Tel Aviv (awp) - Der israelische Telemedizin-Anbieter SHL hat im ersten Semester 2020 gemäss vorläufigen Zahlen einen Umsatz auf Höhe der Vorjahresperiode verbucht. Das Betriebsergebnis (EBITDA) ging allerdings deutlich zurück, wie die an der Schweizer Börse kotierte Firma am Freitag mitteilte.

Konkret erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von ungefähr 19,3 Millionen US-Dollar (VJ 19,8 Mio). Der EBITDA sank derweil auf einen Wert im Bereich zwischen 1,7 bis 2,3 Millionen US-Dollar nach 6,1 Millionen im ersten Semester 2019. Das Unternehmen erwartet gemäss dem Communiqué 2020 ausserdem kein leistungsabhängiges Einkommen.

Zum Hintergrund erklärte SHL, dass die Corona-Pandemie seit Anfang Jahr verschiedene Auswirkungen auf das Unternehmen gehabt habe. SHL habe zwar bereits zu Beginn der Pandemie zahlreiche Massnahmen ergriffen, um einen nahtlosen Weiterbetrieb zu ermöglichen, heisst es in dem Communiqué. Doch hätten diese operativen Veränderungen zu einer verringerten operativen Effizienz und erhöhten Kosten geführt.

Mitarbeiter in "Kapseln"

Es seien beispielsweise in sich geschlossene Schichten (eine Art "Kapseln") eingesetzt worden, um den Schutz der Mitarbeiter zu garantieren. Ein grosser Teil der Belegschaft arbeite ausserdem im Home-Office.

Darüber hinaus habe sich die Rekrutierung von Patienten für Telemedizin-Programme für chronische Krankheiten in Deutschland verlangsamt. Dort sei auch "ein Rückgang der Inanspruchnahme von Dienstleistungen durch einen der institutionellen Kostenträger" festgestellt worden.

Erst Mitte Juni war es bei SHL zu einem CEO-Wechsel gekommen. Erez Nachtomy trat damals die Nachfolge von Yoav Rubinstein an. Zu den Gründen des Abgangs wurden keine genauen Angaben gemacht.

kw/tt