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Zürich, 28. Juni 2018

Die Banken in der Schweiz 2017

Ergebnisse der Erhebungen der Schweizerischen Nationalbank

Überblick über das Bankenjahr 20171

Im Jahr 2017 erzielten 229 der 253 Banken in der Schweiz einen Gewinn. Das Total der Ge-winne der 229 Banken belief sich auf 10,3 Mrd. Franken. Die übrigen 24 Banken wiesen ei-nen aggregierten Verlust von 0,5 Mrd. Franken aus. Über alle Banken betrachtet resultierte daraus ein Periodenerfolg von 9,8 Mrd. Franken.

Die aggregierte Bilanzsumme stieg um 4,8% auf 3249,4 Mrd. Franken. Auf der Aktivseite der Bilanz erhöhten sich die Hypothekarforderungen gegenüber dem Inland weiter auf 974,7 Mrd. Franken (+2,7%). Auf der Passivseite verzeichneten die Kundeneinlagen insgesamt eine leichte Zunahme (+1,0% auf 1788,1 Mrd. Franken).

Die Wertschriftenbestände in den Kundendepots stiegen um 10,6% und erreichten mit 6255,5 Mrd. Franken einen neuen Höchststand. Die von den Banken verwalteten Treuhand-gelder nahmen um 17,8 Mrd. auf 138,2 Mrd. Franken (+14,8%) zu.

Vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen verlagerten die Grossbanken konzernin-terne Dienstleistungsaufgaben sowie das entsprechende Personal in konzerninterne Dienstleis-tungsgesellschaften. Da diese Gesellschaften über keine Bankenlizenz verfügen, fliesst ihr Personalbestand nicht in die Bankenstatistik ein. Dies führte zu einer deutlichen Reduktion des Personalbestands der Banken in der Schweiz: Er sank um 10 427 Beschäftigte auf 110 413 (Vollzeitäquivalente). Im Inland ging der Personalbestand um 7822 Beschäftigte auf 93 554 (-7,7%) zurück, im Ausland um 2605 Beschäftigte auf 16 858 (-13,4%).

1 Die Zahlen in der Publikation Die Banken in der Schweiz beruhen auf den statuarischen Einzelabschlüssen der Banken (Stammhaus). Ins-besondere bei den Grossbanken können die Daten in der Erfolgsrechnung von den Angaben auf Konzernstufe abweichen.

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ÜBERBLICK 2017

Veränderung

zum Vorjahr

Anzahl Banken

253

261

-8

Bilanzsumme (in Mio. Franken)

3 249 438

3 101 375

+4,8%

Geschäftserfolg (in Mio. Franken)

11 324

7 913

+43,1%

Gewinn/Verlust2 (Periodenerfolg, in Mio. Franken)

9 763

7 908

+23,5%

Treuhandgeschäfte (in Mio. Franken)

138 248

120 429

+14,8%

Wertschriftenbestände in Kundendepots3 (in Mio. Franken)

6 255 518

5 654 117

+10,6%

Personalbestand (in Vollzeitäquivalenten)

110 413

120 840

-10 427*

2017

20161

  • 1 Revisionen können zu Abweichungen gegenüber den im Vorjahr publizierten Zahlen führen.

  • 2 Die Gewinne und die Verluste der einzelnen Banken werden miteinander verrechnet.

  • 3 Kundendepots bei Geschäftsstellen in der Schweiz. Nicht erfasst werden die Wertschriftenbestände bei Filialen im Ausland.

* Die Abnahme war massgeblich dadurch bedingt, dass Personal der Grossbanken in konzerninterne Dienstleistungsgesellschaften verlagert wurde. Da diese Gesellschaften über keine Bankenlizenz verfügen, fliesst ihr Personalbestand nicht in die Bankenstatistik ein.

Erfolgsrechnung

Von den 253 Banken verzeichneten im Berichtsjahr 229 Institute einen Gewinn. Der aggre-gierte Gewinn belief sich auf 10,3 Mrd. Franken. Die übrigen 24 Banken wiesen einen aggre-gierten Verlust von 0,5 Mrd. Franken aus. Über alle Banken betrachtet resultierte somit ein Periodenerfolg von 9,8 Mrd. Franken. Er übertraf den Vorjahreswert um 1,9 Mrd. Franken.

Der «Brutto-Erfolg Zinsengeschäft» reduzierte sich im Berichtsjahr geringfügig um 0,1 Mrd. auf 24,0 Mrd. Franken: die Zinserträge stiegen etwas weniger (+1,3 Mrd. auf 41,8 Mrd. Fran-ken) als die Zinsaufwände (+1,4 Mrd. auf 17,8 Mrd. Franken). Der Erfolg aus dem Kommis-sions- und Dienstleistungsgeschäft erhöhte sich (+0,8 Mrd. auf 21,7 Mrd. Franken), nachdem er in den Vorjahren jeweils rückläufig gewesen war. Der «Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option» betrug 7,7 Mrd. Franken (+1,6 Mrd. Franken). Der «Übrige or-dentliche Erfolg» nahm um 2,3 Mrd. auf 9,0 Mrd. Franken ab. Der aus Personal- und Sach-aufwand resultierende Geschäftsaufwand sank im Total über alle Banken um 2,0 Mrd. auf 44,0 Mrd. Franken. Der Rückgang beim «Übrigen ordentlichen Erfolg» wie auch beim Ge-schäftsaufwand stand im Zusammenhang mit der Verlagerung von konzerninternen Dienst-leistungsaufgaben der Grossbanken.

