München (Reuters) - Der Getriebeteile-Hersteller hGears will in den nächsten Wochen an die Frankfurter Börse gehen und vom E-Bike-Boom profitieren.

Das Unternehmen aus Schramberg im Schwarzwald will mit dem noch für das zweite Quartal geplanten Börsengang 65 Millionen Euro einnehmen, wie hGears am Mittwoch mitteilte. Zusammen mit den Aktien, die der Mehrheitsaktionär Finatem auf den Markt werfen will, dürfte sich ein Emissionsvolumen im dreistelligen Millionen-Bereich ergeben. Der Frankfurter Mittelstands-Investor Finatem war vor zehn Jahren bei der damaligen Herzog GmbH eingestiegen und hatte diese 2014 mit MG Minigears aus dem italienischen Padua fusioniert. HGears stellt unter anderem Zahnräder und Antriebswellen für Elektro-Fahrräder und E-Autos her und beliefert damit unter anderem Bosch und Schaeffler.

Das 1958 gegründete Unternehmen hat sich zuletzt ganz auf die E-Mobilität ausgerichtet, die im vergangenen Jahr für mehr als ein Drittel des Umsatzes von 126 Millionen Euro stand. "Im Jahr 2020 befanden sich unsere Getriebeteile in fast jedem zweiten in Europa verkauften E-Bike", erklärte Vorstandschef Pierluca Sartorello. Mittelfristig soll sich der Umsatz auf 250 Millionen Euro verdoppeln, 60 Prozent davon sollen dann auf Teile für E-Autos und E-Bikes entfallen. "Mit den Erlösen aus dem Börsengang stellen wir den Aufbau von Produktionskapazitäten für ein beschleunigtes Wachstum sicher", sagte Finanzchef Daniel Basok. Das operative Ergebnis (Ebitda) lag 2020 bei 23 Millionen Euro.

Organisiert wird der Börsengang von der Privatbank Hauck & Aufhäuser.