Zürich (awp) - Die Investmentspezialisten der UBS rechnen damit, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von rund 50 Mrd CHF erzielt hat. Die SNB wird ihr Finanzergebnis am (morgigen) 9. Januar publizieren.

Der erwartete Rekordgewinn ist laut dem UBS Chief Investment Office auf die markante Abschwächung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro sowie die starke Kursentwicklung an den globalen Aktienmärkten zurückzuführen, heisst es in einem am Freitag publizierten Report. In geringerem Masse half auch der Anstieg des Goldpreises.

Im vierten Quartal wird der Gewinn auf einen Wert von 15 bis 20 Mrd CHF geschätzt. Bund und Kantone könnten sich damit auf die maximal mögliche Ausschüttung von 2 Mrd freuen, heisst es weiter.

Zu Beginn des vergangenen Jahres notierte der Franken gegenüber dem Euro noch bei 1,07 und war damit im Vergleich zur Kaufkraftparität des EUR/CHF-Wechselkurses um 12% überbewertet, schreibt die UBS. Am Ende des Jahres kostete ein Euro 1,17 CHF, was die Überbewertung auf rund 3% reduziert habe. Dementsprechend habe sich das Renditepotenzial aus der Frankenabwertung mehrheitlich erschöpft.

Die UBS rechnet für 2018 mit einer weiteren Abschwächung des Euro auf 1,19 CHF. Dies werde zwar erneut positiv für die SNB gesehen, eine Wiederholung des Rekordgewinns sei aber kaum möglich. Eine robuste globale Konjunktur, eine gedämpfte Risikoaversion und tiefe Kapitalmarkt-Zinsen dürften der SNB auch im Jahr 2018 einen "ordentlichen Gewinn" bescheren, lautet die Prognose der UBS.

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