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Bern, 14. Dezember 2017

Geldpolitische Lagebeurteilung vom 14. Dezember 2017

Nationalbank behält expansive Geldpolitik unverändert bei

Die Schweizerische Nationalbank belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv, mit dem Ziel, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin0,75%, und die Nationalbank belässt das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert zwischen −1,25% und −0,25%.

Die Nationalbank bleibt bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigt.

Seit der letzten Lagebeurteilung hat sich der Schweizer Franken weiter gegenüber dem Euro und neu auch gegenüber dem US-Dollar abgeschwächt. Der Abbau der Überbewertung hat sich also fortgesetzt, aber der Franken ist weiterhin hoch bewertet. Die Abwertung des Frankens widerspiegelt, dass sichere Häfen zurzeit weniger gesucht sind. Diese Entwicklung ist aber noch fragil. Trotz der eingetretenen Entspannung bleiben deshalb der Negativzins und die Bereitschaft der Nationalbank, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, unverändert notwendig. Diese Massnahmen halten die Attraktivität von Anlagen in Franken tief und reduzieren dadurch den Druck auf den Franken. Eine erneute Aufwertung würde die Preis- und Konjunkturentwicklung nach wie vor gefährden.

Die neue bedingte Inflationsprognose liegt für die kommenden Quartale höher als noch im September. Dies ist vor allem auf den gestiegenen Erdölpreis und die weitere Abschwächung des Frankens zurückzuführen. In der längeren Frist ist die Inflationsprognose nahezu unverändert. Für 2017 liegt sie mit 0,5% geringfügig höher als die im letzten Quartal prognostizierten 0,4%. Für 2018 erwartet die Nationalbank eine Inflation von 0,7%, verglichen mit 0,4% im Vorquartal. Für 2019 geht die Nationalbank wie bis anhin von einer Inflation von 1,1% aus. Die bedingte Inflationsprognose beruht auf der Annahme, dass der

Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei −0,75% bleibt.

Das internationale Umfeld hat sich in den letzten Monaten weiter verbessert. Die Weltwirtschaft wuchs im dritten Quartal kräftig und auf breiter Basis. Für die kommenden

Quartale geht die Nationalbank davon aus, dass sich die Weltwirtschaft weiter günstig entwickelt. Gegenüber dem früheren Basisszenario wurden die Wachstumsprognosen für die Eurozone und die USA leicht angehoben. Während sich in den USA die Normalisierung der Geldpolitik graduell fortsetzt, bleibt die Geldpolitik in der Eurozone und Japan sehr expansiv. In der Schweiz nahm das BIP im dritten Quartal um hochgerechnet 2,5% zu. Das Wachstum wurde in erster Linie von der verarbeitenden Industrie getrieben. Diese profitierte von der dynamischen Auslandkonjunktur und der Abwertung des Frankens. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich die Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten weiter erholt. Auch die Arbeitslosenquote ist bis im November nochmals leicht gesunken.

Dank dem stützenden internationalen Umfeld und den günstigen monetären Bedingungen dürfte sich die Erholung der Schweizer Wirtschaft in den kommenden Monaten fortsetzen. Für 2018 rechnet die Nationalbank mit einem BIP-Wachstum von rund 2%, nach 1% im laufenden Jahr.

Die Ungleichgewichte am Hypothekar- und Immobilienmarkt bestehen weiterhin. Während das Wachstum der Hypothekarkredite 2017 relativ tief blieb, zogen die Preise von Wohneigentum wieder leicht an. Bei den Wohnrenditeliegenschaften setzte sich das hohe Preiswachstum fort. Die Nationalbank beobachtet die Entwicklungen auf diesen Märkten weiterhin aufmerksam und prüft regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden muss.

SNB - Swiss National Bank veröffentlichte diesen Inhalt am 14 Dezember 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 14 Dezember 2017 08:37:07 UTC.

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