Genf (awp) - Die Aktien des Warenprüf- und Inspektionskonzerns SGS sind am Montag in einem schwächer tendierenden Gesamtmarkt ebenfalls tiefer in den Handel gestartet. Die Gruppe erholt sich gut vom coronabedingten Einbruch des Vorjahres und ist im Halbjahr organisch gar noch etwas schneller als erwartet gewachsen. Insgesamt birgt der Halbjahresbericht allerdings keine Überraschungen.

Gegen 09.30 Uhr büssen die SGS-Aktien an der Schweizer Börse 1,4 Prozent auf 2'887 Franken ein, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI um 0,8 Prozent nachgibt. Denn Virus- und Inflationssorgen ziehen die Börsen rund um den Globus nach unten.

SGS erhole sich gut vom coronabedingten Umsatz- und Gewinneinbruch des letzten Jahres, heisst es bei der Bank Jefferies mit Blick auf den Abschluss zum ersten Halbjahr 2021. Insbesondere das organische Wachstum von über 12 Prozent sei besser als am Markt erwartet ausgefallen, während die EBIT-Marge sich in etwa im Rahmen der Erwartungen bewege.

Der Genfer Konzern sei auf gutem Weg zurück zu Normalität, hält Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel fest. Auch er hebt das gute organische Wachstum der Gruppe hervor, das sogar über dem Niveau aus dem Jahr 2019 liege.

Getragen werde die Erholung von der starken Performance des Bereichs Health & Nutrition, der in den beiden vergangenen Jahren mit dem Gesundheitsmarkt als Treiber um über 12 Prozent gewachsen sei, so Bertschy weiter. Das sei vor allem auf Aufträge im Zusammenhang mit den Coronaimpfungen zurückzuführen.

Insgesamt läuft das Geschäft von SGS in etwa so wie am Markt erwartet, nachdem die Genfer bereits im Mai am Investorentreffen Hinweise zum Geschäftsverlauf für die ersten vier Monate geliefert hatten. Auch die Guidance fürs Gesamtjahr stimme mit den im Mai gemachten Aussagen überein, kommentieren die Jefferies-Analysten.

SGS rechnet im laufenden Jahr mit einem "soliden" organischen Umsatzwachstum. ZKB-Analyst Daniel Bürki schätzt, dass es ein Plus von rund 8 Prozent werden könnte. Dass es SGS bereits zu Jahreshälfte gelang, die Profitabilität aus dem Vor-Coronajahr 2019 zu übertreffen, sei beachtlich. Die Aktie sei mit Blick auf die mittelfristigen Margenziele moderat bewertet und biete Potenzial für Kurssteigerungen, ist Bürki überzeugt.

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