FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine negative Branchenstudie der Deutschen Bank zur europäischen Luftfahrtbranche hat am Mittwoch auch die Aktien der Lufthansa deutlich belastet. Die Papiere der Fluggesellschaft rutschten am Vormittag um 4,12 Prozent auf 10,345 Euro ab und waren damit die schwächsten im Dax . Der deutsche Leitindex notierte kaum verändert.

Die Aussichten für den Luftfahrtsektor seien schwach und die Risiken zu groß, weshalb er die Branche nun negativer sehe, schrieb Deutsche-Bank-Analyst Anand Date in seiner Studie. Er stufte die Titel der Lufthansa und von Air France-KLM von "Hold" auf "Sell" ab.

Bei den Billigfluggesellschaften von Easyjet und Ryanair kassierte er seine Kaufempfehlung und senkte den Daumen auf "Hold". Einzig die Aktien von IAG beließ er auf "Buy", weil sie im Zuge der Sorgen um die negativen Brexit-Folgen überverkauft gewesen seien.

Die Kapazitäten der Branche seien nach wie vor sehr hoch, während die Nachfrage weiteren Gefahren unterliege, führte der Experte aus. Zudem dürften die Airlines unter anhaltendem Preisdruck leiden. Mehr Optimismus sei erst möglich, wenn die strukturellen Kosten jenseits der Ausgaben für Treibstoff spürbar gesenkt würden, sich die Margen verbesserten und die Kapazitäten sich normalisierten. Bei der Lufthansa bleibe aber die Kernmarke das Problem.

Die angeschlagenen Anteilsscheine der Kranich-Airline hatten sich zuletzt nur sehr mühsam vom tiefsten Stand seit vier Jahren erholt. Sie sind mit einem Minus von knapp 29 Prozent der in diesem Jahr bislang drittschwächste Dax-Wert. Analyst Date rechnet bei seinem von 9,20 auf 9,00 Euro gesenkten Kursziel zudem mit einem neuen Tiefstand seit Juni 2012 - 13 Prozent unter dem aktuellen Xetra-Niveau./ajx/fbr