FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Online-Portalbetreiber Scout24 konzentriert sich aus Sicht der US-Bank JPMorgan nach dem Verkauf von Autoscout24 auf das verbliebene Immobiliengeschäft. Analyst Marcus Diebel traut Immobilienscout24 bis zum Ende des Jahres 2022 ein durchschnittliches Gewinnwachstum (Ebitda) von 13 Prozent zu, schrieb er in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Nach einer Aussetzung der Bewertung des Unternehmens nahm er diese wieder auf und vergab eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 73 Euro. Angesichts des guten Wachstumsprofils sei Immobilienscout24 an der Börse derzeit zu günstig bewertet.

Nach dem Verkauf von Autoscout24 sollten sich die Anleger jedoch laut Diebel nicht auf eine einmalige üppige Dividendenzahlung einstellen. Vielmehr geht er davon aus, dass die Einnahmen aus dem Verkauf in zwei Tranchen ausgeschüttet werden. Diebold prognostizierte eine milliardenschwere Ausschüttung im Juni vor der Hauptversammlung, gefolgt von weiteren nach der Veranstaltung. Diese dürften auch Aktienrückkäufe beinhalten. Zudem werde Scout24 Schulden abbauen und Mittel auch für Zukäufe nutzen.

Für die Zukunft bescheinigte der Experte der Immobilien-Plattform gute Chancen auf steigende Umsätze. Neben noch ausbaufähigen Marketing-Ausgaben bezögen Immobilienmakler zunehmend Aufträge direkt über das Portal. Es sei daher nicht mehr nur ein Ort zur Kontaktaufnahme.

Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./ssc/bek/he

Analysierendes Institut JPMorgan.