PARIS (dpa-AFX) - Die RWE-Aktien sind nach einer fulminanten Erholung im vergangenen Jahr zuletzt etwas aus dem Tritt gekommen. Seit dem Jahreshoch Anfang Januar hat der Wert rund 20 Prozent verloren - und das in einem robusten Gesamtmarkt. Für die französische Großbank Societe Generale ist das jedoch kein Grund zu Verzagen, sondern Anlass für eine Kaufempfehlung. Angesichts von rund 30 Prozent Potenzial hat Analyst Lueder Schumacher die Einstufung von "Halten" auf "Kaufen" angehoben. Daran ändert auch das geringfügig gesenkte Ziel von 39,10 nach 39,40 Euro nichts.

Neben einigen unternehmensspezifischen Problemen macht der Analyst zwei Gründe für die schwache Entwicklung der Aktie aus. Zum einen verweist er auf die enttäuschende Entwicklung der Versorger allgemein und derjenigen, die auf Erneuerbare Energien setzen, im Besonderen. Hier habe sich die Korrektur des stark gestiegenen Sektors der Anbieter 'sauberer' Energien negativ ausgewirkt. Noch wichtiger seien die Signale vom Anleihemarkt: Versorger insgesamt seien angesichts ihrer anleiheähnlichen Bedeutung für viele Anleger durch den Anstieg der Anleiherenditen in diesem Jahr unter Druck gekommen.

Lüder schließt nicht aus, dass der Gegenwind von den Renditen anhalten könnte. Allerdings gebe es einen Punkt, ab dem von der Anleiheentwicklung Gefahr für die wirtschaftliche Erholung ausgehe. Dies dürfte aber die Notenbanken auf den Plan rufen, wie aus jüngsten Kommentaren hervorgehe. Vor diesem Hintergrund biete RWE auf dem aktuellen Niveau eine interessante Einstiegsgelegenheit, denn der langfristige Wachstumstrend im Bereich regenerativer Energien spreche für den Versorger.

Veröffentlichung der Original-Studie: 04.03.2021

Gemäß der Einstufung "Buy" wird die Aktie nach Einschätzung der Analysten von Societe Generale auf Sicht von zwölf Monaten einen absoluten Gewinn (Kursentwicklung + Dividende) von mindestens 15 Prozent aufweisen./mf/ag/mis

Analysierendes Institut Societe Generale S.A.