--Betriebsergebnis soll ab 2023 prozentual zweistellig steigen

--Cloud-Umstiegsprogramm Rise übertrifft SAP-Erwartungen

--Mehr Großaufträge im Cloudgeschäft

Von Hans-Joachim Koch

FRANKFURT (Dow Jones)--SAP will das Wachstum im Cloud-Geschäft im laufenden Jahr spürbar beschleunigen, um weitere Fortschritte auf dem Weg zu den Finanzzielen 2025 zu machen. Die Planungen für 2022 sowie die Kernkennziffern für das vergangene Jahr, die der Softwarekonzern bereits vor zwei Wochen veröffentlicht hatte, wurden bestätigt.

Die Angaben zum Cashflow 2021 hat SAP konkretisiert: Operativ lag dieser bei 6,21 (Vorjahr: 7,2) Milliarden Euro und damit über der Guidance von rund 6 Milliarden; ebenso der Free Cashflow mit 5,01 (Guidance: über 4,5, Vorjahr 6,0) Milliarden Euro. Für das laufende Jahr kalkuliert SAP mit einem Free Cashflow von mehr als 4,5 Milliarden Euro.


   Deutlich mehr Mitarbeiter 

Die hohen Investitionen in den Cloud-Ausbau wie auch die Mehrausgaben für Personal - der Mitarbeiterstand erhöhte sich 2021 um rund 5 Prozent auf gut 107.000 - sollen sich ab 2023 in einem dann wieder mit zweistelligen Raten steigenden Betriebsergebnis niederschlagen, wie Finanzvorstand Luka Mucic bekräftigte.

Hier hatte SAP 2021 einen Rückgang um 1 Prozent verzeichnet (auf Basis der Non-IFRS-Zahlen). In diesem Jahr soll das Betriebsergebnis bestenfalls stagnieren, es könnte aber auch um bis zu 5 Prozent sinken. Erwartet wird es in einer Spanne von 7,8 bis 8,25 Milliarden Euro nach 8,23 Milliarden im Jahr 2021.

Das hochmargige Lizenzgeschäft wird nach den Konzernplanungen weiter rückläufig sein, 2021 betrug das Minus 11 Prozent. Dies werde aber durch den Zulauf zur Cloud mehr als ausgeglichen, so das Management.


   Umstiegsprogramm Rise übertrifft interne Erwartungen 

Das Cloudgeschäft von SAP hatte im vierten Quartal spürbar angezogen mit Steigerungen der Erlöse um 26 Prozent und einem um knapp ein Drittel zunehmenden Auftragsbestand. SAP-CEO Christian Klein sprach von einem großen Erfolg des Programms Rise with SAP, mit dem der Kundschaft der Umstieg in die Cloud erleichtert werden soll. Im Schlussquartal sorgten Abschlüsse mit über 650 Kunden für eine Verdoppelung der Gesamtverträge für das zu Jahresbeginn 2021 gestartete Programm. Mit über 1.300 Kontrakten sei das Ziel von 1.000 für das erste Jahr übertroffen worden, sagte Finanzvorstand Luka Mucic.

Bemerkenswert sei, dass der Anteil von Cloud-Aufträgen im Volumen von über 5 Millionen Euro deutlich steige, was das Interesse größerer Unternehmen unterstreiche. Im Schlussquartal lag diese Quote bei 49 (31) Prozent, im Gesamtjahr bei 41 (29) Prozent.


   Großes Wechselpotenzial 

Angesichts von 30.000 Kunden, bei denen SAP-Systeme noch on premise, also vor Ort und auf eigenen Rechnern laufen, sieht CEO Klein große Chancen: Der Umstieg in die Cloud habe gerade erst begonnen.

Für S/4 Hana, das Kernelement der SAP-Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) erhöhte sich die Kundenzahl per Jahresende auf 18.800, ein Plus von 18 Prozent zum Vorjahr. Bei 13.100 läuft das System bereits im Livebetrieb.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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January 27, 2022 02:09 ET (07:09 GMT)