Zürich (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS hat in der vergangenen Woche anlässlich eines Investorentages in Polen die Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht nach unten revidiert. Gleichwohl zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Das Motto des Investorentages "Mission 2020 under Control" stehe nicht im Widerspruch zur reduzierten Prognose für das Gesamtjahr, sagte CEO Frankie Ng in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Online, 1.11.).

"Mit 2,5% organischem Wachstum werden wir 2016 immer noch in der angestrebten Bandbreite von 2,5 bis 3,5% abschliessen, wenn auch am unteren Rand, sagte er. Die Anpassung beruhe auf der Entwicklung in den Segmenten Öl und Gas, Bergbau und Industrie. "Dort spüren wir erheblichen Gegenwind. Insgesamt ist SGS aber auf Kurs." Einzig die energienahen Geschäften lägen unter den früheren Annahmen, die übrigen Sektoren liefen erwartungsgemäss oder sogar leicht besser.

Auf die Frage, was es brauche, damit das Öl- und Gasgeschäft wieder auf Touren komme, meint Ng: "Der Ölpreis hat sich stabilisiert, das hilft schon mal." Man sehe das in den Handelsvolumen, die auf ein normalisiertes Niveau gestiegen seien. Damit sich auch die Investitionsbereitschaft normalisiere, müsse der Preis noch weiter steigen. "Bis sich dies wiederum in Wachstum auch für uns niederschlägt, dürfte es ab heute noch zwölf bis achtzehn Monate dauern", fügte er an.

Dass die Marge von SGS unter Druck steht, führt Ng auf die Strategie zurück. Der aktuelle Margenrückgang sei auch auf Investitionen und Restrukturierungen zurückzuführen, von denen SGS später profitieren werde. "So haben wir Unternehmen zugekauft, die zu Beginn die Marge verwässern, auf längere Sicht aber die Ertragskraft erhöhen. Mit Blick auf 2020 bin ich zuversichtlich."

Darüber hinaus bestätigte er die Absicht von SGS, weitere Akquisitionen vorzunehmen. Dies könne auch einmal ein mittleres Unternehmen mit einem Umsatz von 100 bis 400 Mio CHF sein. Auszuschliessen sei jedoch ein "Griff nach den wichtigsten Konkurrenten".

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