Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2020

RWE bekräftigt Ergebnisprognose für 2020 // Weiterhin nur geringe Auswirkungen der Corona-Krise auf das operative Geschäft // Bereinigtes EBITDA in den ersten drei Quartalen auf 2,2 Mrd. € gestiegen // Kapitalerhöhung vom August ermöglicht zusätzliches mittel- und langfristiges Wachstum bei den erneuerbaren Energien

Auf einen Blick

Eckdaten des RWE-Konzerns

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

2020

2019

2019

Stromerzeugung

Mrd. kWh

101,5

107,8

- 6,3

153,2

Außenumsatz (ohne Erdgas-/Stromsteuer)

Mio. €

9.392

9.0601

332

13.125

Bereinigtes EBITDA

Mio. €

2.224

1.4432

781

2.489

Bereinigtes EBIT

Mio. €

1.145

6282

517

1.267

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern

Mio. €

1.911

- 2502

2.161

- 752

Nettoergebnis

Mio. €

1.583

9.0942

- 7.511

8.498

Bereinigtes Nettoergebnis

Mio. €

762

-

-

-

Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (Durchschnitt)

Mio. Stück

624,3

614,7

-

614,7

Ergebnis je Aktie

2,54

14,79

- 12,25

13,82

Bereinigtes Nettoergebnis je Aktie

1,22

-

-

-

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

fortgeführter Aktivitäten

Mio. €

1.768

- 1.452

3.220

- 977

Investitionen3

Mio. €

1.662

1.005

657

1.771

in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Mio. €

1.562

1.038

524

1.767

in Finanzanlagen

Mio. €

100

- 33

133

4

Free Cash Flow

Mio. €

427

- 1.976

2.403

- 2.053

30.09.2020

31.12.2019

Nettoschulden fortgeführter Aktivitäten4

Mio. €

5.911

6.927

- 1.016

Mitarbeiter5

19.531

19.792

- 261

  1. Angepasster Wert; zum Hintergrund siehe Geschäftsbericht 2019, Seite 116
  2. Nachträglich geänderte Werte aufgrund rückwirkender Anpassungen bei der Erstkonsolidierung der 2019 übernommenen E.ON-Aktivitäten
  3. Ausschließlich zahlungswirksame Investitionen; die Vorjahreswerte sind entsprechend angepasst worden.
  4. Geänderte Definition und angepasster Vorjahreswert; siehe Erläuterung auf Seite 14
  5. Umgerechnet in Vollzeitstellen

Inhalt

Wesentliche Ereignisse

1

Anmerkungen zur Berichtsweise

4

Geschäftsentwicklung

5

Prognose 2020

15

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

17

Gewinn- und Verlustrechnung

17

Gesamtergebnisrechnung

18

Bilanz

19

Kapitalflussrechnung

20

Finanzkalender 2021

21

Wesentliche Ereignisse

Wesentliche Ereignisse

Im Berichtszeitraum

RWE erhöht Eigenkapital um 10 % - Emissionserlös für zusätzliche Erneuerbare-Energien-Projekte bestimmt

Am 18. / 19. August haben wir 61,5 Mio. neue RWE-Aktien an institutionelle Investoren ausgegeben und damit das Grund­kapital der Gesellschaft um 10 % erhöht. Die Titel sind im Wege eines beschleunigten Zuteilungsverfahrens (Accelerated­ Bookbuilding) unter Ausschluss des Bezugsrechts platziert worden. Bei einem Ausgabekurs von 32,55 € je Aktie erzielten wir einen Bruttoemissionserlös von rund 2 Mrd. €. Mit den Einnahmen wollen wir das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien erhöhen. Bislang hatten wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Erzeugungskapazität auf Basis re­generativer Quellen bis Ende 2022 auf mehr als 13 Gigawatt (GW) zu vergrößern und dafür insgesamt rund 5 Mrd. € netto zu investieren. Die Kapitalerhöhung ermöglicht uns, zusätzliche Projekte in Angriff zu nehmen, die über diese Ziel­ setzung hinausgehen. Rund 400 Mio. € haben wir beispielweise für den Erwerb der 2,7-GW-Projektpipeline von Nordex eingesetzt und wollen den Emissionserlös auch für die Realisierung von Vorhaben aus der Pipeline verwenden. Durch die Kapitalerhöhung ist die Zahl der RWE-Aktien auf 676,2 Mio. gestiegen. Die neuen Titel verbriefen die gleichen Rechte wie die alten. Trotz der erhöhten Zahl dividendenberechtigter Aktien hält der Vorstand der RWE AG an seiner Ausschüttungspolitik fest. Für das Geschäftsjahr 2020 will er der Hauptversammlung unverändert eine Dividende von 0,85 € je Aktie vorschlagen.

Pachtverträge zur Erweiterung von vier britischen Offshore-Windparks gesichert

Gemeinsam mit Projektpartnern haben wir die Weichen für die Erweiterung von vier Offshore-Windparks vor der Küste Großbritanniens gestellt. Mit der Crown Estate, der für die Verwaltung der britischen Krongüter zuständigen Behörde, konnten wir Pachtverträge schließen, die uns die Nutzung weiterer Flächen an den jeweiligen Standorten ermöglichen. Betroffen sind die Windparks Gwynt y Môr (aktuell: 576 MW), Greater Gabbard (504 MW), Galloper (353 MW) und ­Rampion (400 MW). Die Erweiterungsoption erlaubt (maximal) eine Verdoppelung der jeweils bestehenden Kapazitäten. Somit könnten 1,8 GW Erzeugungsleistung neu geschaffen werden. Zuzüglich einer bislang ungenutzten Ausbauoption beim Windpark Rampion ergibt sich ein Volumen von bis zu 2,6 GW. Gemessen an den Beteiligungsquoten entfallen davon 1,3 GW auf RWE. Die Projekte sollen nun zügig entwickelt werden. Für die Genehmigungsverfahren veranschlagen wir drei bis fünf Jahre. Danach werden wir an Auktionen für staatliche Förderverträge teilnehmen und - sofern wir den Zuschlag erhalten - mit den Baumaßnahmen beginnen. Gegen Ende des Jahrzehnts könnten die neuen Windkraftanlagen dann den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

E.ON übernimmt RWE-Beteiligung am slowakischen Energieversorger VSE

Ende August haben wir unseren 49 %-Anteil am slowakischen Energieversorger VSE auf E.ON übertragen. Die Transaktion war Teil unseres umfassenden Tauschgeschäfts mit E.ON. Wir hatten die VSE-Beteiligung im August 2019 von unserer früheren Tochtergesellschaft innogy übernommen. Vorgesehen war, sie später zu gleichen Konditionen an E.ON weiterzu- geben. Das setzte allerdings die Zustimmung der slowakischen Regierung voraus, die Ende Juli erteilt wurde. Der Preis für den VSE-Anteil war bereits im September 2019 bei der Abwicklung der Zahlungsansprüche aus dem Tauschgeschäft mit E.ON berücksichtigt worden.

Texas: Windpark Cranell mit 220 MW nimmt kommerziellen Betrieb auf

Beim Ausbau unseres Erneuerbare-Energien-Portfolios in Nordamerika haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht: Seit Ende September ist der texanische Onshore-Windpark Cranell im kommerziellen Betrieb. Cranell besteht aus

100 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 220 MW. Wir haben rund 250 Mio. US$ dafür investiert. Mit dem Strom von Cranell lässt sich theoretisch der Bedarf von etwa 66.000 US-Haushalten decken. In den USA betreiben wir mittler­ weile 25 Onshore-­Windparks, die zusammen auf eine Leistung von 4,2 GW kommen; gemessen an den Beteiligungsquoten entfallen davon 3,6 GW auf RWE. Weitere Onshore-­Windparks mit insgesamt knapp 1 GW sind dort derzeit im Bau. Die Anlagen entstehen in den Bundesstaaten Texas, Oklahoma, Ohio und New York.

