Genf (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS gibt am Donnerstag, 27. Januar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt zehn Analysten beigetragen.

2021
(in Mio Fr.)          AWP-Konsens       2020
 
Umsatz                  6366            5604
EBIT adj.               1059             900 
- Marge (in %)          16,7            16,1 
Reingewinn               636             480 
Reingewinn adj.          680             565   

(in Fr.)
Dividende je Aktie     80,50           80,00  

FOKUS: Analysten rechnen für SGS im Jahr 2021 mit einem im Vergleich zum Coronajahr 2020 insgesamt guten Jahresergebnis, kräftigem Wachstum und einem starken Free Cashflow. Auch gehen sie von einer Margenerhöhung aus. Vor diesem Hintergrund dürfte die Dividende den Erwartungen zufolge mindestens gleich hoch ausfallen wie im Vorjahr.

ZIELE: Im Rahmen der Halbjahreszahlen im Juli sah SGS-Chef Frankie Ng den Konzern auf Kurs, um auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Er bestätigte damals den Ausblick für das Gesamtjahr. Demnach rechnet das Management mit einem soliden organischen Wachstum, normalisiert um die Covid-19 Effekte, sowie einer verbesserten Marge. Die Dividende soll zumindest stabil gehalten oder gar erhöht werden.

Für die Zeit bis 2023 hatte sich SGS anlässlich des Investorentags im vergangenen Mai ambitionierte Ziele gesetzt. So soll der Umsatz jährlich im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Das bereinigte operative Ergebnis will SGS um mehr als 10 Prozent pro Jahr steigern. Darüber hinaus sollen weiterhin Akquisitionen zum Wachstum beitragen.

PRO MEMORIA: Im November 2021 übernahm SGS die kanadische Firma Sulphur Experts. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Jahresumsatz von ungefähr 12 Millionen kanadischen Dollar und bietet verfahrenstechnische Beratung, spezialisierte Tests und Schulungen an.

Kurz darauf im Dezember kaufte SGS im Dezember die britische Quay Pharmaceuticals. Die Gesellschaft erzielte im 2020 einen Umsatz von rund 21 Millionen Franken. Quay Pharma ist ein Anbieter von Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen für die globale Pharmaindustrie. Zu den Kaufpreisen wurden bei beiden Unternehmen keine Angaben gemacht.

Ebenfalls im November unterzeichnete SGS eine nachhaltigkeitsorientierte Kreditfazilität über 1 Milliarde Euro. Die zu zahlende Marge variiert dabei je nach Erreichung der gesteckten Ziele. Es seien mehrere nicht in Anspruch genommene Kreditlinien damit refinanziert worden, hiess es. Und das Kapital solle für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.

Im Weiteren machte der Warenprüfkonzern im Dezember publik, dass er die seit 2019 laufende Partnerschaft mit der taiwanesischen IT-Firma Allion Labs vertiefe. Die Partner starten dazu in Asien ihr erstes gemeinsames Testlabor zu IT-, Server- und Netzwerk-Anwendungen. Bislang war die Kooperation auf den Bereich Konnektivität für Fahrzeuge ausgerichtet.

Und schliesslich wurde Mitte Dezember bekannt, dass in Lissabon für SGS ein erstes Innovation Squad-Team die Arbeit aufnahm. Das im Bereich Digital & Innovation angesiedelte Team erstellt und validiert neue digitale Lösungen für die Kunden vor Ort. Der Aufbau weiterer solcher Teams in anderen Regionen der Welt sei in Planung, wie SS damals mitteilte.

AKTIENKURS: An der Börse ist SGS schwach in das Jahr 2022 gestartet. So sank der Kurs seit Jahresbeginn um gut 15 Prozent. Der am SMI gemessene Gesamtmarkt verzeichnet bis dato ein Minus von gut 7 Prozent.

ab/mk/an