Heerbrugg (awp) - Der Metallverarbeiter SFS hat im Geschäftsjahr 2020 trotz der Corona-Krise einen nur vergleichsweise geringen Umsatzrückgang erlitten. Bereits im November hatten die Ostschweizer ihre Ziele angehoben, da sich die Nachfrage kräftig erholt habe. Auf das laufende Jahr gibt es noch keinen Ausblick.

Der Bruttoumsatz fiel um 4,3 Prozent auf 1,70 Milliarden Franken, wie der Hersteller von mechanischen Befestigungssystemen und Präzisionskomponenten am Freitag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Analysten sowie die eigene Prognose von SFS etwas übertroffen.

Die Umsatzsteigerung sei zum grössten Teil der Erholung im Segment "Engineered Compontens" zu verdanken. Auch die anhaltende Erholung der Nachfrage sowie die positiven saisonalen Effekte trugen zu einer besseren Auslastung der Kapazitäten im zweiten Halbjahr bei. Dadurch und dank strikter Kostenkontrolle lag der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT mit rund 227 Millionen Franken nur um rund 5 Prozent unter dem Vorjahr. Die EBIT-Marge wird mit 13,3 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau erwartet.

Spürbare Erholung im zweiten Halbjahr

In der zweiten Jahreshälfte spürte SFS eine deutliche Erholung der Nachfrage. Besonders in den Märkten mit Bezug zur Automobilindustrie, aber auch in der Elektroindustrie gab es eine anziehende Dynamik. Schwierig bleibe jedoch die Lage im Flugzeugbau.

Die grösste Sparte Engineered Components, die über die Hälfte zum Gruppenumsatz beisteuert, erzielte in der zweiten Jahreshälfte ein Umsatzplus von über 36 Prozent. Damit lag der Umsatzrückgang im Gesamtjahr nur noch bei 6,1 Prozent, wovon zudem 4,7 Prozent auf negative Währungseffekte zurückzuführen waren.

Das Segment Fastening Systems unterlag bereits im ersten Semester weniger harten Pandemie-bedingten Beschränkungen und war geringfügig vom Nachfragerückgang betroffen, heisst es weiter. Im Gesamtjahr ging der Umsatz um 1,7 Prozent zurück.

Schutzausrüstung gefragt

Im Bereich Distribution & Logistics profitierte das Geschäft von der guten Nachfrage aus den Bereichen Baubedarf und persönliche Schutzausrüstung. Das habe die schwächere Entwicklung im Geschäft mit Kunden aus der industriellen Fertigung kompensiert. Der Umsatz lag insgesamt um 2,8 Prozent unter dem Vorjahr.

Mit Blick auf die Regionen sticht Europa negativ heraus - hier sank der Umsatz um gut 13 Prozent. Asien legte hingegen um gut 7 Prozent zu, Amerika legte leicht zu und die Schweiz verbuchte einen Rückgang um 4 Prozent.

Einen Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr blieb SFS noch schuldig. Dieser soll zusammen mit den definitiven Ergebnisse am 5. März veröffentlicht werden.

dm/ra