Zürich (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS gibt am Dienstag, 23. Januar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2017 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt elf Analysten beigetragen.

2017E
(in Mio CHF)          AWP-Konsens       2016A 

Umsatz                  6'314           5'985 
EBIT adj.                 976             919 
Reingewinn n. Mind.       640             543 
Reingewinn adj.           668             629  

(in CHF)

Dividende je Aktie      71,82              70 

FOKUS: Traditionell legt SGS als erstes SMI-Unternehmen die Geschäftszahlen vor. Analysten rechnen mit einem guten Umsatzwachstum, wobei sich die Gruppe im zweiten Halbjahr wohl noch steigern konnte. Mit gutem Wachstum rechnen die Experten in erster Linie in den Sparten "Minerals" sowie "Consumer & Retail". Von der Erholung im Energiesektor dürfte SGS dann vor allem im Verlauf des neuen Jahres profitieren.

Trotz Umsatzwachstum dürfte sich die operative Marge im vergangenen Jahr wohl nur leicht verbessert haben. Deutlichere Margensteigerungen erwartet das Unternehmen ebenfalls im 2018 und darüber hinaus, wie CEO Frankie Ng am Investorentreffen im November bestätigt hatte.

ZIELE: Anlässlich des Investorentreffens in Vietnam bestätigte SGS die Guidance 2017. Die Gruppe will ein solides organisches Umsatzwachstum erzielen sowie einen höheren bereinigten EBIT erreichen. SGS rechnete dabei im zweiten Halbjahr mit einem etwas stärkeren organischen Umsatzwachstum als noch in der ersten Jahreshälfte. Im ersten Halbjahr wuchs man organisch mit 3,4%.

Die bereinigte EBIT-Marge wurde 2017 in etwa auf Vorjahresniveau (2016: 15,4%) veranschlagt, während im Jahr 2018 eine substanzielle Margenverbesserung erzielt werden soll. Und bis 2020 soll sie bis auf 18% steigen. Dies will Ng etwa auch mit diversen Digitalisierungsinitiativen erzielen, die bis 2020 einen Zusatzumsatz von 300 Mio CHF bei einer EBIT-Marge von 25% generieren dürften.

Mit Blick auf die Dividende meinte Ng in einem Zeitungsinterview im November, dass diese für das Geschäftsjahr 2017 "stabil" bleiben werde. "Sehr wahrscheinlich ist, dass sie nicht sinken wird", erklärte NG mit dem Verweis, dass dieser Entscheid letztlich vom Verwaltungsrat gefällt werde.

PRO MEMORIA: SGS musste im Oktober den Hinschied des Geschäftsleitungsmitglieds Jean-Luc de Buman vermelden. De Buman war von 1998 an für SGS in den Bereichen Corporate Development, Kommunikation und Investor Relations tätig.

AKQUISITIONEN: SGS hat im vergangenen Jahr strategiekonform das bestehende Geschäft mit kleineren, ergänzenden Akquisitionen ausgebaut. Nachdem im ersten Halbjahr vier Übernahmen getätigt wurden, hat die Gruppe in der zweiten kräftiger zugekauft.

Im Juli kündigte SGS die Übernahmen eines Textil-Testlabors im englischen Leicester (17 Mitarbeitende/Umsatz 0,8 Mio GBP) und des US-Getreideinspektionsunternehmens CIGI (Umsatz 1 Mio USD) an. Im August folgten die Zukäufe der im Energiebereich tätigen italienischen CTR Consulting Testing Research (60/4,5 Mio EUR) und des auf Zolldienstleistungen spezialisierten niederländischen Unternehmens Maco Customs Service (48/3,9 Mio EUR).

Weiter erwarb SGS Anfang September die Aktivitäten der südafrikanischen Geostrada (120/32 Mio ZAR), ein Anbieter von Baumaterial und Bodengutachten, und die US-amerikanische The Govmark Testing Services (30/3 Mio USD). Das Unternehmen überprüft Produkte wie Möbel, Kabel sowie Baumaterialien.

Weiter wurden im Herbst zwei australische Trainingsunternehmen mit Umsatz von 4,6 Mio AUD und 50 Mitarbeiter sowie die US-amerikanischen Feuertestlabors Govmark Fire Laboratories gekauft. Und Anfang November folgte noch der Kauf des kanadischen Saatgut-, Getreide- und Bodenprüflabors Biovision Seed Research Limited (20/3,4 Mio CAD).

Im frisch angelaufenen Jahr 2018 erwarb SGS zunächst das US-Lebensmittellabor Vanguard Services (95/11 Mio USD) und kurz darauf das in Belgien basierte Laboratoire de Contrôle et d'Analyse (1 Mio EUR).

AKTIENKURS: Die Aktien von SGS sind nach einem erfolgreichen Börsenjahr 2017 (+23%) verhalten ins neuer Jahr gestartet. Die Titel konnten bislang gut 3,5% dazugewinnen, was aber immer noch besser ist als der Gesamtmarkt (SMI).

Homepage: www.sgs.com

dm/yl