Berlin (Reuters) - Die privaten Medien in Deutschland sind etwas weniger optimistisch für 2024.
Die audio- und audiovisuellen Werbeumsätze in Deutschland dürften im laufenden Jahr zwar um 4,6 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro steigen und damit auf den höchsten Stand seit 2021, wie der Verband Privater Medien (Vaunet) am Mittwoch zur Branchenkonferenz Medientage München mitteilte. Ende Mai hatte Vaunet aber noch ein Plus von 6,1 Prozent angepeilt. Die Entwicklung im Gesamtmarkt sei positiv, aber angesichts des schwierigen politischen und konjunkturellen Umfelds keine Selbstverständlichkeit, sagte Vaunet-Geschäftsführer Frank Giersberg. "Trotz einiger Unsicherheiten erwarten wir eine weiter steigende Nachfrage nach hochwertigen Audio- und audiovisuellen Medien und weiteres Wachstum."
Seit Beginn der Corona-Krise vor vier Jahren erlebte der Werbemarkt für Bewegtbild- und Audiowerbung eine schwankende Entwicklung: Während die Netto-Werbeumsätze zu Beginn der Virus-Pandemie 2020 sanken, lagen sie 2021 bereits wieder leicht über dem Vorkrisenniveau. Sie gingen jedoch 2022 mit Beginn des Ukraine-Krieges erneut etwas zurück und fielen auch im Rezessionsjahr 2023 weiter auf rund 5,9 Milliarden Euro.
Nimmt man noch die Erlöse mit Bezahlinhalten - plus fünf Prozent auf 7,5 Milliarden Euro - dazu und das Teleshopping (2,3 Milliarden Euro), dann dürften die gesamten Umsätze der Branche laut Vaunet in diesem Jahr um 4,3 Prozent auf 16 Milliarden Euro steigen. "Relevanteste Wachstumstreiber sind die Abo- und Werbeerlöse im Audio- und Video-Streaming-Segment." Für Radiowerbung und Teleshopping werden einstellige prozentuale Umsatzzuwächse erwartet, während die Abo- und Werbeerlöse im Fernsehen voraussichtlich auf Vorjahresniveau liegen dürften.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)