Wir leben in einer Welt, die sich immer rasanter verändert. Neue digitale Technologien, von Cloud und künstlicher Intelligenz über Blockchain bis hin zum Internet der Dinge, haben einen umwälzenden Einfluss darauf, wie wir leben und arbeiten. Sie verschieben die Grenzen des Machbaren - bei Produkten, Services und Geschäftsmodellen sowie bei den Prozessen, die die Grundlage der neuen Angebote bilden.

Der digitale Wandel hat die Wirtschaft weltweit auf den Kopf gestellt. Und er eröffnet Unternehmen in allen Branchen die Chance, sich neu zu erfinden. Technologie und Innovation sind zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren geworden. Die vierte industrielle Revolution bringt massive Veränderungen in den Kunden- und Mitarbeitererlebnissen. Unternehmen sind nun besser in der Lage, zu wachsen und ihr Geschäft auszuweiten.

Wir entwickeln seit über 30 Jahren zusammen mit unseren Kunden branchenspezifische Software und auf ihre individuellen Anforderungen zugeschnittene Modifikationen vor Ort. Doch das Geschäftsumfeld ist unbeständiger geworden, und die Grenzen zwischen den Branchen verwischen. Deshalb sind Agilität und Geschwindigkeit die neuen Wettbewerbsvorteile von heute. Unternehmen müssen sich schnell auf immer neue Bedingungen einstellen können - sei es mit neuen Geschäftsmodellen oder durch eine flexible Anpassung bestehender Geschäftsprozesse.

Für neue Geschäftsmodelle und durchgängige Wertschöpfungsketten wünschen sich unsere Kunden SAP-Software und -Technologie, die branchenspezifische Prozesse in der Cloud mit nahtloser Integration in die Basis ermöglicht - die in vielen Fällen aus den SAP-Kernanwendungen besteht.

Dieses Feedback unserer Kunden setzen wir in die Tat um. Wir greifen auf unser großes Branchenwissen zurück und entwickeln auf unserer Business Technology Platform modulare Branchenanwendungen. Diesen legen wird dasselbe Datenmodell zugrunde, das auch unsere Kernanwendungen haben, und so sorgen wir für eine schnelle Wertschöpfung und feste Integration. Die Branchenanwendungen helfen unseren Kunden, in ihrer Branche wettbewerbsfähig zu bleiben, denn sie können damit ihre Prozesse an neue Geschäftsmodelle anpassen und automatisieren. Möglich wird das dadurch, dass wir Innovationen auf unserer Plattform zusammen mit unseren Partnern und Kunden - den größten Unternehmen der Welt aus allen Branchen - entwickeln.

Beispielsweise haben sich Honeywell und SAP zusammengetan, um die Leistung von Gebäuden zu verbessern und so in der Immobilienwirtschaft neue Maßstäbe zu setzen. Gerade diese Woche haben wir angekündigt, unser Engagement hier noch auszuweiten - auf eine Branche, die wie kaum eine andere zeigt, wie sehr sich Geschäftsmodelle verändern, wie anders Unternehmen heute arbeiten müssen und wie wichtig Nachhaltigkeit ist: die Automobilindustrie.

Die Automobilindustrie bewegt sich mit Riesenschritten in eine neue Welt der Mobilität, während sie zugleich noch an ihrem traditionellen Geschäftsmodell festhält, Autos zu entwickeln, herzustellen, zu verkaufen, zu warten und zu finanzieren. Megatrends wie Vernetzung, autonomes Fahren, Sharing-Modelle und Elektroantriebe verändern die Branche und die Welt der Mobilität in rasantem Tempo.

Starre Montagelinien verwandeln sich in flexible, hochautomatisierte modulare Fertigungsanlagen. Auch die Logistik ist im Wandel. Wo früher direkte Kommunikation vorherrschte, steht heute Zusammenarbeit zwischen OEM und Zulieferern über Netzwerke hoch im Kurs. Geschäftsmodelle wandeln sich vom klassischen Direktverkauf von Fahrzeugen zu Abonnementmodellen oder Modellen mit nutzungsabhängiger Abrechnung.

