise
  Rückkehr zu einem positivem Ergebniswachstum einsetzen.
• Im Juli 2024 unterzeichnete Romande Energie einen grünen Kredit in Höhe von CHF 150 Mio.
• Anpassung der Strategie: Für 2030 wurden neue Ziele zugunsten einer sicheren und widerstandsfähigen Energieversorgung zu stabilen Preisen festgelegt.
• Guy Mustaki, Präsident des Verwaltungsrats der Gruppe, wird sein Mandat im Mai 2025 nicht verlängern.

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Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

«Wir sind uns bewusst, dass die Volatilität der Marge im Energiebereich - hervorgerufen durch das regulatorische Umfeld, die Märkte und die Wetterbedingungen - für unsere Investoren und Aktionäre Ungewissheit bedeutet. Wir arbeiten daran, intern unser Beschaffungsportfolio weiter zu optimieren und bei den entsprechenden Bundesstellen zu erreichen, dass die Faktoren der Instabilität reduziert werden. Die Abkehr vom Durchschnittspreis sowie die landesweite Harmonisierung der Abnahmepreise für Solarstrom nach unten sind wichtige Schritte auf diesem Weg», erklärt Christian Petit, CEO von Romande Energie.

Rückläufiger Umsatz im Energiebereich

Der Umsatz fiel von CHF 487 Mio. per 30. Juni 2023 um 13% auf CHF 426 Mio. Das lag vor allem am Bereich Energy Solutions, der einen Umsatzrückgang von 19% auf CHF 230 Mio. verzeichnete (2023: CHF 283 Mio.). Erklären lässt sich dies hauptsächlich durch die Korrektur der Energiekomponente der Tarife 2024 zugunsten der regulierten Kunden sowie durch den erneuten Rückgang der verkauften Volumen an die Kundschaft am freien Markt. Weiterverkäufe von Strom-Terminkontrakten am Markt generierten gegenüber dem Vorjahr CHF 23 Mio. weniger Einnahmen.

Starke Abnahme des EBIT wegen Marge im Energiebereich

Nach einem aussergewöhnlich hohen EBIT im Jahr 2023, das einem Ausgleichseffekt bei der Marge im Energiebereich und einem Einmaleffekt zu verdanken war, beläuft sich das Betriebsergebnis vom 30. Juni 2024 auf CHF 20 Mio. (2023: CHF 72 Mio.). Dies entspricht einer Abnahme um 72% im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen sind jedoch vergleichbar mit jenen im

1. Halbjahr 2022 und entsprechen den Erwartungen. Die Profitabilität der Gruppe erreicht 5% gegenüber 15% - bzw. 13% ohne den Einmaleffekt - im Geschäftsjahr 2023.

Die Marge im Energiebereich liegt per 30. Juni 2024 bei CHF 3 Mio. gegenüber CHF 36 Mio. per 30. Juni 2023. Wie erwartet wurde sie stark durch das regulatorische Umfeld beeinträchtigt. So konnten die Verluste aus dem Verkauf von überschüssiger Energie nicht in den regulierten Tarifen berücksichtigt werden. Auch die Anwendung der Durchschnittspreismethode in einem Umfeld ständig sinkender Strompreise wirkte sich negativ aus. Die ungünstigen Auswirkungen der Weiterverkäufe am Markt wurden durch das Voranschreiten der Solarenergie im Versorgungsgebiet und somit der Abnahme durch Romande Energie verstärkt. Hinzu kam ein feuchteres und milderes 1. Halbjahr 2024. Dadurch stieg die Menge an Strom, die auf den Märkten zu oft sehr nachteiligen Bedingungen weiterverkauft werden musste. Auch die stabile Tarifpolitik zugunsten der regulierten Kunden für das Jahr 2024, die dazu diente, die Erhöhung der Netzkomponente der Tarife zu kompensieren, belastete die Marge im Energiebereich. Schliesslich ging die Performance des Pumpspeicherkraftwerks Hongrin-Léman um CHF 4 Mio. zurück, da es im Gegensatz zu 2023 keine Einnahmen aus einer Winterreserve gab. Auch die Verringerung der Preisspanne zwischen Spitzen- und Grundlastenergie beeinträchtigte das Ergebnis. Dementsprechend meldete der Bereich Energy Solutions ein EBIT von CHF 1 Mio. (2023: CHF 41 Mio.).

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Der Bereich Netze leistete erneut den grössten Beitrag zur operativen Performance der Gruppe. Sein EBIT sank gegenüber dem Vorjahr (CHF 24 Mio.) leicht auf CHF 21 Mio. per 30. Juni 2024. Auch hier lag dies am ungünstigen regulatorischen Umfeld in Bezug auf die Behandlung von Kosten durch Netzverluste, die ein Nebeneffekt der Durchschnittspreismethode sind. Das EBIT des Bereichs Romande Energie Services beläuft sich auf CHF 2 Mio. und ist vergleichbar mit dem des Vorjahrs.

