München (Reuters) - Der Versorger RWE hat dank florierender Geschäften im Energiehandel sowie im Segment Wasser, Biomasse und Gas 2021 mehr verdient als erwartet.

Aber auch klassische Geschäfte um Kernenergie und Kohle legten zu. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) lag nach vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Jahr bei rund 3,65 Milliarden Euro und übertraf damit das obere Ende der prognostizierten Bandbreite von drei bis 3,4 Milliarden Euro, wie RWE am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich verdiente RWE mit einem bereinigten Nettoergebnis von knapp 1,6 Milliarden Euro ebenfalls mehr als erwartet. Die Verschuldung sei weiter abgebaut worden.

Die Aktionäre sollen von der Entwicklung profitieren: Die Dividende für 2021 soll auf 90 Cent je Aktie nach zuvor 85 Cent steigen, bekräftigte Finanzvorstand Michael Müller. An der Börse kletterten die RWE-Aktien mehr als drei Prozent nach oben auf 35,92 Euro.

RWE hat sich in den vergangenen Jahren vom Atom- und Kohle-Dino zu einem der größten Ökostromerzeuger Europas gewandelt. Zulegen konnte 2021 aber vor allem der Energiehandel. Hier wird ein bereinigtes Ebitda in Höhe von 769 (Vorjahr: 539) Millionen Euro erwartet. Im Bereich Kohle und Kernenergie, der nicht mehr zum Kerngeschäft gehört, wird das bereinigte Ebitda für 2021 bei 889 (559) Millionen Euro gesehen. Im Geschäft mit Windparks auf See konnte RWE den operativen Ertrag leicht steigern, wegen schlechter Witterungsverhältnisse brachen die Ergebnisse der Windkraftanlagen an Land indes ein. So hatte die Jahrhundertkälte in Texas im Februar vergangenen Jahres für Einbußen im Geschäft gesorgt. Dort waren zahlreiche Windräder ausgefallen, so dass RWE seine Lieferverpflichtungen nur durch den Einkauf von Strom zu hohen Preisen nachkommen konnte.