Genf (awp) - Der weltweit tätige Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS bleibt auf Wachstumskurs und hat 2018 den Umsatz weiter erhöht. Dabei gelang es der Gruppe, das Geschäft profitabler zu gestalten - wenn auch nur in kleinen Schritten. Mit einer Reihe digitaler Projekte will SGS die Betriebsmarge bis 2020 auf über 17 Prozent steigern.

Der Umsatz von SGS nahm im Berichtsjahr um 5,6 Prozent auf 6,71 Milliarden Franken zu. Klammert man den Währungseinfluss sowie die acht kleineren Übernahmen aus, dann resultiert immer noch ein organisches Wachstum in Höhe von 5,3 Prozent, wie es in der Mitteilung vom Dienstag heisst. Damit sei SGS so stark gewachsen wie zuletzt im Jahr 2012.

Im Gewinnausweis setzt SGS auf Werte, die um Sonderfaktoren wie einmalige Kosten zur Integration übernommener Firmen bereinigt sind. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT adjustiert) nahm um 8,4 Prozent zu und übertraf mit 1,05 Milliarden Franken erstmals die Milliardengrenze. Die dazugehörige Marge steigerte SGS um 0,4 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent.

Höhere Dividende

Der bereinigte Reingewinn beträgt 724 Millionen Franken nach zuvor 692 Millionen und die Aktionäre sollen je Titel eine um 3 auf 78 Franken erhöhte Dividende erhalten. Analysten hatten allerdings mit einem höheren Gewinn und einer höhere Ausschüttung gerechnet.

Darüber hinaus habe der Verwaltungsrat ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von erneut bis zu 250 Millionen genehmigt, heisst es weiter. Details dazu werde man zu einem späteren Zeitpunkt verkünden.

Bergbaugeschäft wächst

Einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum leisteten bei SGS die Aktivitäten und Labors im Bergbau. Das in der Vergangenheit von schwierigen Marktbedingungen geprägte Segment "Minerals" wuchs währungsbereinigt mit 11 Prozent zweistellig, ohne Zukäufe getätigt zu haben. Die Marge kletterte um einen Prozentpunkt auf 16,1 Prozent.

Aber auch in der grössten Sparten "Oil, Gas and Chemicals", die in den vergangenen Jahren ebenfalls das Wachstum der Gruppe gedämpft hatte, konnte SGS mit 7,2 Prozent im Umsatz kräftig zulegen. Ein ungünstiger Geschäftsmix und Investitionen ins Nordamerika-Geschäft liessen die Marge aber um gut einen Punkt auf 9,5 Prozent zurückfallen.

Solides Wachstum erreichte SGS auch im Bereich "Governments & Institutions" (+7,5%), wo die Marge auch dank höherer Preise und neuer Prozesse um beinahe 7 Punkte auf 28,7 Prozent anzog. Zulegen konnte SGS auch im Zertifizierungsgeschäft (+7,0%) und in der Konsum- und Retail-Sparte (+6,2%). Letztere habe von der guten Nachfrage in Südostasien, Osteuropa und im Mittleren Osten profitiert, heisst es.

Weiteres Wachstum erwartet

SGS sieht sich auf Kurs, um auch künftig solide zu wachsen. Im Ausblick hält die Gruppe im Wesentlichen an den am Investorentreffen im November gemachten Aussagen fest. Bis 2020 werde man jährlich organisch mit Raten im "mittleren einstelligen Prozentbereich" wachsen. Dabei sei auch 2019 ein "solides organisches Wachstum" zu erwarten, bekräftigt SGS.

Die operative Marge will man bis 2020 weiterhin auf über 17 Prozent verbessern. Einen Beitrag dazu erhofft sich der Konzern von digitalen Anwendungen. Dazu zählen Lösungen zum Schutz vor Cyber-Attacken, ein neues Kundenportal und weitere digitale Projekte. Ein nächster Meilenstein werde das neue Labor-Informationssystem sein, das noch in diesem Jahr lanciert wird, so die Mitteilung.

Ein einschneidendes Ereignis für die Gruppe war im Juli der überraschende Tod des langjährigen Verwaltungsratspräsidenten Sergio Marchionne, der an Krebs erkrankt war. Seither wird das Unternehmen von Peter Kalantzis präsidiert.

mk/rw