FRANKFURT (Dow Jones)--Die drei deutschen Atomkonzerne lehnen die von Unions-Politikern mit Blick auf Russland geforderte Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. "Der Gesetzgeber hat vor Jahren entschieden, dass Kernkraft in Deutschland keine Zukunft hat. Ein Weiterbetrieb unseres Kernkraftwerks Isar 2 über den gesetzlichen Endtermin 2022 hinaus ist für uns kein Thema. Kurz vor Abschalten in Deutschland eine Debatte darüber zu starten, ist befremdlich", sagte der Eon-Sprecher der Rheinischen Post.

Auch EnBW winkte ab, die Anlage Neckarwestheim 2 werde spätestens am 31. Dezember 2022 endgültig abgeschaltet. "Die Frage nach der Verlängerung der Laufzeiten stellt sich für die EnBW nicht. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist 2011 im politischen und gesellschaftlichen Konsens beschlossen worden und gesetzlich klar geregelt. Die Nutzung der Kernenergie hat sich damit in Deutschland erledigt", sagte der EnBW-Sprecher der Redaktion.

Der RWE-Konzern, der den Meiler Emsland betreibt, verwies auf eine frühere Aussage von RWE-Chef Markus Krebber, der gesagte hatte: "Das Thema Kernkraft ist in Deutschland vom Tisch. Kurzfristig wäre es gar nicht möglich, die Kernkraftwerke wieder hochzufahren."

Zuletzt hatte der frühere EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) eine Verlängerung der Laufzeiten gefordert, um weniger abhängig von russischem Gas zu sein.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/cbr/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 25, 2022 20:00 ET (01:00 GMT)