Medienmitteilung

Kommunikation

Postfach, CH-8022 Zürich Telefon +41 58 631 00 00communications@snb.ch

Zürich, 15. März 2018

Geldpolitische Lagebeurteilung vom 15. März 2018

Nationalbank behält expansive Geldpolitik unverändert bei

Die Schweizerische Nationalbank belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv, mit dem Ziel, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin0,75%, und die Nationalbank belässt das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert zwischen −1,25% und −0,25%.

Die Nationalbank bleibt bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigt.

Seit der letzten Lagebeurteilung im Dezember hat sich der Franken aufgrund des schwächeren US-Dollars insgesamt leicht aufgewertet. Der Franken ist nach wie vor hoch bewertet. Die Lage am Devisenmarkt ist weiterhin fragil, und die monetären Bedingungen können sich rasch ändern. Der Negativzins und die Bereitschaft der Nationalbank, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, bleiben deshalb unverändert notwendig. Die Attraktivität von Anlagen in Franken wird dadurch tief gehalten und der Druck auf den Franken verringert. Aufgrund des etwas stärkeren Frankens hat sich die bedingte Inflationsprognose gegenüber Dezember leicht nach unten verschoben. Für das laufende Jahr liegt die Prognose mit 0,6% geringfügig tiefer als die im letzten Quartal prognostizierten 0,7%. Für 2019 sieht die Nationalbank nun eine Inflation von 0,9% voraus, verglichen mit 1,1% im Vorquartal. Für 2020 erwartet die Nationalbank eine Inflationsrate von 1,9%. Die bedingte Inflationsprognose beruht auf der Annahme, dass der Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei -0,75% bleibt.

Das internationale Konjunkturumfeld ist gegenwärtig günstig. Auch im vierten Quartal 2017 wuchs die Weltwirtschaft solide und auf breiter Basis. Der internationale Handel blieb dynamisch. Die Beschäftigung nahm in den Industrieländern weiter zu, was die Binnennachfrage zusätzlich stützt.

Die SNB geht davon aus, dass die Weltwirtschaft auch über die kommenden Quartale stärker als ihr Potenzial wachsen wird. Vor dem Hintergrund der robusten Wirtschaftslage plant die US-Zentralbank, ihre Geldpolitik allmählich weiter zu normalisieren. In der Eurozone und Japan bleibt die Geldpolitik dagegen voraussichtlich sehr expansiv.

In der Schweiz nahm das BIP im vierten Quartal 2017 um hochgerechnet 2,4% zu. Das Wachstum wurde wiederum massgebend von der verarbeitenden Industrie getrieben. Aber auch die meisten anderen Branchen trugen positiv zum Wachstum bei. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich die Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten weiter erholt. Auch die Arbeitslosenquote ist bis im Februar nochmals leicht gesunken. Die SNB rechnet für das laufende Jahr unverändert mit einem BIP-Wachstum von rund 2% und mit einer weiteren allmählichen Abnahme der Arbeitslosigkeit.

Die Ungleichgewichte am Hypothekar- und Immobilienmarkt bleiben bestehen. Während das Wachstum der Hypothekarkredite 2017 relativ tief blieb, stiegen die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen wieder rascher an. Auch bei den Wohnrenditeliegenschaften setzte sich die Teuerung fort, wenn auch etwas verlangsamt. Aufgrund der starken Zunahme in den vergangenen Jahren besteht besonders in diesem Segment mittelfristig die Gefahr einer Preiskorrektur. Die Nationalbank beobachtet die Entwicklungen am Hypothekar- und Immobilienmarkt weiterhin aufmerksam und prüft regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden muss.

SNB - Swiss National Bank veröffentlichte diesen Inhalt am 15 März 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 15 März 2018 08:40:04 UTC.

Originaldokumenthttps://www.snb.ch/de/mmr/reference/pre_20180315/source/pre_20180315.de.pdf

Public permalinkhttp://www.publicnow.com/view/45A007829EE0FF7A030420E73EEDEFA87A595E07