Zürich (awp) - Der Warenprüf- und Inspektionskonzerns SGS hat am Investorentag diese Woche seine mittelfristigen Margenziele nach hinten verschoben. Der Unternehmenschef Frankie Ng verweist in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" vom Freitag (Online) auf eine Reihe von Gründen für diesen Schritt. So hätten die langsamere Erholung im Bereich Öl&Gas, die schwieriger werdenden Marktbedingungen oder Veränderungen im Portfolio zu einer Anpassung der Erwartungen geführt.

"Wir streben immer noch eine Marge von mindestens 18 Prozent an. Aber angesichts der herrschenden Marktbedingungen und der Änderungen, die wir in unserem Portfolio in den vergangenen drei Jahren gemacht haben, ist es besser, davon auszugehen, dass die 18-Prozent-Marge erst nach 2020 erreicht wird. Wir haben deshalb jetzt für 2020 ein realistischeres Ziel von über 17 Prozent gesetzt", sagte CEO Frankie Ng gegenüber der Zeitung.

Der Öl- und Gassektor laufe immer noch nicht auf vollen Touren. "Wir waren da mit dem Timing zu optimistisch", fügte der Unternehmenschef hinzu. Auch bei den Akquisitionen sei SGS von einem schnelleren Fahrplan ausgegangen. "Das hätte nicht nur die Marge, sondern auch den Umsatz verbessern sollen."

Weil man diszipliniert vorgegangen sei, seien aber nicht so viele Übernahmen getätigt worden wie ursprünglich gedacht. Das Ziel, den Umsatz bis 2020 um eine Milliarde Franken zu steigern, sei jedenfalls nicht mehr zu schaffen. "Wir hätten die Übernahmen stark beschleunigen müssen."

Für das organische Wachstum rechnet das Unternehmen weiter mit einem jährlichen Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich, trotz Handelskrieg und der sich abschwächenden Konjunktur in wichtigen Märkten. "Unser Wachstum ist zurzeit nicht schlecht, wir spüren viel Momentum", sagte Ng. "Wachstum ist nicht das Problem. Wir suchen Wachstum mit den richtigen Margen."

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