Diesen Übergang in eine neue Welt der Mobilität können Automobilhersteller nur bewältigen, wenn sie sich voll und ganz auf die Digitalisierung und eine vernetzte Wirtschaft einlassen. Sie müssen zu intelligenten Unternehmen werden, die Passagiere und Fahrer in den Mittelpunkt eines integrierten Prozessdesigns rund um die Mobilität und das Erlebnis Auto stellen.

Für den Erfolg in einer digitalen und vernetzten Wirtschaft ist auch ein neuer Produktionsansatz erforderlich. Unternehmen der Automobilindustrie müssen flexibel sein und den Fokus von der Hardware auf Softwareinnovationen verschieben. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist aber ein durchgängiges Geschäftsnetzwerk, das alle beteiligten Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette miteinander verbindet.

Die jüngst bekannt gegebene Partnerschaft zwischen Bosch und SAP unterstreicht, wie sehr wir uns für den Wandel in der Automobilindustrie einsetzen. Gemeinsam werden wir einen digitalen Industriestandard für den Austausch und die Verwendung von Unternehmensdaten entlang der Wertschöpfungskette entwickeln. So wollen wir das Netzwerk für die Automobilindustrie der Zukunft aufbauen.

Bosch wird sein führendes Branchen-Know-how einbringen, damit wir Geschäftsprozesse in SAP-Systemen abbilden können - vom Auftragseingang über die Produktion bis zur Rechnungsstellung. Diese Prozesse wollen wir zusammenfassen und automatisieren. Unser Ziel ist, gemeinsam neue digitale Standards zu definieren sowie den Datenaustausch mit Zulieferern und Kunden in Echtzeit zu ermöglichen. Unter dem Strich soll so der gesamte Prozess effizienter werden.

Beispielsweise kann durch den Datenaustausch in Echtzeit über ein Netzwerk mithilfe eines digitalen Zwillings eine effiziente Qualitätssicherung erreicht werden. Datenharmonisierung und sicherer Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette sorgen dafür, dass alle Beteiligten durchgängigen Echtzeitzugriff auf alle relevanten Daten haben.

Angenommen, es wird eine neue Norm zur Abstandkontrolle eingeführt. Damit die Sicherheit gewährleistet ist, muss diese Norm in allen Fahrerassistenzsystemen umgesetzt werden. Dank der Vernetzung und des digitalen Zwillings erhalten das System und der Automobilhersteller gleichzeitig Informationen darüber, wie viele und welche Fahrzeuge und Systeme betroffen sind. Damit wird eine gemeinsame Qualitätsanalyse und Simulation ganz einfach. Erforderliche Softwareupdates lassen sich bequem drahtlos entlang der Lieferkette implementieren, wenn Sicherheitsrisiken erkannt werden.

Durch diesen Effizienzgewinn und die starken Netzwerke von Bosch und SAP wird unsere Kooperation der gesamten Industrie Vorteile bringen. Die Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette zieht einen digitalen roten Faden durch die ganze Industrie. Wir werden auch gemeinsam eine Blaupause für andere Unternehmen entwickeln. So können wir unseren Kunden künftig helfen, ihr Innovationspotenzial mit bewährten und innovativen Prozessen freizusetzen. Letztlich werden unsere Kunden so in der Lage sein, zu wachsen, sich zu verändern und eine Führungsposition in ihrer Branche einzunehmen. Wir sind überzeugt, dass wir nur gemeinsam Erfolg haben können. Deshalb laden wir die gesamte Industrie ein, mit uns gemeinsam auf diese spannende Reise zu gehen!

Tags: Automotive, Industrie 4.0, Innovation, Technologie

Attachments

  • Original document
  • Permalink

Disclaimer

SAP SE published this content on 24 September 2020 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 24 September 2020 06:09:08 UTC