Zürich (awp) - Die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS sind am Donnerstag nach Zahlen mit etwas tieferen Notierungen in den Handel gestartet, sind aber mittlerweile ins Plus geklettert. Die Genfer haben im Coronajahr wie erwartet einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, konnten aber dank Sparmassnahmen die operative Marge verteidigen. Letzteres wird von Analysten gut aufgenommen. Was noch fehlt sind die neuen Mittelfristziele.

Die SGS-Aktie gewinnt gegen 09.40 Uhr 0,2 Prozent auf 2'750 Franken und liegt damit klar besser als der Gesamtmarkt (SMI) im Rennen, der 1,3 Prozent verliert. Damit bleiben SGS auf dem hohen Bewertungsniveau, das die Aktie mit den seit November erzielten Kursgewinne erreicht hat.

Analysten zufolge bewegt sich der Jahresumsatz von SGS mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen. Besser als erwartet hat sich dagegen das operative Ergebnis und die dazugehörige Marge entwickelt, welche der Warenprüfer über 16 Prozent halten konnte. SGS habe "spektakuläre" Zahlen zur Profitabilität und der Cash-Entwicklung geliefert, schreibt Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy.

Das Geschäft von SGS habe sich in der zweiten Jahreshälfte gut vom Corona-Schock im Frühjahr erholt, wobei am Ende des Jahres vier Bereiche ihre Margen gar verbessern konnten, heisst es im Vontobel-Kommentar weiter. SGS im Nachgang zur Coronakrise von der steigenden Nachfrage nach Prüfungen, Inspektionen und Zertifizierungen profitieren.

SGS sei wie viele andere Unternehmen auch nicht ungeschoren durch die Coronakrise gekommen, doch immerhin habe sich das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte erholt, heisst es bei der ZKB. Im laufenden Jahr müssten für SGS laut Analyst Daniel Bürki dank der tieferen Kostenbasis und steigenden Umsätzen höhere Gewinne möglich sein.

Enttäuscht zeigten sich Analysten und Marktteilnehmer über das Fehlen konkreter Zielvorgaben für das nächste und die kommenden Jahre. Darüber will SGS die Anlegergemeinde erst anlässlich des Investorentags im Mai orientieren. Allgemein strebt der Konzern ein solides organisches Umsatzwachstum und einen Anstieg des Betriebsgewinns an. Das sei noch wenig konkret, heisst es.

Positiv sei aber, dass SGS trotz Gewinneinbruch die Dividendenausschüttung bei 80 Franken je Aktie behält und auch künftig mindestens so viel ausschütten will, heisst es in Analystenkreisen.

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