Personalzuwachs und Kontrolle der anderen Betriebskosten

Der Personalaufwand betrug per 30. Juni 2024 CHF 90 Mio. (2023: CHF 79 Mio.), da der Kundenservice wieder in den Personalbestand der Gruppe integriert wurde. Zudem wurden nach der Unterzeichnung eines neuen Mandats mit einem externen Verteilnetzbetreiber neue Mitarbeitende im Bereich Netze eingestellt. Per 30. Juni 2024 zählte die Gruppe 1474 Mitarbeitende, gegenüber 1300 per 30. Juni 2023 (+13%). Die anderen Betriebskosten gingen auf CHF 32 Mio. (2023: CHF 35 Mio.) zurück, was vor allem der oben genannten Reintegration des Kundenservice zu verdanken ist; sie belegen eine solide und effiziente Verwaltung der Ressourcen.

Starker Rückgang des Reingewinns trotz Positiv-Beitrag von Alpiq

Der Reingewinn der Gruppe bezifferte sich per 30. Juni 2024 auf CHF 66 Mio. (2023: CHF 122 Mio.). Der kumulierte Beitrag von Alpiq und EOS NER SA zum Ergebnis der Gruppe Romande Energie belief sich im 1. Halbjahr 2024 auf CHF 48 Mio. (2023: CHF 63 Mio.). Zur Erinnerung: Romande Energie hält 29,71% der EOS Holding SA, die wiederum 33,33% von Alpiq und 100% von EOS NER SA besitzt.

Wachstumsinvestition und neue Finanzierung

Die Gruppe Romande Energie zeichnet sich weiterhin durch ihre finanzielle Solidität aus. Per

1. Juni 2024 verfügte sie über flüssige Mittel in Höhe von CHF 56 Mio., im Vergleich zu CHF

1. Mio. per 1. Januar 2024. Die langfristige Verschuldung der Gruppe bleibt per Ende Juni stabil unter der Grenze von CHF 190 Mio.

Anfang Juli unterzeichnete Romande Energie einen neuen grünen Kredit über einen Betrag von CHF 150 Mio. mit einer Laufzeit von 15 Jahren.

Im 1. Halbjahr tätigte die Gruppe Investitionen in Höhe von CHF 68 Mio. und damit 20% weniger als im 1. Halbjahr 2023. Diese Zahl für ein Halbjahr ist wenig aussagekräftig und erklärt sich hauptsächlich durch den erfolgreichen Abschluss von Grossprojekten im Jahr 2023 (z. B. Sainte-Croix und Finanzbeteiligungen an assoziierten Gesellschaften).

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Die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Wirtschaft, Umwelt, Soziales) als Grundlage unserer Aktivitäten

Im 1. Halbjahr 2024 baute die Gruppe ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit in allen drei Säulen weiter aus. So veröffentlichte sie im Wirtschaftsbereich den 2. Green Finance Impact Report zu ihrem Green Bond, dessen Mittel zu 100 % ausgeschöpft wurden, und legte Jahresziele für ein klimaneutrales EBIT pro Geschäftsbereich fest. Bei der Säule Umwelt reagierte die Gruppe auf die Herausforderung durch den grossen Anteil der Zulieferer an ihrer CO2-Bilanz (73%). So führte sie insbesondere ein neues Reglement für nachhaltige Beschaffung ein, das eine Gewichtung von mindestens 20% des ESG-Kriteriums in den Ausschreibungen vorschreibt. Darüber hinaus ermöglichte die Gründung der Firma ID GO letzten Januar, Immobilienbesitzer bei ihren Renovierungsprojekten zu begleiten, um ihren ökologischen Fussabdruck zu verbessern. Im Bereich Soziales wurde eine Schulung zur Nachhaltigkeit ins Leben gerufen, an der bis 2024 80% der Mitarbeitenden teilnehmen werden.

Transformations- und Wertschöpfungsstrategie

Die Gruppe Romande Energie hat beschlossen, ihre Transformations- und Wertschöpfungsstrategie weiterzuentwickeln, um die grosse Chance der Elektrifizierung der Gesellschaft und allgemein günstige Entwicklungen der regulatorischen Bedingungen zu nutzen. Zudem möchte sie damit die aktuellen Herausforderungen im Energiesektor angehen.

Diese Strategie ist eine Anpassung der Strategie 2021-2026 und definiert neue Ziele für 2030. Im Rahmen dieser Strategie werden die Investitionen, die bis 2027 CHF 1,4 Mrd. betragen, im gleichen Rhythmus bis 2030 verlängert. Die Strategie wird sich auf wichtige Initiativen stützen, die Flexibilität und Speicherung in den Fokus der Wertschöpfung stellen. Sie zielt weiterhin darauf ab, die Entwicklung der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und der Kundschaft schlüsselfertige klimaneutrale Lösungen anzubieten, insbesondere im Bauwesen.

