--Betreffendes EBITDA-Segment 2021 mit dreistelligem Millionen-Betrag belastet

--RWE musste zu enorm hohen Preisen Strommengen zukaufen

--Windparks wegen Kältekatastrophe teils seit 10 Tagen außer Betrieb

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Von Petra Sorge und Ralf Zerback

BERLIN (Dow Jones)--Die extremen Wetterbedingungen im US-Bundesstaat Texas werden das Ergebnis des Energieversorgers RWE im laufenden Geschäftsjahr belasten. Die Witterung führe zu Ausfällen von Windkraftanlagen und hohen Strompreisen. Dies teilte der DAX-Konzern am späten Donnerstag mit.

In der Folge wird das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Segments Onshore Wind/Solar 2021 voraussichtlich insgesamt mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belastet. Eine abschließende Bewertung der tatsächlichen Auswirkungen sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich.

RWE hatte Teile der erwarteten Produktion aus seinen texanischen Windkraftanlagen im Voraus verkauft. Um dennoch seine Lieferverpflichtungen erfüllen zu können, musste der Konzern zu außergewöhnlich hohen Preisen Strommengen zukaufen. Zuvor hatte die staatliche Behörde Public Utility Commission of Texas den Netzbetreiber Electric Reliability Council of Texas (ERCOT) angewiesen, Knappheitspreise festzusetzen. Die bereits hohen Stromeinkaufspreise für die Erzeuger stiegen daraufhin auf bis zu 9.000 US-Dollar pro Megawattstunde an.

Wegen Vereisungen und Netzproblemen war ein Teil der RWE-Windflotte bereits seit dem 9. Februar außer Betrieb. Auf der RWE-Transparenzseite waren am Freitag für sieben und damit knapp die Hälfte der laufenden texanischen Onshore-Parks derzeit keine Übertragungsdaten verfügbar. "Die sichere Wiederaufnahme des Betriebs an unseren Produktionsstandorten hat absolute Priorität", erklärte die Technikchefin der RWE-Erneuerbarensparte Wind Onshore und Solar Photovoltaics Americas, Silvia Ortín Rios.

RWE wird anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 16. März erstmalig eine Prognose für das Jahr 2021 bekanntgeben. Für das Corona-Krisenjahr 2020 hatte der Versorger erst zu Monatsbeginn seine EBITDA-Erwartungen wegen einer außergewöhnlich guten Energiehandelsbilanz nach oben geschraubt. Das bereinigte Konzernergebnis wird voraussichtlich bei 3,2 Milliarden Euro liegen und damit die zunächst prognostizierte Bandbreite von 2,7 bis 3,0 Milliarden Euro überschreiten.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/jhe

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February 19, 2021 05:14 ET (10:14 GMT)