1

Wesentliche Ereignisse

Gewerkschaften und RWE einigen sich auf Tarifvertrag "Kohleausstieg"

Ende August haben wir uns mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) auf den Tarifvertrag "Kohleausstieg" geeinigt. Damit ist eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen worden, dass RWE die Kohleverstromung bis spätestens 2038 sozialverträglich beenden kann, so wie es das deutsche Kohleausstiegsgesetz vorsieht. In dem Tarifvertrag ist u. a. geregelt, welche Leistungen wir über das staatlich garantierte Anpassungsgeld hinaus erbringen werden. Beschäftigte, die das Anpassungsgeld nicht in Anspruch nehmen können, sollen durch umfassende Angebote zur internen und externen Weiterqualifizierung "von Arbeit in Arbeit" vermittelt werden. Mit dem Tarifvertrag unterstreicht RWE seinen Anspruch, auch unter schwierigen Rahmenbedingungen ein verantwortungsvoller und verlässlicher Arbeitgeber­ zu sein.

Der Aufsichtsrat beruft Zvezdana Seeger und Michael Müller in den Vorstand der RWE AG

In seiner Sitzung am 18. September 2020 hat der Aufsichtsrat Zvezdana Seeger (55) und Dr. Michael Müller (49) mit Wirkung zum 1. November in den Vorstand der RWE AG bestellt. Zvezdana Seeger ist diplomierte Volkswirtin. Sie war zuletzt Vorstandsmitglied der DB Privat- und Firmenkundenbank AG und leitete als COO die Geschäftseinheit Private and

Corporate­ Business der Deutsche Bank AG. Bei der RWE AG verantwortet sie das Personalressort und ist Arbeitsdirektorin. Diese Aufgaben waren zuvor vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Rolf Martin Schmitz in Personalunion wahrgenommen ­worden. Darüber hinaus wurde Zvezdana Seeger die Zuständigkeit für das IT-Ressort übertragen. Michael Müller ist bereits seit 2005 in leitenden Funktionen für RWE tätig. Der promovierte Ingenieur und Wirtschaftswissenschaftler war zuletzt Geschäftsführer und CFO der Tochtergesellschaft RWE Supply & Trading GmbH. Im Vorstand der RWE AG verantwortet er seit 1. November die Ressorts Finanzen, Steuern und Business Services. Zum 1. Juli 2021 soll er Dr. Markus Krebber als Finanzvorstand nachfolgen, wenn dieser von Schmitz das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernimmt. Bis dahin wird Müller seine bisherige Tätigkeit bei ­RWE­Supply­ & Trading in Personalunion weiterführen.

Wesentliche Ereignisse, die im Zeitraum von Januar bis Juli 2020 eingetreten sind, haben wir bereits im Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2020 auf den Seiten 5 bis 9 dargestellt.

2

Wesentliche Ereignisse

Nach Ablauf des Berichtszeitraums

Transaktion erfolgreich abgeschlossen: RWE übernimmt Windkraft- und Solarprojekte von Nordex

Anfang November haben wir das europäische Entwicklungsgeschäft des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex gekauft. Der Preis lag bei rund 400 Mio. €. Vorausgegangen war eine im Juli getroffene Vereinbarung mit Nordex, die uns zum exklusiven Bieter machte. Das übernommene Entwicklungsgeschäft umfasst eine Pipeline von Onshore-Windkraft- und Solarprojekten­ mit einer Gesamtkapazität von 2,7 GW. Davon entfallen 1,9 GW auf Frankreich. Hinzu kommen Vorhaben in Spanien, Schweden und Polen. Etwa 15 % der Pipeline stehen kurz vor der finalen Investitionsentscheidung oder befinden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Für 230 MW Erzeugungskapazität konnte bereits eine staatliche Förderung gesichert werden. Durch die Nordex-Transaktion gewinnen wir ein Team von mehr als 70 Beschäftigten hinzu, die überwiegend in Frankreich ansässig sind und künftig weitere Projekte für RWE entwickeln sollen.

Hybridanleihe über 539 Mio. € zum erstmöglichen Termin gekündigt

Ende Oktober 2020 haben wir eine Hybridanleihe über 539 Mio. € abgelöst, ohne sie durch neues Hybridkapital zu ersetzen. Die Anleihe (I­SIN: XS1219498141) mit einem Kupon von 2,75 % war im April 2015 begeben worden. Ihr Nominalvolumen hatte zunächst bei 700 Mio. € gelegen. Durch Anleiherückkäufe haben wir es 2017 um 161 Mio. € reduziert. Die Anleihekonditionen sahen vor, dass wir fünfeinhalb Jahre nach der Anleihebegebung zum ersten Mal das Kündigungsrecht ausüben konnten. Von dieser Möglichkeit haben wir Gebrauch gemacht. Seither stehen nur noch zwei Hybridanleihen von RWE aus: eine über 282 Mio. € und eine über 317 Mio. US$. Sie können frühestens im April 2025 bzw. März 2026 abgelöst werden.

Bundestag beschließt schnelleren Ausbau der Offshore-Windkraft

Anfang November hat der Deutsche Bundestag das Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) verabschiedet, das den Rahmen für den Ausbau der Offshore-Windkraft festlegt. Nun muss sich noch der Bundesrat mit der Novelle befassen, was voraussichtlich Ende November der Fall sein wird. Kern des Gesetzes ist eine deutliche Erhöhung des Ausbauziels für die Offshore-Windkraft bis zum Jahr 2030 von 15 auf 20 GW. Zudem wird mit 40 GW bis zum Jahr 2040 erstmals auch ein ambitioniertes, langfristiges Ziel vorgegeben. Das Ausschreibungsmodell bleibt im Wesentlichen unverändert. In Deutsch- land werden Windkraftanlagen durch Prämien gefördert, die gezahlt werden, wenn der Marktpreis für den produzierten Strom unter einem Referenzwert liegt. Letzterer wird in wettbewerblichen Ausschreibungen ermittelt, wobei die Teilnehmer mit den niedrigsten Geboten zum Zuge kommen. Positiv zu bewerten ist, dass die Obergrenzen für die zulässigen Gebots- werte angehoben werden. Im Jahr 2021 sollen sie bei 73 €/MWh liegen und in den beiden Folgejahren bei 64 €/MWh bzw. 62 €/MWh. Ohne die Anhebung wären in der nächsten Ausschreibungsrunde ausschließlich Gebote von 0 € zulässig gewesen. Außerdem wird es künftig eine höhere Pönale geben, wenn für Windkraftvorhaben innerhalb von 24 Monaten nach der erfolgreichen Teilnahme am Auktionsverfahren keine endgültige Investitionsentscheidung getroffen wird. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit spekulativer Null-Gebote, die in Erwartung positiver Marktentwicklungen abgegeben werden.

3

Anmerkungen zur Berichtsweise

Anmerkungen zur Berichtsweise

Neuaufstellung des RWE-Konzerns durch Tauschgeschäft mit E.ON

In unserer diesjährigen Finanzberichterstattung stellen wir den Konzern in einer neuen Struktur dar. Die im Geschäftsbericht 2019 gezeigten provisorischen Segmente "Fortgeführte innogy-Aktivitäten" und "Übernommene E.ON-Aktivitäten" haben wir aufgelöst und die Erzeugungsaktivitäten nach Maßgabe des verwendeten Energieträgers untergliedert. Dies spiegelt die Integration der Geschäftsteile wider, die wir durch die Transaktion mit E.ON erhalten haben. Wir unterscheiden nun die folgenden fünf Segmente: (1) Offshore Wind, (2) Onshore Wind / Solar, (3) Wasser / Biomasse / Gas, (4) Energiehandel und

  1. Kohle / Kernenergie. Die Segmente (1) bis (4) bilden unser Kerngeschäft. Hier wollen wir wachsen. Unter (5) fassen wir unsere deutsche Stromerzeugung aus Braunkohle, Steinkohle und Kernenergie zusammen, die aufgrund staatlich vor­ gegebener Ausstiegspfade an Bedeutung verlieren wird. Zum Zweck der Vergleichbarkeit haben wir die Vorjahreszahlen rückwirkend in die neue Segmentstruktur überführt.

