Washington/San Francisco (Reuters) - Mitten in der Chipkrise will Intel seine Produktionskapazitäten mit dem Bau zweier neuer Fabriken im US-Bundesstaat Ohio erweitern.

Es würden mehr als 20 Milliarden Dollar investiert, kündigte der größte US-Chipkonzern am Freitag an. Intel plant auch in Europa neue Werke, hält sich zu möglichen Standorten aber noch bedeckt. Eine Firmensprecherin sagte dazu, bald werde es eine Ankündigung geben. Deutschland rechnet sich große Chancen aus, einen Zuschlag zu bekommen. Als potenzielle Orte werden immer wieder Dresden, Penzing in Bayern und Magdeburg genannt.

Ähnlich wie Europa wollen die USA ihre Abhängigkeit bei Halbleitern von asiatischen Anbietern wie TSMC und Samsung reduzieren. Intel-Chef Pat Gelsinger will die Produktionskapazitäten ausbauen und auch stärker in die Auftragsfertigung einsteigen. Allerdings werden die jüngsten Ankündigungen zum Bau neuer Werke nichts an der aktuellen Chipknappheit ändern, die vor allem Autohersteller und Elektronikkonzerne zwingt, ihre Produktionen zurückzufahren.

Die US-Regierung wie auch die EU-Kommission locken die Konzerne mit Subventionen, die allerdings auf beiden Seiten des Atlantiks noch festgezurrt werden müssen. Die EU-Kommission will ihren Gesetzentwurf zur Förderung der Chipbranche in Europa Anfang Februar vorstellen. Im Moment werden mehr als zwei Drittel aller modernen Halbleiter in Asien hergestellt.

Laut Intel sollen in dem Werk in der Nähe von Columbus in Ohio, dessen Inbetriebnahme für 2025 angedacht ist, 3000 dauerhafte Jobs entstehen. 7000 Leute sollen während des Baus beschäftigt werden. Partner und Zulieferer wie Air Products, Applied Materials und LAM Research sollen bereits Interesse angemeldet haben, ebenfalls eine Präsenz in der Region zu eröffnen.