Zürich (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat auch im ersten Quartal 2022 Devisenkäufe zur Schwächung des Schweizer Frankens getätigt. Von Januar bis März beliefen sich die Interventionen der SNB auf 5741 Millionen Franken, wie einer am Donnerstag publizierten SNB-Statistik zu entnehmen ist.

Das entsprach einer Verlangsamung der Devisenkäufe im Vergleich zum vierten Quartal 2021, als die Nationalbank noch 12,6 Milliarden Franken für Devisenmarkt-Interventionen in die Hand genommen hatte. Im gesamten Jahr 2021 hatte die SNB Fremdwährungen in Höhe von 21,1 Milliarden Franken erworben, um eine unerwünschte Aufwertung des Frankens zu verhindern - das war allerdings weit weniger als die rekordhohen Interventionen im Coronajahr 2020 in Höhe von rund 110 Milliarden Franken.

In der Zwischenzeit hat die SNB allerdings eine Kehrtwende vollzogen: An der letzten Lagebeurteilung von Mitte Juni erklärte sie, dass sie den Franken nicht mehr als überbewertet erachte. Zwar bleibe die Nationalbank weiterhin am Devisenmarkt aktiv und wäre bei einer "übermässigen Aufwertung" bereit, Devisen zu kaufen, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan. Würde sich der Franken hingegen abschwächen, würde die SNB aber umgekehrt auch Devisenverkäufe erwägen.

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