Die einzelnen Segmente setzen sich wie folgt zusammen:

  • Offshore Wind: Hier ist das Geschäft mit Windkraftanlagen an Meeresstandorten erfasst. Es unterliegt der Verantwortung unserer Konzerngesellschaft RWE Renewables.
  • Onshore Wind / Solar: In diesem Segment bündeln wir unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Windkraft an Land, der Solarenergie und der Batteriespeicher. Die operative Zuständigkeit ist auch hier bei RWE Renewables angesiedelt.
  • Wasser / Biomasse / Gas: Das Segment umfasst unsere Laufwasser-,Pumpspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerke. Außerdem­ enthält es die niederländischen Steinkohlekraftwerke Amer 9 und Eemshaven, in denen wir zunehmend Bio- masse mitverbrennen, sowie die auf Projektmanagement und Ingenieurdienstleistungen spezialisierte RWE Technology International. Die genannten Aktivitäten werden von RWE Generation verantwortet. Die vormals von innogy gehaltene 37,9 %-Beteiligung am österreichischen Energieversorger Kelag weisen wir ebenfalls unter Wasser / Biomasse / Gas aus.
  • Energiehandel: Hier stellen wir den Eigenhandel mit energienahen Commodities dar. Verantwortet wird er von RWE Supply & Trading, die außerdem als Zwischenhändler von Gas fungiert, Großkunden mit Energie beliefert und eine Reihe weiterer handelsnaher Tätigkeiten ausübt. Zum Segment Energiehandel gehören auch die deutschen und
    tschechischen­Gasspeicher, die wir von innogy übernommen haben.
  • Kohle / Kernenergie: In diesem Segment erfassen wir unsere deutsche Stromerzeugung aus den Energieträgern Braun- kohle, Steinkohle und Kernkraft sowie unsere Braunkohleförderung im Rheinischen Revier westlich von Köln. Das Segment enthält ferner unsere Anteile am niederländischen Kernkraftwerksbetreiber EPZ (30 %) und an URANIT (50 %), die mit 33 % an der auf Uran-Anreicherung spezialisierten Urenco beteiligt ist. Die genannten Aktivitäten und Beteiligungen sind unseren Konzerngesellschaften RWE Power (Braunkohle, Kernenergie) und RWE Generation (Steinkohle) zugeordnet.

Konzerngesellschaften mit segmentübergreifenden Aufgaben wie die Holding RWE AG weisen wir im Kerngeschäft unter "Sonstige, Konsolidierung" aus. Die Position enthält auch unseren 25,1 %-Anteil am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion. Außerdem sind Konsolidierungseffekte darin erfasst.

Zukunftsbezogene Aussagen

Die vorliegende Zwischenmitteilung enthält Aussagen, die sich auf die künftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beziehen. Diese Aussagen stellen ­Einschätzungen dar. Wir haben sie auf Basis aller Informationen getroffen, die uns zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments zur Verfügung standen. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht zutreffen oder unvorhergesehene Risiken eintreten, können die tatsächlichen von den erwarteten Entwicklungen abweichen. Für die Aussagen können wir daher keine Gewähr übernehmen.

4

Geschäftsentwicklung

Geschäftsentwicklung

Stromerzeugung

Erneuerbare

Pump-

Gas

Braunkohle

Steinkohle

Kernenergie

Gesamt1

Januar - September

Energien

speicher,

Batterien

in Mrd. kWh

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

Offshore Wind

5,0

2,4

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

5,0

2,4

Onshore Wind / Solar

12,1

3,7

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

12,1

3,7

Wasser / Biomasse / Gas

4,2

2,6

1,5

1,3

34,9

36,8

-

-

2,2

7,0

-

-

43,0

47,7

Davon:

Deutschland2

1,4

1,4

1,5

1,3

6,3

5,4

-

-

-

-

-

-

9,4

8,1

Großbritannien

0,4

0,4

-

-

17,1

25,0

-

-

-

0,4

-

-

17,5

25,8

Niederlande

2,4

0,8

-

-

8,4

4,7

-

-

2,2

6,6

-

-

13,0

12,1

Türkei

-

-

-

-

3,1

1,7

-

-

-

-

-

-

3,1

1,7

Kohle / Kernenergie2

-

-

-

-

0,6

0,2

23,4

35,4

1,9

3,3

15,6

15,2

41,4

54,2

RWE-Konzern

21,3

8,7

1,5

1,3

35,5

37,0

23,4

35,4

4,1

10,3

15,6

15,2

101,5

107,8

  1. Inklusive Produktionsmengen, die nicht den genannten Energieträgern zuzuordnen sind (z. B. Strom aus Ölkraftwerken)
  2. Inklusive Strombezüge aus Erzeugungsanlagen, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über die wir aber aufgrund langfristiger Nutzungsverträge verfügen können; im Segment Wasser / Biomasse / Gas sind 1,6 Mrd. kWh bezogen worden (Vorjahr: 1,3 Mrd. kWh) und im Segment Kohle / Kernenergie 0,5 Mrd. kWh (Vorjahr: 1,1 Mrd. kWh)

Deutlich gesunkene Stromproduktion aus Kohlekraftwerken

In den ersten drei Quartalen 2020 hat der RWE-Konzern 101,5 Mrd. kWh Strom erzeugt, 6 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Rückgang ist hauptsächlich unseren Braun- und Steinkohlekraftwerken zuzuordnen, deren Marktbedingungen sich verschlechtert haben. Eine Rolle spielte dabei, dass sich der konkurrierende Energieträger Gas erheblich verbilligt hat und deshalb wettbewerbsfähiger geworden ist. Außerdem minderten die Corona-Krise und hohe Windstromeinspeisungen­ den Bedarf an konventionell erzeugtem Strom. Aufgrund der letztgenannten Faktoren waren auch unsere britischen Gaskraftwerke weniger ausgelastet als 2019. Andernorts ist unsere Stromproduktion aus Gas gestiegen, in Deutschland u. a. wegen des erwähnten Gaspreisrückgangs. In den Niederlanden kam hinzu, dass Claus C wieder den Betrieb aufgenommen hat, nachdem die Anlage aus Wirtschaftlichkeitsgründen mehrere Jahre stillgestanden hatte. Auch unser Gaskraftwerk im türkischen Denizli war mehr im Einsatz als 2019: Eine Rolle spielte dabei, dass der üblicherweise hohe Anteil der Wasserkraft an der lokalen Elektrizitätsversorgung wetterbedingt gesunken ist. Stark erhöht hat sich der Beitrag der erneuerbaren Energien zu unserer Stromproduktion. Ausschlaggebend dafür ist, dass die im September 2019 von E.ON auf RWE übergegangenen Aktivitäten erstmals im gesamten Berichtszeitraum in unseren Zahlen berücksichtigt sind. Außerdem profitierten wir von günstigen Windverhältnissen und der Fertigstellung neuer Erzeugungskapazitäten, z. B. des Windparks Peyton Creek in Texas (151 MW), der seit März 2020 im kommerziellen Betrieb ist. Positiv wirkte auch, dass wir in unseren niederländischen Steinkohlekraftwerken Amer 9 und Eemshaven zunehmend Biomasse mitverbrennen. Allerdings hat ein Mitte Mai eingetretener Brandschaden am Standort Eemshaven zu einer Unterbrechung der Biomassenutzung geführt, die voraussichtlich bis Ende November 2020 andauern wird.

