Zürich (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird etwas transparenter. Sie wird künftig jeweils am Quartalsende das Volumen der Devisenmarktinterventionen des Vorquartals bekannt geben, wie sie am Donnerstag im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte.

Diese Regelung gelte ab dem 30. September. Konkret wird sie dann Angaben zu den Interventionen im ersten und zweiten Quartal 2020 machen, wie SNB-Präsident Thomas Jordan an einer Telefonkonferenz sagte.

Auslöser für die neue Regelung seien Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) gewesen, sagte Jordan weiter. Er geht davon aus, dass der Schritt die Wirksamkeit der Geldpolitik nicht tangieren sollte. Schon bislang sei es möglich gewesen, über andere statistische Angaben relativ präzise Annäherungen an die tatsächlichen Interventionen zu errechnen, so Jordan.

Bislang gab die Notenbank nur einmal jährlich Rechenschaft über das Ausmass ihrer Devisenmarktinterventionen. Diese sind ein Instrument der SNB, um den Franken zu schwächen. Sie kauft konkret Fremdwährungen und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut.

Im Jahr 2019 wurden insgesamt Fremdwährungen in der Höhe von 13,2 Milliarden Franken erworben. Im laufenden Jahr dürfte der Betrag höher ausfallen. Die SNB erklärte zuletzt selber, dass sie während der Coronakrise "verstärkt" am Devisenmarkt interveniert habe.

Zudem kündigt die SNB am Donnerstag an, dass sie bei den Geldmarktoperationen neu jeweils am Monatsende für den Vormonat zu den einzelnen geldpolitischen Geschäften Informationen über Konditionen und Volumen publizieren werde.

Weitere Schritte in Richtung Transparenz, etwa die Publikation von Sitzungsprotokollen, sind laut SNB-Chef Jordan derzeit nicht geplant.

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