FRANKFURT (Dow Jones) Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsbeginn am Donnerstag im Plus erwartet. Die Richtung nach oben geben die teils stark erholten Börsen in Asien vor, nachdem an der Wall Street der Dow-Jones-Index am Vortag auf ein Rekordhoch geklettert war. Ein positiver Impuls war dort unter anderem, dass am US-Anleihemarkt der Trend steigender Renditen zunächst im Bereich des Jahreshochs von 1,40 Prozent bei 10-jährigen Papieren gestoppt wurde.

Der XDAX legt um 0,5 Prozent auf 14.045 Punkte zu und erobert mit Schwung erneut die runde 14.000er Marke zurück. Auch der Euro-Stoxx-50 wird etwa ein halbes Prozent im Plus gesehen.

"Die Notenbanken geben weltweit Grünes Licht", sagt Thomas Altmann von QC Partners zur wieder besseren Stimmung. Nach US-Notenbankchef Jerome Powell habe nun auch die Notenbank in Korea die Notwendigkeit einer weiter lockeren Geldpolitik betont, und die Notenbank in Australien kaufe weiter Anleihen.

Bei der Commerzbank wird derweil darauf verwiesen, dass die steigenden US-Renditen auch die berechtigte Annahme des Marktes reflektierten, dass die US-Staatsverschuldung weiter anschwillt und deswegen ein höheres Angebot von US-Staatspapieren zu erwarten sei. Ein höheres Angebot heiße in der Regel niedrigere Preise also höhere Renditen. Die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren zeigen sich am Morgen stabil und rentieren mit minus 0,30 Prozent weiter tief im negativen Bereich.


   Banken Gewinner steigender Zinsen 

Der jüngste Renditeanstieg bei dürfte die neue Favoritenstellung der Banken zunächst festigen. "Wichtig ist, dass die Notenbanken die extrem niedrigen Zinsen am kurzen Ende beibehalten", so ein Marktteilnehmer. "Die zunehmende Zinsdifferenz zwischen Kurz- und Langläufern wirkt für die Banken wie eine Gelddruckmaschine", betont er. Damit sollte der Aufwärtstrend der Banken intakt bleiben. Der Sektor der europäischen Banken notiert seit Jahresbeginn rund 14 Prozent im Plus. Derweil dürften auch die Versicherer tendenziell vom Renditeanstieg profitieren.

Für die Einzelwerte liefert die auf Hochtouren laufende Berichtssaison frische Impulse. Die Aktionäre der Munich Re können sich trotz des deutlichen coronabedingten Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr über eine stabile Dividende freuen. Die Ausschüttung je Aktie soll wie im Vorjahr 9,80 Euro betragen. Der Rückversicherungskonzern bestätigte zudem die in Aussicht gestellten Zahlen für 2020 sowie den Ausblick für das laufende Jahr. "Die Perspektiven sind günstig", so Heino Ruland von Ruland Research mit Blick auf Munich Re. Sowohl das Anlageergebnis als auch das operative Ergebnis seien nun doch etwas besser ausgefallen als befürchtet. Erste Indikationen sehen den Wert kaum verändert.

Von "mauen" Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Bayer. "Auch der Ausblick reißt nicht vom Hocker", sagt er. Auch die Dividende liege eher einen Tick unter den Erwartungen. Andererseits sei die Dividendenrendite mit 3,6 Prozent trotzdem relativ hoch. Der Kurs wird 1,3 Prozent niedriger gesehen.

Für SAP geht es im Spezialistenhandel um 1,5 Prozent nach oben, nachdem die Walldorfer für 2020 eine Dividende in Höhe von 1,85 Euro zahlen wollen nach 1,58 Euro für 2019. Analysten erwarteten im Mittel nur 1,67 Euro.

Im TecDAX geht es für Aixtron um über 4 Prozent nach oben. "Der Auftragseingang entwickelt sich sehr stark", sagt ein Marktteilnehmer. Damit seien auch die Perspektiven für die Umsatz- und Gewinnentwicklung gut.


   Auch Axa, Safran und Standard Chartered mit Zahlen 

Als ordentlich angesichts der Corona-Folgen werden die Zahlen vom französischen Versicherungskonzern Axa im Handel eingestuft. Wichtig sei, dass genau die erwartete Dividende von 1,43 Euro geliefert werde. Von einer positiven Überraschung spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Zahlen von AB Inbev. Der Umsatz sei im vierten Quartal um 4,5 Prozent gewachsen und damit stärker als erwartet.

Standard Chartered stehen in Hongkong unter Druck, nachdem die britische Bank im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch verzeichnete. Der Vorsteuergewinn ging um 40 Prozent zurück. Das lag allerdings vor allem an der Zinsmarge: "Und die dreht nun bekanntlich", so ein Marktteilnehmer. Insofern könnte sich er Kurs in London stabilisieren, meint er.


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2180     +0,12%     1,2165         1,2129   -0,3% 
EUR/JPY           129,01     +0,18%     128,79         128,54   +2,3% 
EUR/CHF           1,1031     -0,01%     1,1032         1,1022   +2,0% 
EUR/GBP           0,8601     -0,01%     0,8602         0,8602   -3,7% 
USD/JPY           105,92     +0,04%     105,88         105,98   +2,5% 
GBP/USD           1,4159     +0,12%     1,4142         1,4099   +3,6% 
USD/CNH           6,4477     -0,01%     6,4485         6,4537   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        50.398,50      3,234  48.819,75      49.667,75  +73,5% 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          63,39      63,22      +0,3%           0,17  +30,2% 
Brent/ICE          67,21      67,04      +0,3%           0,17  +29,9% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.796,52   1.805,33      -0,5%          -8,81   -5,3% 
Silber (Spot)      27,97      27,98      -0,0%          -0,01   +6,0% 
Platin (Spot)   1.262,65   1.270,40      -0,6%          -7,75  +18,0% 
Kupfer-Future       4,33       4,29      +0,9%          +0,04  +23,2% 
 
 

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February 25, 2021 02:32 ET (07:32 GMT)