5

Geschäftsentwicklung

Außenumsatz1

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

2019

2019

Offshore Wind

234

25

209

85

Onshore Wind / Solar

1.325

718

607

1.265

Wasser / Biomasse / Gas

754

656

98

1.200

Energiehandel

6.494

6.875

- 381

9.554

Sonstige, Konsolidierung

8

7

1

6

Kerngeschäft

8.815

8.281

534

12.110

Kohle / Kernenergie

577

779

- 202

1.015

RWE-Konzern (ohne Erdgas-/Stromsteuer)

9.392

9.060

332

13.125

Erdgas-/Stromsteuer

150

111

39

152

RWE-Konzern

9.542

9.171

371

13.277

1 Angepasste Vorjahreswerte wegen geänderter Anwendung von IFRS; zum Hintergrund siehe Geschäftsbericht 2019, Seite 116

Höhere Stromerlöse - stark verringerter Gasumsatz

Der konzernexterne Umsatz belief sich in den ersten neun Monaten auf 9.392 Mio. € (ohne Erdgas- und Stromsteuer). Das sind 4 % mehr als im Vorjahreszeitraum (9.060 Mio. €). Unsere Stromerlöse sind trotz der verringerten Erzeugungsmengen um 15 % auf 8.195 Mio. € gestiegen. Hier kamen zwei Effekte zum Tragen: Zum einen konnten wir für die Stromproduktion unserer konventionellen Kraftwerke höhere Marktpreise erzielen als 2019. Zum anderen profitierten wir von der Verlagerung unserer Erzeugung auf regenerativ gewonnenen Strom, für den wir zumeist eine über dem Marktniveau liegende Vergütung erhalten. Unsere Gaserlöse sind dagegen um 67 % auf 317 Mio. € gesunken. Maßgeblich dafür war ein bilanzieller Sonder­ effekt: Gasverkäufe von RWE Supply & Trading in Tschechien werden seit 1. Juli 2019 als reine Handelstransaktionen und damit nicht mehr im Umsatz erfasst. Daneben machte sich das gesunkene Gaspreisniveau bemerkbar.

Eine Kennzahl, die bei nachhaltigkeitsorientierten Investoren immer mehr Beachtung findet, ist der Prozentsatz, den die Erlöse aus Kohlestrom und sonstigen Kohleprodukten am Konzernumsatz ausmachen. In den ersten drei Quartalen 2020 lag der Anteil bei 24 % und damit etwas unter dem Vorjahreswert (25 %).

Innenumsatz

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

2019

2019

Offshore Wind

683

372

311

682

Onshore Wind / Solar

206

145

61

271

Wasser / Biomasse / Gas

2.187

2.384

- 197

3.409

Energiehandel

2.105

2.511

- 406

3.266

Sonstige, Konsolidierung

- 4.852

- 4.728

- 124

- 6.900

Kerngeschäft

329

684

- 355

728

Kohle / Kernenergie

2.135

1.679

456

2.385

6

Geschäftsentwicklung

Bereinigtes EBITDA

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

20191

2019

Offshore Wind

738

314

424

614

Onshore Wind / Solar

336

164

172

295

Wasser / Biomasse / Gas

382

297

85

672

Energiehandel

399

569

- 170

731

Sonstige, Konsolidierung

- 12

- 73

61

- 129

Kerngeschäft

1.843

1.271

572

2.183

Kohle / Kernenergie

381

172

209

306

RWE-Konzern

2.224

1.443

781

2.489

1 Teilweise geänderte Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Anpassungen bei der Erstkonsolidierung der 2019 übernommenen E.ON-Aktivitäten

Bereinigtes EBITDA 54 % über Vorjahr

Im Berichtszeitraum erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes ­EBITDA) von 2.224 Mio. €. Davon entfielen 1.843 Mio. € auf unser Kerngeschäft und die restlichen 381 Mio. € auf das Segment Kohle / ­Kernenergie. Gegenüber 2019 hat sich das bereinigte EBITDA um 781 Mio. € bzw. 54 % erhöht, vor allem wegen der erstmaligen Berücksichtigung des Erneuerbare-Energien-Geschäfts, das wir von E.ON übernommen haben. Auch die verbesserte Auslastung unserer Windkraftanlagen und die Wiedereinsetzung des britischen Kapazitätsmarktes trugen zum Ergebnisanstieg bei. Dagegen konnten wir im Handelsgeschäft trotz starker Performance nicht an die außergewöhnlich gute Ertragslage von 2019 anknüpfen.

In den einzelnen Segmenten zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung:

  • Offshore Wind: Das bereinigte EBITDA hat sich hier mit 738 Mio. € mehr als verdoppelt. Das ergibt sich aus der Ein­ beziehung des im September 2019 übernommenen Erneuerbare-Energien-Geschäfts von E.ON. Im Vorjahrszeitraum hatten diese Aktivitäten nur mit wenigen Tagen zum Ergebnis beigetragen. Positiven Einfluss hatten auch die verbesserten Windverhältnisse.
  • Onshore Wind / Solar: Das bereinigte EBITDA dieses Segments stieg um 172 Mio. € auf 336 Mio. €. Dabei kamen die gleichen Faktoren zum Tragen wie im Segment Offshore Wind. Außerdem profitierten wir von der Inbetriebnahme neuer Erzeugungskapazitäten.
  • Wasser / Biomasse / Gas: Das bereinigte EBITDA ist hier um 85 Mio. € auf 382 Mio. € gestiegen. Hauptursache dafür war die Wiedereinführung des britischen Kapazitätsmarktes. Für die ersten neun Monate wurden uns Kapazitäts­prämien von umgerechnet 105 Mio. € gewährt, während die Zahlungen im Vorjahreszeitraum noch ausgesetzt waren. Stark
    verschlechtert­hat sich dagegen der Ergebnisbeitrag des Kraftwerks Eemshaven.
  • Energiehandel: Unsere Performance im Handelsgeschäft war erneut sehr gut, konnte aber nicht an das außergewöhn­ liche Niveau von 2019 heranreichen. Dementsprechend lag das bereinigte Segment-EBITDA trotz des hohen Betrags von 399 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (569 Mio. €).
  • Kohle / Kernenergie: Das bereinigte EBITDA hat sich hier um 209 Mio. € auf 381 Mio. € verbessert. Ein Grund dafür war, dass wir mit unseren Braunkohle- und Kernkraftwerken höhere Margen erzielten als 2019. Die Erzeugung dieser Anlagen hatten wir bereits in Vorjahren nahezu vollständig auf Termin verkauft. Ein weiterer positiver Effekt ergab sich dadurch, dass wir im September 2019 die Minderheitsanteile von E.ON an den Kernkraftwerken Gundremmingen und Emsland übernommen haben.

7

Geschäftsentwicklung

Bereinigtes EBIT

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

20191

2019

Offshore Wind

461

174

287

377

Onshore Wind / Solar

50

25

25

59

Wasser / Biomasse / Gas

134

55

79

342

Energiehandel

367

539

- 172

691

Sonstige, Konsolidierung

- 13

- 72

59

- 128

Kerngeschäft

999

721

278

1.341

Kohle / Kernenergie

146

- 93

239

- 74

RWE-Konzern

1.145

628

517

1.267

1 Teilweise geänderte Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Anpassungen bei der Erstkonsolidierung der 2019 übernommenen E.ON-Aktivitäten

Unser bereinigtes EBIT belief sich auf 1.145 Mio. €. Damit lag es um 517 Mio. € bzw. 82 % über dem Vorjahreswert. Vom bereinigten EBITDA unterscheidet es sich durch die betrieblichen Abschreibungen, die im Berichtszeitraum 1.079 Mio. € betrugen (Vorjahr: 815 Mio. €).

Neutrales Ergebnis

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

2019

2019

Veräußerungsergebnis

24

25

- 1

48

Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten und Vorräten

1.271

- 258

1.529

81

Sonstige

- 134

- 348

214

- 1.210

Neutrales Ergebnis

1.161

- 581

1.742

- 1.081

Das neutrale Ergebnis, in dem wir bestimmte nicht operative oder aperiodische Sachverhalte erfassen, hat sich um 1.742 Mio. € auf 1.161 Mio. € verbessert. Zuzuordnen ist das im Wesentlichen der Position "Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten und Vorräten". Hier erfassen wir vorläufige Gewinne oder Verluste, die dadurch entstehen, dass Finanz­instrumente zur Absicherung von Preisrisiken gemäß IFRS mit ihren Marktwerten am jeweiligen Stichtag zu bilan- zieren sind, während die abgesicherten Grundgeschäfte erst bei ihrer Realisierung erfolgswirksam erfasst werden dürfen. Diese Asymmetrie führte im Berichtszeitraum zu einem hohen positiven, im Vorjahr dagegen zu einem negativen Ergebnis­ beitrag. Die deutliche Verbesserung beim neutralen Ergebnis beruht auch darauf, dass sich die Belastungen unter "Sonstige"­ verringert haben. Diese Position enthielt 2019 noch eine außerplanmäßige Abschreibung auf unseren deutschen Offshore-Windpark Nordsee Ost. Im laufenden Jahr sind hier u. a. Einmalkosten aus der Trennung der IT-Systeme von RWE und innogy erfasst.