«Die Strategie 2030 bringt drei wichtige Neuheiten mit sich. Erstens berücksichtigt sie in vollem Umfang die Bedeutung der Flexibilität und Speicherung im Schweizer Energiesystem infolge des massiven und schnellen Ausbaus der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie. Zweitens bekräftigt sie das Bestreben, eine führende Rolle bei der Dekarbonisierung des Bauwesens in unserer Region zu spielen. Und drittens bestätigt sie den Willen, ein digitales Erlebnis nach dem neuesten Stand der Technik für die Kundschaft zu entwickeln, um deren Zufriedenheit zu steigern. Diese Transformationsstrategie wird uns erlauben, nachhaltigen Mehrwert für unsere Kundschaft, die Mitarbeitenden und die Gesellschaft zu schaffen und gleichzeitig unsere Profitabilität sowie die Rendite für unsere Aktionäre zu steigern», so Christian Petit.

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Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats

Guy Mustaki gab bekannt, sich bei der Generalversammlung am 14. Mai 2025 nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen, nachdem er dann 20 Jahre im Verwaltungsrat, und 19 davon als Präsident, zur Strahlkraft, zur Solidität und zum Erfolg der Gruppe Romande Energie beigetragen hat.

Ausblick

Romande Energie erwartet für das Jahr 2024 nach wie vor ein ungewöhnlich schwaches und stark rückläufiges Betriebsergebnis, sofern keine aussergewöhnlichen Ereignisse eintreten. Der Ausblick stützt sich vor allem auf die Annahme, dass sich die regulatorischen Bedingungen im

2. Halbjahr - das aufgrund der Saisonabhängigkeit des Energiegeschäfts der Gruppe traditionell schlechter ausfällt als das 1. Halbjahr - weiterhin negativ auf die Marge im Energiebereich auswirken werden.

Diese finanziellen Perspektiven für 2024 fallen zwar deutlich niedriger aus als im Vorjahr, doch sie entsprechen unseren Erwartungen und es handelt sich um ein vorübergehendes Phänomen. Zudem müssen sie vor dem Hintergrund einer sich noch in der Umsetzung befindlichen Strategie und insgesamt günstiger regulatorischer Veränderungen in der Zukunft gesehen werden. 2025 dürfte somit wieder eine allmähliche Rückkehr zu einer besseren Profitabilität bringen.

Geopolitische Ungewissheit und Marktbedingungen können sich stets potenziell erheblich auf die künftigen Jahresergebnisse und Investitionen der Gruppe Romande Energie auswirken und somit auch diesen Ausblick erheblich beeinflussen.

Kennzahlen der Gruppe Romande Energie per 30.	30.6.2022	30.6.2023	30.6.2024	Veränder
Juni 2024		(bereinigt)		ung 23-
				24 in %
in Tausend CHF
Nettoumsatz	347 377	486 885	425 509	-13%
Bruttobetriebsgewinn	167 435	233 096	187 723	-19%
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern
(EBITDA)	65 004	119 235	65 279	-45%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	24 169	71 916	20 063	-72%
Anteil am Nettoergebnis der assoziierten
Gesellschaften	(64 078)	62 870	47 975	-24%
Reingewinn der Gruppe	(46 080)	122 069	66 396	-46%

Der Halbjahresbericht der Gruppe Romande Energie Holding SA steht unter folgenden Links zur Verfügung:

• Französisch:Rapport semestriel 2024
• Englisch:Half Year Report 2024

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Weitere Informationen für die breite Öffentlichkeit können hierabgerufen werden (auf Französisch).

Hinweis an die Redaktion

Gemäss den Ad-hoc-Publizitätsregeln im Kotierungsreglement der Schweizer Börse (SIX) wird diese Mitteilung ausserhalb der Börsenöffnungszeiten versandt.

Kontaktpersonen

Caroline Monod	René Lauckner
Kommunikationsberaterin	Head of Group Treasury
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Die Gruppe Romande Energie in Kürze

Als führende Stromversorgerin der Westschweiz und Energieunternehmen mit umfangreichem Dienstleistungsangebot bietet die Gruppe Romande Energie ihren Kundinnen und Kunden eine breite Palette an nachhaltigen Lösungen, die zur Senkung der CO2-Emissionen beitragen. Dazu gehören die massgeschneiderte Unterstützung bei der Erzeugung eigener Energie sowie Produkte und Dienstleistungen, die die Energieeffizienz verbessern und den sparsamen Umgang mit Energie fördern.

Romande Energie verfolgt das erklärte Ziel, die Westschweiz zur ersten klimaneutralen Region der Schweiz zu machen. Sie investiert stetig und umfangreich in den Ausbau ihrer Produktionsanlagen für lokale und erneuerbare Energie. Mit ihren Solar-,Wasser- und Biomassekraftwerken, ihren zahlreichen Fernwärmenetzen sowie ihren Geothermie- und Windkraftprojekten kommt sie dieser Verpflichtung nach und versorgt ihre Kundinnen und Kunden zunehmend mit erneuerbarer Energie.

Romande Energie positioniert sich als echte Partnerin einer umweltfreundlichen Gesellschaft, die den Menschen respektiert und auf eine nachhaltige Wirtschaft setzt. Sie sieht es als eine ihrer Hauptaufgaben, die Menschen

in der Westschweiz auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft zu begleiten.

Weitere Informationen zur Gruppe Romande Energie:

www.romande-energie.ch

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