ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Jahr 2020 erneut einen Milliardengewinn erzielt. Dazu trugen wohl nicht zuletzt hohe Gewinne auf den SNB-Anlagen dank boomender Aktienmärkte bei. Bund und Kantone erhalten nun wie bereits im Vorjahr eine Ausschüttung von insgesamt 4 Milliarden Franken.

Nach provisorischen Berechnungen belief sich der Jahresgewinn auf rund 21 Milliarden Franken, wie die SNB am Freitag mitteilte. 2019 hatte die SNB allerdings noch einen mehr als doppelt so hohen Reingewinn von knapp 49 Milliarden ausgewiesen.

Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen belief sich im vergangenen Jahr auf 13 Milliarden Franken, wie den SNB-Angaben weiter zu entnehmen ist. Zudem profitierte die Nationalbank auf ihrem Goldbestand von einem Bewertungsgewinn von rund 7 Milliarden Franken. Auf den Frankenpositionen resultierte ein Erfolg von "gut 1 Milliarde Franken".

Die SNB wird nun eine Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven von 6,3 Milliarden Franken tätigen. Nach Berücksichtigung der vorhandenen Ausschüttungsreserve von 84 Milliarden Franken resultiere ein Bilanzgewinn von rund 98 Milliarden Franken. Das ermögliche eine Dividendenzahlung von 15 Franken pro Aktie, was dem im Gesetz festgelegten maximalen Betrag entspricht, sowie eine Gewinnausschüttung an die öffentliche Hand.

Die Gewinnausschüttung an Bund und Kantone in Höhe von 4 Milliarden Franken setzt sich aus der Ausschüttung gemäß Vereinbarung zwischen Finanzdepartement und SNB aus dem Jahr 2016 sowie einer für die Jahre 2019 und 2020 vereinbarten Zusatzausschüttung zusammen.

Der Gewinn für 2020 kommt nicht überraschend. Für die ersten neun Monate des Jahres hatte die SNB bereits einen Gewinn von 15,1 Milliarden Franken ausgewiesen. Die Ökonomen der UBS hatten im Vorfeld den Jahresgewinn mit 25 Milliarden Franken noch etwas höher geschätzt. Sie verwiesen in ihrer Studie auf die starke Performance der Aktienmärkte gerade im vierten Quartal des vergangenen Jahres.

Der ausführliche Bericht zum Jahresabschluss mit den definitiven Zahlen wird am 1. März, der Geschäftsbericht dann am 22. März 2021 publiziert./tp/jb/AWP/zb