8

Geschäftsentwicklung

Finanzergebnis

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

2019

2019

Zinserträge

266

131

135

185

Zinsaufwendungen

- 231

- 181

- 50

- 258

Zinsergebnis

35

- 50

85

- 73

Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen

- 186

- 265

79

- 881

Davon: Zinsanteile an Zuführungen zu Bergbaurückstellungen

- 143

- 80

- 63

- 581

Übriges Finanzergebnis

- 244

18

- 262

16

Finanzergebnis

- 395

- 297

- 98

- 938

Unser Finanzergebnis betrug - 395 Mio. €. Gegenüber 2019 hat es sich um 98 Mio. € verschlechtert. Im Einzelnen ergaben sich folgende Veränderungen:

  • Das Zinsergebnis verbesserte sich um 85 Mio. € auf 35 Mio. €. Hauptgrund dafür war, dass wir für unsere Beteiligung an E.ON, die wir 2019 übernommen haben und die aktuell bei 15 % liegt, erstmals eine Dividende vereinnahmt haben. Gege­nläufig wirkte ein Anstieg der Zinsbelastungen. Dazu beigetragen hat die Übernahme des Erneuerbare-Energien-­ Geschäfts von E.ON, denn dadurch weisen wir erstmals Zinsaufwendungen aus, die bei der Finanzierung von Onshore-­ Windparks in den USA anfallen. Außerdem erhöhte sich unser Aufwand aus der Währungssicherung für Geschäftsaktivi- täten außerhalb des Euroraums.
  • Die Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen minderten das Ergebnis um 186 Mio. € (Vorjahr: 265 Mio. €). Im Berichtszeitraum ergab sich eine Einmalbelastung aus einer Absenkung des zur Berechnung der Bergbaurückstellungen­ verwendeten Diskontierungszinssatzes: Der durch die Zinsanpassung verursachte Anstieg der Verpflichtungsbarwerte
    ist zum Teil als Aufwand in den Zinsanteilen berücksichtigt worden. Im Vorjahr hatte ein vergleichbarer Effekt bei den Kernenergierückstellungen das Ergebnis noch stärker gemindert.
  • Das "Übrige Finanzergebnis" verschlechterte sich um 262 Mio. € auf - 244 Mio. €. Durch die coronabedingten Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben wir mit unserem Wertpapierportfolio Verluste erlitten, nachdem wir im Vorjahreszeitraum noch Kursgewinne erzielt hatten. Außerdem führten ungünstige Entwicklungen von Zinsen und Wechselkursen zu Ergebnis- belastungen aus Finanzgeschäften.

9

Geschäftsentwicklung

Überleitung zum Nettoergebnis

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

20191

2019

Bereinigtes EBITDA

2.224

1.443

781

2.489

Betriebliche Abschreibungen

- 1.079

- 815

- 264

- 1.222

Bereinigtes EBIT

1.145

628

517

1.267

Neutrales Ergebnis

1.161

- 581

1.742

- 1.081

Finanzergebnis

- 395

- 297

- 98

- 938

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern

1.911

- 250

2.161

- 752

Ertragsteuern

- 500

194

- 694

92

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten

1.411

- 56

1.467

- 660

Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten

221

9.791

- 9.570

9.816

Ergebnis

1.632

9.735

- 8.103

9.156

Davon:

Ergebnisanteile anderer Gesellschafter

49

626

- 577

643

Ergebnisanteile der Hybridkapitalgeber der RWE AG

-

15

- 15

15

Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG

1.583

9.094

- 7.511

8.498

Bereinigtes Nettoergebnis

762

-

-

-

1 Teilweise geänderte Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Anpassungen bei der Erstkonsolidierung der 2019 übernommenen E.ON-Aktivitäten

Für unsere fortgeführten Aktivitäten weisen wir ein Ergebnis vor Steuern von 1.911 Mio. € aus (Vorjahr: - 250 Mio. €). Die Ertragsteuern beliefen sich auf - 500 Mio. €, was einer Steuerquote von 26 % entspricht. Dieser relativ hohe Wert ergibt sich dadurch, dass wir im Organkreis der RWE AG zurzeit keine latenten Steuern aktivieren können, soweit ihnen nicht latente Steuerverbindlichkeiten gegenüberstehen. Aktive latente Steuern sind Ansprüche auf künftige Steuerermäßigungen. Sie er- geben sich aus Unterschieden im Ansatz und/oder in der Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden zwischen der Steuerbilanz und der IFRS-Bilanz. Die Aktivierung latenter Steuern setzt voraus, dass in späteren Geschäftsjahren steuerliche Gewinne anfallen, die eine Nutzung der Steuerermäßigungen erlauben. Für den Organkreis der RWE AG lässt sich das zum heutigen Zeitpunkt nicht mit hinreichender Sicherheit sagen.

Nach Steuern erzielten wir mit unseren fortgeführten Aktivitäten ein Ergebnis von 1.411 Mio. € (Vorjahr: - 56 Mio. €).

Das Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten beträgt 221 Mio. €. Es stammt aus unserer Beteiligung am slowakischen Energieversorger VSE, die wir 2019 von innogy übernommen und im August 2020 an E.ON weitergegeben haben (siehe Seite 1). Neben dem laufenden Ergebnis von VSE ist hier auch der Entkonsolidierungserfolg (154 Mio. €) enthalten. Im Vorjahresabschluss­ hatten wir noch den Ergebnisbeitrag der gesamten nicht fortgeführten innogy-Aktivitäten ausgewiesen (9.791 Mio. €). Diese sind - von VSE abgesehen - im September 2019 veräußert worden, wobei ein hoher Entkonsolidie- rungserfolg entstanden ist (8.258 Mio. €).

10

Geschäftsentwicklung

Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter haben sich um 577 Mio. € auf 49 Mio. € verringert. Hintergrund ist die Veräußerung­ unserer innogy-Beteiligung (76,8 %) im vergangenen Jahr. Damit fallen keine Ergebnisse mehr an, die Minderheits­gesellschaftern des innogy-Konzerns zuzuordnen wären.

Die Ergebnisanteile von Hybridkapitalgebern beliefen sich auf null (Vorjahr: 15 Mio. €). Unsere einzige Hybridanleihe, die gemäß IFRS als Eigenkapital zu klassifizieren war, ist im März 2019 abgelöst worden. Das verbliebene Hybridkapital von RWE wird den Schulden zugerechnet; seine Verzinsung erfassen wir im Finanzergebnis.

Das Nettoergebnis des RWE-Konzerns betrug 1.583 Mio. € (Vorjahr: 9.094 Mio. €). Daraus leitet sich ein Ergebnis je Aktie

von 2,54 € ab (Vorjahr: 14,79 €). Im Berichtszeitraum standen durchschnittlich 624,3 Mio. RWE-Aktien aus. Wegen der Kapitalerhöhung vom August 2020 lag die Zahl über dem Vergleichswert für 2019 (614,7 Mio.).

