Seoul (awp/sda/afp/dpa) - Der Verwaltungsratspräsident des Samsung-Konzerns, Lee Kun Hee, ist tot. Nach Angaben das südkoreanischen Unternehmens vom Sonntag verstarb Lee am Sonntag im Alter von 78 Jahren.

In seinen letzten Momenten sei seine Familie an seiner Seite gewesen. Der Konzern würdigte Lee als "wahren Visionär", dessen Erbe "für immer fortdauern" werde. In den vergangenen Jahren hatten südkoreanische Medien immer wieder über den Tod von Lee spekuliert.

Lee hatte Samsung über die Jahre zu einem der weltweit führenden Konzerne für Technologieprodukte, darunter Handys, fortentwickelt. Er ist der Sohn von Samsung-Gründer Lee Byung-chul. Lee übernahm 1987 die Konzernleitung und machte Samsung zum weltweit führenden Konzern für Smartphones und zum grössten südkoreanischen Konglomerat. Er galt als der reichste Südkoreaner.

Im Jahr 2014 hatte er jedoch eine Herzattacke erlitten und hatte seither gesundheitliche Probleme. Sein Sohn Lee Jae Yong übernahm deshalb in der Praxis die Leitung der Geschäfte und wurde de facto zum Konzernchef.

Der Samsung-Erbe steckt allerdings in erheblichen juristischen Schwierigkeiten. Lee Jae Yong wurde im Zuge eines Bestechungs- und Veruntreuungsskandals im Jahr 2017 zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach einer Berufung kam er jedoch im Jahr darauf frei. Das Oberste Gericht von Südkorea ordnete später einen neuen Prozess gegen den Samsung-Erben wegen dieses Skandals an, der noch nicht abgeschlossen ist.