Tel Aviv (awp) - Der israelische Telemedizin-Anbieter SHL hat im ersten Semester 2020 die Corona-Pandemie zu spüren bekommen und weist einen deutlich tieferen Gewinn aus. Das Unternehmen setzt aber mittelfristig auf eine verstärkte Adaption der Telemedizin wegen der globalen Pandemie.

Unter dem Strich erzielte das an der Schweizer Börse SIX kotierte Unternehmen in der ersten Jahreshälfte noch einen Gewinn von 0,1 Millionen US-Dollar nach 4,0 Millionen im Vorjahr. Wie bereits Anfang August mitgeteilt, führte die Covid-19-Pandemie für das Telemedizin-Unternehmen zu erhöhten Kosten und damit zu einer verringerten operativen Effizienz.

Das Betriebsergebnis (EBITDA) belief sich in den ersten Monaten auf 2,8 Millionen USD (VJ 6,1 Millionen). Es fiel damit etwas höher aus, als im August aufgrund vorläufiger Zahlen angekündigt: Damals hatte SHL einen EBITDA in einer Bandbreite von 1,7 bis 2,3 Millionen in Aussicht gestellt.

Der Umsatz lag aufgrund der definitiven Zahlen mit 19,5 Millionen Dollar (VJ 19,8 Millionen) leicht unter dem Vorjahr. Der Rückgang war auf das Deutschland-Geschäft zurückzuführen, wo die Umsätze wegen "längeren Entscheidungsprozessen" von institutionellen Kunden, Verzögerungen bei neuen Programmen und langsamerer Patientenrekrutierung um 11 Prozent sanken. Dagegen konnte SHL im rentablen Israel-Geschäft um 3 Prozent zulegen.

Dennoch beobachtet SHL eine "disruptive Beschleunigung" in der Adaption der Telemedizin, wobei der Ausbruch der globalen Pandemie als ein Katalysator diene. Als führender Anbieter mit einer grossen Erfahrung sei man gut positioniert, um von dem Wandel zu profitieren, gibt sich das israelische Unternehmen überzeugt. SHL baue nun eine wertvolle Kundenpipeline mit potenziellen neuen Geschäften auf, von dem das Unternehmen mittelfristig bedeutende neue Geschäfte erwarte.

tp/ra