Überleitung zum bereinigten Nettoergebnis

Ursprüngliche

Bereinigung

Bereinigte

Januar - September 2020

Werte

Werte

in Mio. €

Bereinigtes EBIT

1.145

-

1.145

Neutrales Ergebnis

1.161

- 1.161

-

Finanzergebnis

- 395

164

- 231

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern

1.911

- 997

914

Ertragsteuern

- 500

363

- 137

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten

1.411

- 634

777

Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten

221

- 221

-

Ergebnis

1.632

- 855

777

Davon:

Ergebnisanteile anderer Gesellschafter

49

- 34

15

Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG

1.583

- 821

762

Das bereinigte Nettoergebnis belief sich auf 762 Mio. €. Vom IFRS-Nettoergebnis unterscheidet es sich dadurch, dass das von Sondersachverhalten geprägte neutrale Ergebnis und weitere wesentliche Sondereinflüsse herausgerechnet werden. Für 2019 haben wir kein bereinigtes Nettoergebnis ermittelt, da es wegen der erheblichen Einmaleffekte aus dem Tausch- geschäft mit E.ON nur begrenzt aussagefähig gewesen wäre.

11

Geschäftsentwicklung

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte1

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

2019

2019

Offshore Wind

473

327

146

492

Onshore Wind / Solar

845

358

487

752

Wasser / Biomasse / Gas

95

137

- 42

212

Energiehandel

32

12

20

29

Sonstige, Konsolidierung

- 1

- 2

1

- 3

Kerngeschäft

1.444

832

612

1.482

Kohle / Kernenergie

118

206

- 88

281

RWE-Konzern

1.562

1.038

524

1.7672

  1. In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
  2. Inklusive Konsolidierungseffekt von 4 Mio. € zwischen dem Kerngeschäft und dem Segment Kohle / Kernenergie

Investitionen in Finanzanlagen1

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

2019

2019

Offshore Wind

34

-

34

-

Onshore Wind / Solar

24

12

12

46

Wasser / Biomasse / Gas

115

2

113

2

Energiehandel

15

66

- 51

68

Sonstige, Konsolidierung

- 90

- 113

23

- 112

Kerngeschäft

98

- 33

131

4

Kohle / Kernenergie

2

-

2

-

RWE-Konzern

100

- 33

133

4

1 In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Investitionen um 65 % höher als 2019

In den ersten drei Quartalen 2020 haben wir 1.662 Mio. € investiert (Vorjahr: 1.005 Mio. €). Anders als in der Vergangen- heit stellen wir in unserer Finanzberichterstattung nur noch auf die zahlungswirksamen Investitionen ab. Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte haben wir 1.562 Mio. € eingesetzt und damit wesentlich mehr als 2019 (1.038 Mio. €). Dazu beigetragen hat die erstmalige Einbeziehung der Investitionen im Erneuerbare-Energien-Geschäft, das wir von E.ON erhalten haben. Im Berichtszeitraum floss ein erheblicher Teil der Mittel in den Bau der Nordsee-Windparks Triton Knoll (857 MW) und Kaskasi (342 MW) sowie einiger großer Onshore-Windparks in den USA, z. B. Raymond Ost/West (440 MW), Scioto Ridge (250 MW) und Cassadaga (126 MW). Unsere Finanzanlageinvestitionen beliefen sich auf 100 Mio. € (Vorjahr: - 33 Mio. €). Wichtigste Transaktion war der Erwerb des 382-MW-Gaskraftwerks King's Lynn in Ostengland,­ das wir im Februar vom britischen Energieversorger Centrica übernommen haben.

12

Geschäftsentwicklung

Kapitalflussrechnung1

Jan - Sep

Jan - Sep

+/-

Jan - Dez

in Mio. €

2020

2019

2019

Funds from Operations

1.813

669

1.144

1.809

Veränderung des Nettoumlaufvermögens

- 45

- 2.121

2.076

- 2.786

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten

1.768

- 1.452

3.220

- 977

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten

- 1.962

1.692

- 3.654

474

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten

1.119

1.767

- 648

189

Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf

die flüssigen Mittel

- 23

11

- 34

13

Veränderung der flüssigen Mittel

902

2.018

- 1.116

- 301

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten

1.768

- 1.452

3.220

- 977

Abzüglich Investitionen

- 1.662

- 1.0052

- 657

- 1.771

Zuzüglich Desinvestitionen/Anlagenabgänge

321

4812

- 160

695

Free Cash Flow

427

- 1.976

2.403

- 2.053

  1. Sämtliche Positionen beziehen sich ausschließlich auf die fortgeführten Aktivitäten.
  2. Nachträglich geänderte Werte aufgrund rückwirkender Anpassungen bei der Erstkonsolidierung der 2019 übernommenen E.ON-Aktivitäten

Stark verbesserter operativer Cash Flow von 1,8 Mrd. €

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit unserer fortgeführten Aktivitäten resultierte ein Cash Flow von 1.768 Mio. € (Vorjahr: - 1.452 Mio. €). Die deutliche Verbesserung gegenüber 2019 ist u. a. auf die positive Entwicklung beim operativen Ergebnis zurückzuführen. Quantitativ noch bedeutender waren Effekte, die sich in der Veränderung des Nettoumlaufvermögens widerspiegelten. Beispielsweise verzeichneten wir im Berichtszeitraum wesentlich geringere Mittelabflüsse aus Commodity-­ Termingeschäften als vor einem Jahr.

Durch die Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten sind 1.962 Mio. € abgeflossen. Ausschlaggebend dafür war unser Mitteleinsatz für Sach- und Finanzanlagen, während Einnahmen aus Wertpapierverkäufen gegenläufig wirkten. Letztere waren im Vorjahreszeitraum wesentlich höher ausgefallen und hatten maßgeblich dazu beigetragen, dass wir einen posi- tiven Cash Flow aus der Investitionstätigkeit von 1.692 Mio. € erzielten.

Aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten ergab sich ein Mittelzufluss von 1.119 Mio. € (Vorjahr: 1.767 Mio. €). Wichtigster Faktor war die Kapitalerhöhung vom August, durch die wir 1.990 Mio. € vereinnahmten. Außerdem haben wir mehr Finanzschulden aufgenommen als getilgt, was zu einem Nettozufluss von 133 Mio. € führte. Dem standen Ausschüt- tungen an die RWE-Aktionäre und an Minderheitsgesellschafter in Höhe von 492 bzw. 25 Mio. € gegenüber.

Aufgrund der dargestellten Zahlungsströme aus der Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit ist unser Liquiditäts- bestand um 902 Mio. € gestiegen.

Der Free Cash Flow spiegelte den stark erhöhten operativen Mittelzufluss wider. Mit 427 Mio. € lag er deutlich über dem negativen Vorjahreswert (- 1.976 Mio. €).

13

Geschäftsentwicklung

Nettoschulden1

30.09.2020

31.12.2019

+/-

in Mio. €

Flüssige Mittel

4.095

3.192

903

Wertpapiere

3.932

3.523

409

Sonstiges Finanzvermögen

2.024

2.383

- 359

Finanzvermögen

10.051

9.098

953

Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten, Commercial Paper

2.359

2.466

- 107

Währungskurssicherung von Anleihen

18

7

11

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

2.759

3.147

- 388

Finanzverbindlichkeiten

5.136

5.620

- 484

Abzüglich 50 % des als Fremdkapital ausgewiesenen Hybridkapitals

- 558

- 562

4

Nettofinanzvermögen (inkl. Korrektur Hybridkapital)

5.473

4.040

1.433

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

3.931

3.446

485

Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen bei fondsgedeckten

Pensionsverpflichtungen

- 220

- 153

- 67

Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich

6.539

6.723

- 184

Rückstellungen für den Rückbau von Windparks

1.134

951

183

Nettoschulden fortgeführter Aktivitäten

5.911

6.927

- 1.016

Nettoschulden nicht fortgeführter Aktivitäten

-

232

- 232

Nettoschulden

5.911

7.159

- 1.248

1 Neue Definition der Nettoschulden (siehe Erläuterung im Text); darüber hinaus geänderte Vorjahreswerte aufgrund nachträglicher Anpassungen bei der

Erstkonsolidierung des 2019­ übernommenen Erneuerbare-Energien-Geschäfts von E.ON

