GENF (awp international) - Die Fluggesellschaften befinden sich nach Angaben ihres Dachverbands IATA wegen der Coronavirus-Pandemie in der schlimmsten Krise ihrer Geschichte. Die erwarteten Umsatzeinbussen übertreffen die schon drastischen Prognosen von Anfang März, wie die IATA am Dienstag in Genf berichtete. Sie geht inzwischen für dieses Jahr von Umsatzeinbussen im Passagiergeschäft von 252 Milliarden Dollar (233 Mrd Euro) aus. Im Vergleich zu 2019 wären das 44 Prozent. Am 5. März hatte sie noch bis zu 113 Milliarden Dollar Einbussen prognostiziert.

Die schlimmsten Umsatzeinbussen seien in der Region Asien-Pazifik mit minus 88 Milliarden Dollar und Europa mit minus 76 Milliarden Dollar zu erwarten.

"Auf uns kommt mit rasantem Tempo eine Liquiditätskrise zu", sagte IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac. Das Frachtgeschäft laufe zwar eigentlich, und sei gerade in der Krise wichtig, um medizinisches Material zu befördern. Frachtmaschinen und Besatzungsmitglieder seien aber von den Reisebeschränkungen betroffen. Er appellierte erneut an Regierungen, die Frachtmaschinen schnellstens abzufertigen.

Zwar sei 2021 mit einer deutlichen Erholung zurechnen, sagte IATA-Chefökonom Brian Pearce. Aber die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 gehe mit einer Rezession einher, was die Erholung verlangsame. Deshalb sei ein Aufschwung eher in Form einer U-Kurve als einer V-Kurve zu erwarten./oe/DP/stw