Zürich (awp) - Die Aktien des Verbundwerkstoffspezialisten Schweiter legen am Montag nach Zahlen über den Erwartungen markant zu. Während beim Umsatz im Vergleich zum AWP-Konsens eine Punktlandung gelang, übertrafen die Gewinnziffern den Konsens im zweistelligen Bereich. Die Analysten sehen nun für die Schätzungen der Ergebnisse im Gesamtjahr Revisionsbedarf nach oben.

Bis um 09.30 Uhr ziehen Schweiter um 6,3 Prozent auf 1'242 Franken an. Die Aktie hat damit den Einbruch vom März wettgemacht und notiert wieder über dem Niveau von Ende 2019. Der Gesamtmarkt (SPI) steht kaum verändert.

Schweiter profitierte im ersten Semester von der Corona-bedingt starken Nachfrage nach Trennscheiben, etwas für Kassen in den Supermärkten oder an Schaltern. Dies wog zusammen mit der starken Nachfrage nach Kernmaterialien für den Windenergie-Sektor den Nachfragerückgang in den anderen Märkten zu einem guten Teil auf.

Schweiter habe operativ ein Resultat klar oberhalb der Erwartungen ausgewiesen, bei einem recht moderaten organischen und währungsbereinigten Umsatzrückgang von nur 4 Prozent, lobte etwa die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar. Schweiter verdanke den Profitabilitätsschub den tieferen Rohmaterialpreisen, selektiven Preiserhöhungen und Einsparungen bei den operative Ausgaben. Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 sei zudem weiterhin von Zuversicht geprägt.

Sowohl die ZKB als auch die UBS und Baader Helvea machen Aufwärstspotential für die Jahresschätzungen aus. Baader Helvea schreibt in einem Kommentar, dass man zwar im Vorfeld unter den Brokern am optimistischsten eingestellt gewesen sei, die Resultate aber dennoch deutlich besser gewesen seien als gedacht. Das Institut hat den Titel erst Ende Juli auf die Liste der Top Picks genommen und belässt ihn mit der Einstufung "Buy" weiterhin dort. Die Aktie habe weiteres Potential, den Gesamtmarkt zu übertreffen.

cf/uh