Nettoschulden auf 5,9 Mrd. € gesunken

Unsere Nettoschulden beliefen sich zum 30. September 2020 auf 5.911 Mio. €. Sie entfallen komplett auf unsere fort­ geführten Aktivitäten, da wir die als nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesene VSE-Beteiligung im August 2020 veräußert haben (siehe Seite 1). In der Finanzberichterstattung über das laufende Geschäftsjahr grenzen wir die Nettoschulden neu ab. Unsere Bergbaurückstellungen, die hauptsächlich die Verpflichtungen zur Rekultivierung von Tagebauflächen abbilden, sind darin nicht mehr erfasst. Ebenso bleiben sämtliche Aktiva unberücksichtigt, mit denen wir die Bergbaurückstellungen decken, z. B. unser Anspruch auf staatliche Entschädigung für den Braunkohleausstieg in Höhe von 2,6 Mrd. €. Die Vorjahres- zahlen haben wir entsprechend angepasst. Gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2019 haben sich unsere Netto- schulden um 1.248 Mio. € verringert. Ausschlaggebend dafür waren die Kapitalerhöhung vom August, der positive Free Cash Flow und die Entkonsolidierung der Nettoschulden von VSE. Gegenläufige Effekte ergaben sich aus den Gewinnaus- schüttungen. Außerdem erhöhten sich die Pensionsrückstellungen. Hintergrund ist, dass sich die Diskontierungszinssätze, die wir bei der Ermittlung der Verpflichtungsbarwerte ansetzen, marktbedingt verringert haben.

14

Prognose 2020

Prognose 2020

IWF erwartet Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um 4 %

Angesichts der Corona-Krise gehen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute davon aus, dass die globale Wirtschafts­ leistung im laufenden Jahr geringer sein wird als 2019. Der Internationale Währungsfonds (IWF) veranschlagt einen Rückgang um 4 %. Für Deutschland erwarten die Konjunkturforscher des IWF ein um 6 % niedrigeres Bruttoinlandsprodukt. Ihre Prognosen für unsere Kernmärkte Niederlande (- 5 %) und USA (- 4 %) fallen etwas günstiger aus, die für Großbritannien (- 10 %) dagegen wesentlich schlechter.

Stromverbrauch wesentlich niedriger als 2019

Mit der Wirtschaftsleistung wird auch der Stromverbrauch weit hinter dem Niveau von 2019 zurückbleiben. Auf Basis des bisherigen Stromverbrauchs und der Konjunkturprognose des IWF rechnen wir für die oben genannten RWE-Kernmärkte aktuell mit Rückgängen von 3 % bis 7 %. Der dämpfende Einfluss der Corona-Krise auf den Energiebedarf hat die Notie- rungen im Stromgroßhandel im ersten Quartal 2020 stark unter Druck gebracht. Seither haben sich die Preise allerdings wieder etwas erholt. Ihre weitere Entwicklung lässt sich nur schwer abschätzen.

Wegen frühzeitiger Stromterminverkäufe nur begrenzter Corona-Einfluss auf das operative Ergebnis

Auf unsere aktuelle Ertragslage hat die beschriebene Entwicklung nur begrenzten Einfluss, denn wir haben unsere diesjährige Stromproduktion bereits vor 2020 nahezu vollständig zu fixen Konditionen auf Termin verkauft. Wegen coronabedingter Verzögerungen bei der Inbetriebnahme neuer US-Windparks werden die Ergebnisbeiträge dieser Anlagen im laufenden Jahr etwas unter Plan liegen. Hinzu kommen die bereits erwähnten Verluste im Wertpapierportfolio, die ebenfalls auf die Corona-Krise zurückzuführen sind und sich negativ im Finanzergebnis niederschlagen.

Ausblick

Ist 2019

Prognose 2020

in Mio. €

Bereinigtes EBITDA

2.489

2.700 - 3.000

Davon:

Kerngeschäft

2.183

2.150 - 2.450

Davon:

Offshore Wind

614

900 - 1.100

Onshore Wind / Solar

295

500 - 600

Wasser / Biomasse / Gas

672

550 - 650

Energiehandel

731

150 - 350

Kohle / Kernenergie

306

500 - 600

Bereinigtes EBIT

1.267

1.200 - 1.500

Bereinigtes Nettoergebnis

-

850 - 1.150

RWE bekräftigt Ergebnisprognose für 2020

Unsere Ergebnisprognose für 2020, die wir im März im Geschäftsbericht 2019 auf Seite 94 f. veröffentlicht haben, hat weiterhin Bestand. Für den RWE-Konzern erwarten wir unverändert ein bereinigtes EBITDA von 2.700 bis 3.000 Mio. € (davon­ Kerngeschäft: 2.150 bis 2.450 Mio. €) und ein bereinigtes EBIT von 1.200 bis 1.500 Mio. €. In Anbetracht der ­starken Handelsperformance während der ersten drei Quartale werden die Kennzahlen voraussichtlich im oberen Bereich der genannten Bandbreiten liegen.

15

Prognose 2020

Zum bereinigten EBITDA der Segmente unseres Kerngeschäfts:

  • Offshore Wind: Angesichts der bislang guten Windverhältnisse an unseren Offshore-Standorten sind wir zuversichtlich, in der oberen Hälfte der prognostizierten Bandbreite (900 bis 1.100 Mio. €) abzuschließen. Dabei unterstellen wir, dass im restlichen Jahresverlauf normale Wetterbedingungen herrschen.
  • Onshore Wind / Solar: In diesem Segment wird das bereinigte EBITDA wohl nur am unteren Ende des Prognose-Korridors (500 bis 600 Mio. €) liegen. Wie bereits dargelegt, gibt es coronabedingte Verzögerungen bei der Inbetriebnahme neuer Anlagen. Sie haben zur Folge, dass die Ergebnisbeiträge aus den betroffenen Projekten im laufenden Jahr noch nicht so hoch ausfallen wie geplant. Auch der negative Einfluss der Corona-Krise auf die Strommarktpreise wird sich ergebnis- mindernd auswirken. Das betrifft Windparks, deren Strom wir nicht oder nur teilweise zu fixen Konditionen absetzen
    können­ und die deshalb ein Marktrisiko tragen.
  • Wasser / Biomasse / Gas: Auch hier liegt das bereinigte EBITDA voraussichtlich am unteren Rand der prognostizierten Bandbreite (550 bis 650 Mio. €). Ein wesentlicher Grund dafür ist der erwähnte Brandschaden am Kraftwerk Eemshaven und die dadurch bedingte Unterbrechung der Biomassebeifeuerung.
  • Energiehandel: Hier erwarten wir ein bereinigtes EBITDA am oberen Ende des prognostizierten Korridors (150 bis
    350 Mio. €). Dabei kommt unsere sehr gute Handelsperformance in den ersten neun Monaten zum Tragen, während sich für das vierte Quartal ein schwächerer Geschäftsverlauf abzeichnet.

Für unser nicht zum Kerngeschäft zählendes Segment Kohle / Kernenergie erwarten wir weiterhin ein bereinigtes EBITDA von 500 bis 600 Mio. €.

Unverändert ist auch der Ausblick zum bereinigten Nettoergebnis, das voraussichtlich in der Mitte des Prognose-Korridors von 850 bis 1.150 Mio. € liegen wird. Neben der positiven operativen Entwicklung kommen hier die coronabedingten Ein­ bußen beim Finanzergebnis zum Tragen.

Stark erhöhte Sachinvestitionen

Unseren Ausblick zu den Investitionen können wir ebenfalls bestätigen. Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden wesentlich höher sein als 2019 (1.767 Mio. €), u. a. weil wir das von E.ON erhaltene Erneuerbare­ Energien-­Geschäft erstmals mit vollen zwölf Monaten in den Konzernzahlen berücksichtigen. Unsere wichtigsten Bau­ projekte im laufenden Jahr sind die Nordsee-Windparks Triton Knoll und Kaskasi sowie einige große Onshore-Windparks in den USA. Im Segment Kohle / Kernenergie planen wir Sachinvestitionen von 200 bis 300 Mio. €, die im Wesent­lichen der Instandhaltung unserer Kraftwerke und Tagebaue dienen.

