DRESDEN (dpa-AFX) - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat den Sonderweg des Freistaates bei einigen Punkten der Corona-Pandemie verteidigt. "Wir gehen unseren sächsischen Weg weiter: Eigenverantwortung, Maß und Mitte in den Maßnahmen gegen diesen schwierigen Virus und diese gefährliche Krankheit", sagte Kretschmer am Dienstag in einer Videobotschaft.

Man habe in den vergangenen Wochen und Monaten sehr gute Erfahrungen mit Eigenverantwortung gemacht, auch mit dezentralen Entscheidungen, sagte Kretschmer. "Und deswegen sind in Sachsen viele Dinge möglich, die in anderen Bundesländern ausgeschlossen sind. Ein Grund dafür ist das niedrige Infektionsgeschehen. Das haben wir Sachsen, die Menschen, die hier leben sich erarbeitet, durch Umsicht und Vernunft."

Das Ganze werde aber nur funktionieren, wenn man weiterhin umsichtig ist, sagte er: "Wir sehen, dass es Menschen gibt, die sich überhaupt nicht darum scheren, dass es eine Pflicht gibt zu Mund- und Nasenschutz, die Schaffnerinnen und Schaffner in den Bussen und Bahnen oder die Verkäuferinnen im Einzelhandel sogar beleidigen, wenn sie darauf hinweisen." Deshalb führe Sachsen ein Bußgeld von 60 Euro ein, für diejenigen, die sich trotz Ermahnung nicht daran halten.

"Ich höre auch die Diskussion aus anderen Bundesländern "Sollen wir das nicht alles verallgemeinern, sollen wir nicht alles gleich machen?" Ich denke, gleich kann man nur Dinge machen, die wirklich auch gleich sind", sagte Kretschmer. Das unterschiedliche Infektionsgeschehen verlange nach anderen Lösungen./jos/DP/nas