Der Geschäftserfolg belief sich im Berichtsjahr auf 11,3 Mrd. Franken (2016: 7,9 Mrd. Fran-ken). Werden neben dem Geschäftserfolg auch die ausserordentlichen Erträge (1,4 Mrd. Fran-ken) und die ausserordentlichen Aufwände (0,1 Mrd. Franken), die «Veränderungen von Re-serven für allgemeine Bankrisiken» (-0,6 Mrd. Franken) und die Steuern (2,2 Mrd. Franken) berücksichtigt, resultiert der «Gewinn/Verlust (Periodenerfolg)». Dieser betrug im Berichts-jahr 9,8 Mrd. Franken und lag damit um 1,9 Mrd. Franken über seinem Vorjahreswert.

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Bilanz

Die aggregierte Bilanzsumme der Banken in der Schweiz stieg im Berichtsjahr um 148,1 Mrd. auf 3249,4 Mrd. Franken (+4,8%). Die grössten absoluten Zunahmen verzeichneten die Ban-kengruppen Grossbanken (+111,6 Mrd. Franken bzw.+7,7%), Kantonalbanken (+22,1 Mrd. Franken bzw. +4,0%), Filialen ausländischer Banken (+17,4 Mrd. Franken bzw. +22,9%) und Raiffeisenbanken (+10,0 Mrd. Franken bzw. +4,6%). Der stärkste Rückgang ergab sich wie im Vorjahr bei der Bankengruppe der ausländisch beherrschten Banken

(-16,8 Mrd. Franken bzw. -6,8%).

Die flüssigen Mittel gingen insgesamt um 9,1 Mrd. auf 511,4 Mrd. Franken zurück (-1,8%), vor allem bedingt durch die Entwicklung im Ausland (-8,1 Mrd. auf 51,5 Mrd. Franken). Na-mentlich die Sichtguthaben bei ausländischen Zentralbanken waren rückläufig (-7,8 Mrd. auf 49,7 Mrd. Franken).

Die Hypothekarforderungen gegenüber dem Inland stiegen erneut (+2,7% bzw. +25,3 Mrd. Franken) und beliefen sich auf 974,7 Mrd. Franken. Sie waren damit weiterhin die grösste Aktivposition; ihr Anteil an der gesamten Bilanzsumme betrug knapp 30%. Während die Be-stände bei der Bankengruppe Grossbanken mit 260,5 Mrd. Franken beinahe unverändert blie-ben, verzeichneten alle übrigen Bankengruppen steigende Hypothekarforderungen im Inland. Die grössten absoluten Zunahmen entfielen auf die Bankengruppen Kantonalbanken

(+13,2 Mrd. Franken bzw. +3,8%), Raiffeisenbanken (+7,2 Mrd. Franken bzw. +4,4%) sowie «Andere Banken» (+2,4 Mrd. Franken bzw. +4,3%).

Die übrigen Kredite - diese werden in der Bilanz als «Forderungen gegenüber Kunden» aus-gewiesen - stiegen um 52,6 Mrd. auf 625,9 Mrd. Franken (+9,2%). Während sich die Forde-rungen gegenüber Kunden im Ausland um 54,3 Mrd. auf 469,5 Mrd. Franken erhöhten, san-ken sie gegenüber Kunden im Inland um 1,8 Mrd. auf 156,4 Mrd. Franken.

Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen stiegen insgesamt um 1,0% auf 1788,1 Mrd. Fran-ken. Ihr Anteil an der gesamten Bilanzsumme betrug damit rund 55%. Die Verpflichtungen gegenüber Kunden im Inland nahmen um 57,6 Mrd. auf 1193,4 Mrd. Franken zu, während die Verpflichtungen gegenüber Kunden im Ausland um 40,5 Mrd. auf 594,7 Mrd. Franken san-ken. Zu dieser gegenläufigen Entwicklung trug bei, dass eine Grossbank eine konzerninterne Verlagerung von Finanzierungsgeschäften im Umfang von etwa 17 Mrd. Franken vom Aus-land ins Inland vornahm.

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Personalbestand

Die Zahl der Beschäftigten bei den Banken in der Schweiz - gemessen in Vollzeitäquivalen-ten - ging um 10 427 auf 110 413 zurück (-8,6%). Im Inland reduzierte sich der Personalbe-stand um 7822 Beschäftigte auf 93 554 (-7,7%), im Ausland um 2605 Beschäftigte auf 16 858 (-13,4%) . Diese grosse Abnahme war insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Grossbanken vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen Dienstleistungsaufgaben samt Personal in konzerninterne Dienstleistungsgesellschaften auslagerten.

Weiterführende Informationen

Auf der Website der Schweizerischen Nationalbank sind der Bericht Die Banken in der Schweiz 2017 sowie der Überblick über die auskunftspflichtigen Banken in der

Schweiz 2016/2017 verfügbar:www.snb.ch,Statistiken/Berichte und Medienmitteilungen/Die Banken in der Schweiz.

Auf dem Datenportal der Schweizerischen Nationalbank werden die Daten sowie die metho-dischen Grundlagen und Erläuterungen veröffentlicht:data.snb.ch.Dort können Nutzer die Daten in Form von konfigurierbaren Tabellen abrufen und auf ausführliche Datenbestände zu-greifen.

Über dieBibliothek der Schweizerischen Nationalbank kann der Bericht in gedruckter Form bezogen werden.

SNB - Swiss National Bank veröffentlichte diesen Inhalt am 28 Juni 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 28 Juni 2018 07:22:03 UTC.

Originaldokumenthttps://www.snb.ch/de/mmr/reference/pre_20180628/source/pre_20180628.de.pdf

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