Leverage Factor wegen der Kapitalerhöhung deutlich unter 3,0

Eine wichtige Steuerungsgröße für uns ist das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA des Kerngeschäfts (Leverage Factor). Bei der Ermittlung dieser Kennzahl verwenden wir eine neue Definition der Nettoschulden, die wir auf Seite 14 erläutern. Wir haben für den Leverage Factor eine langfristige Obergrenze von 3,0 festgelegt. Wegen der Kapital­ erhöhung vom August gehen wir davon aus, die Grenze im laufenden Geschäftsjahr deutlich zu unterschreiten.

16

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Gewinn- und Verlustrechnung

Jul - Sep

Jul - Sep

Jan - Sep

Jan - Sep

in Mio. €

2020

20191

2020

20191

Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer)

2.963

2.655

9.542

9.171

Erdgas-/Stromsteuer

- 46

- 36

- 150

- 111

Umsatzerlöse2

2.917

2.619

9.392

9.060

Materialaufwand

- 1.615

- 1.729

- 5.262

- 6.894

Personalaufwand

- 517

- 492

- 1.647

- 1.532

Abschreibungen

- 387

- 574

- 1.122

- 1.087

Sonstiges betriebliches Ergebnis

81

- 31

679

244

Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen

74

74

252

239

Übriges Beteiligungsergebnis

3

15

14

17

Finanzerträge

622

98

1.584

503

Finanzaufwendungen

- 713

- 163

- 1.979

- 800

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern

465

- 183

1.911

- 250

Ertragsteuern

- 51

43

- 500

194

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten

414

- 140

1.411

- 56

Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten

171

8.480

221

9.791

Ergebnis

585

8.340

1.632

9.735

Davon: Ergebnisanteile anderer Gesellschafter

12

76

49

626

Davon: Ergebnisanteile der Hybridkapitalgeber der RWE AG

15

Davon: Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG

573

8.264

1.583

9.094

Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in €3

0,90

13,44

2,54

14,79

Davon: aus fortgeführten Aktivitäten in €3

0,64

- 0,17

2,24

- 0,14

Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten in €3

0,26

13,61

0,30

14,93

  1. Angepasste Vorjahreswerte: Durch die Umsetzung der IFRS-IC-Agenda-Entscheidung"Failed-own-Use" wurden die Umsatzerlöse und die Material­ aufwendungen der ersten drei Quartale 2019 um 47 Mio. € bzw. 173 Mio. € verringert. Dies führte zu keinen Ergebniseffekten, da sich in diesem Zusammenhang das sonstige betriebliche Ergebnis um 126 Mio. € verringerte; zum Hintergrund siehe Geschäftsbericht 2019, Seite 116. Darüber hinaus wurden Vorjahreswerte­ aufgrund rückwirkender Änderung der Erstkonsolidierung der übernommenen E.ON-Aktivitäten teilweise angepasst; siehe hierzu Seite 35 im Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2020.
  2. Eine Darstellung der Umsatzerlöse nach Segmenten findet sich auf Seite 6 in der Zwischenmitteilung.
  3. Aufgrund der Kapitalerhöhung vom August 2020 war die Anzahl der im Berichtszeitraum durchschnittlich umlaufenden Aktien höher als 2019; siehe hierzu Seite 1 und 11 in der Zwischenmitteilung.

17

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Gesamtergebnisrechnung

Beträge nach Steuern

Jul - Sep

Jul - Sep

Jan - Sep

Jan - Sep

in Mio. €

2020

20191

2020

20191

Ergebnis

585

8.340

1.632

9.735

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter

Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen

- 479

- 368

- 376

- 974

Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen

- 1

146

- 27

145

Marktbewertung von Eigenkapitalinstrumenten

- 91

- 82

21

23

Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen,

die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind

- 571

- 304

- 382

- 806

Unterschied aus der Währungsumrechnung

69

737

- 453

779

Marktbewertung von Fremdkapitalinstrumenten

10

- 28

7

36

Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehung

- 424

33

- 146

- 363

Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen

- 4

- 2

- 4

Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen,

die zukünftig erfolgswirksam umzugliedern sind

- 345

738

- 594

448

Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen

(Other Comprehensive Income)

- 916

434

- 976

- 358

Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen

(Total Comprehensive Income)

- 331

8.774

656

9.377

Davon: auf Aktionäre der RWE AG entfallend

- 342

8.416

644

8.622

Davon: auf Hybridkapitalgeber der RWE AG entfallend

15

Davon: auf andere Gesellschafter entfallend

11

358

12

740

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der Erstkonsolidierung der übernommenen E.ON-Aktivitäten; siehe hierzu Seite 35 im Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2020.

18

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Bilanz

Aktiva

30.09.2020

31.12.20191

in Mio. €

Langfristiges Vermögen

Immaterielle Vermögenswerte

4.526

4.777

Sachanlagen

19.258

19.016

At-Equity-bilanzierte Beteiligungen

3.180

3.281

Übrige Finanzanlagen

4.469

4.337

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

3.803

3.668

Latente Steuern

429

689

35.665

35.768

Kurzfristiges Vermögen

Vorräte

1.679

1.585

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2.267

3.621

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

10.450

15.311

Wertpapiere

3.644

3.258

Flüssige Mittel

4.095

3.192

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

1.274

22.135

28.241

57.800

64.009

Passiva

30.09.2020

31.12.20191

in Mio. €

Eigenkapital

Anteile der Aktionäre der RWE AG

17.857

16.964

Anteile anderer Gesellschafter

228

503

18.085

17.467

Langfristige Schulden

Rückstellungen

19.309

18.937

Finanzverbindlichkeiten

3.694

3.924

Übrige Verbindlichkeiten

2.100

1.912

Latente Steuern

1.832

2.164

26.935

26.937

Kurzfristige Schulden

Rückstellungen

2.598

2.638

Finanzverbindlichkeiten

1.425

1.689

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1.947

2.987

Übrige Verbindlichkeiten

6.810

11.781

Zur Veräußerung bestimmte Schulden

510

12.780

19.605

57.800

64.009

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der Erstkonsolidierung der übernommenen E.ON-Aktivitäten; siehe hierzu Seite 35 im Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2020.

19

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Kapitalflussrechnung

Jan - Sep

Jan - Sep

in Mio. €

2020

2019

Ergebnis fortgeführter Aktivitäten

1.411

- 56

Abschreibungen/Zuschreibungen

1.072

1.098

Veränderung der Rückstellungen

- 232

- 240

Latente Steuern/zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen/Ergebnis aus dem Abgang

von Anlagegegenständen und Wertpapieren

- 438

- 133

Veränderung des Nettoumlaufvermögens

- 45

- 2.121

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten

1.768

- 1.452

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten

50

- 561

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

1.818

- 2.013

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten1

- 1.962

1.692

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten2

- 76

- 1.189

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit2

- 2.038

503

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten

1.119

1.767

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten

7

52

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit

1.126

1.819

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel2

906

309

Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel2

- 23

13

Veränderung der flüssigen Mittel

883

322

Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums

3.212

5.225

Davon: als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen

20

1.702

Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums laut Konzernbilanz

3.192

3.523

Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums

4.095

5.547

Davon: als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen

6

Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums laut Konzernbilanz

4.095

5.541

  1. Nach Erst-/Nachdotierung von Planvermögen in Höhe von 97 Mio. € (Vorjahr: 41 Mio. €)
  2. Angepasste Vorjahreswerte aufgrund geändertem Ausweis des im Vorjahr für die Übernahme des 49 %-Anteils am slowakischen Energieversorger VSE an innogy gezahlten Kaufpreises

20

Finanzkalender 2021

16. März 2021

Bericht über das Geschäftsjahr 2020

28. April 2021

Hauptversammlung

29. April 2021

Ex-Dividende-Tag

 3. Mai 2021

Dividendenzahlung

12. Mai 2021

Zwischenmitteilung über das erste Quartal 2021

12. August 2021

Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2021

11. November 2021

Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2021

Die vorliegende Zwischenmitteilung ist am 12. November 2020 veröffentlicht worden.

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RWE AG veröffentlichte diesen Inhalt am 12 November 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 12 November 2020 11:14:03 UTC.

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