FRANKFURT (Dow Jones)--Mit wenig veränderten Indizes rechnen Marktteilnehmer zum Start am Freitag an den europäischen Aktienmärkten. "Vor dem Wochenende dürften sich Käufe und Gewinnmitnahmen die Waage halten", erwartet ein Börsianer. Nach der wie erhofft sehr taubenhaften EZB-Sitzung sei der Markt nach unten abgesichert, für deutlicher steigende Kurse fehlten aber erst einmal die Impulse. Die Vorlagen aus den USA und aus Asien seien durchwachsen.

Der XDAX legt um 0,3 Prozent zu gegenüber dem DAX zum Xetra-Schluss auf 15.557 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 wird mit 4.070 Punkten indiziert, 11 mehr als am Vortag. Am Devisenmarkt bleibt der Euro mit 1,1766 Dollar gedrückt nach den vielfach als "taubenhaft" bezeichneten Aussagen der EZB vom Vortag.

Für Bewegung könnten aber die Einkaufsmanagerindizes sorgen, die im Tagesverlauf aus Europa und den USA erwartet werden. Da mittlerweile der Eindruck vorherrscht, dass die stärksten Erholungsraten gesehen wurden, ist die Vorsicht hoch. Ein zu starkes Abdrehen der Indizes nach unten könnte daher schnell zu Abverkäufen führen.

Die aktuelle Marktstärke wird von Anlegern auf die gute Berichtssaison zurückgeführt. So haben im S&P-500 rund ein Fünftel aller Unternehmen Quartalszahlen Daten vorgelegt - die Mehrzahl davon übertraf die Analystenerwartungen klar.

Der Start der olympischen Spiele in Tokio wird kaum beachtet. Angesichts der Corona-gedämpften Stimmung selbst in Japan und dem Fehlen von Zuschauern werden die Spiele nicht als Kurstreiber für Aktien wie Adidas, Nike oder Puma gesehen.

In London könnte für gute Stimmung sorgen, dass das Verbrauchervertrauen trotz anhaltender Covid-Probleme deutlich gestiegen ist und die Erwartung von Ökonomen übertroffen hat.


   Shop Apotheke senkt Prognose 

Stark unter Druck werden Shop Apotheke erwartet, die nach einer Prognosesenkung vorbörslich um mehr als 9 Prozent einknicken. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen jetzt nur noch mit einem Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent gegenüber 2020, zuvor wurden noch rund 20 Prozent erwartet. Die Gewinnmarge wird nur noch rund um Null erwartet nach bislang 2,2 bis 2,8 Prozent.

Technologieaktien könnten von Aussagen von Intel-Chef Pat Gelsinger profitieren. Er erwartet, dass die globale Chipknappheit noch bis ins Jahr 2023 anhalten könnte. "Das sind wie gestern bei ASML gesehen gute Nachrichten für die Hersteller und schlechte für die Kunden", sagt ein Händler. Unter anderen hatten Autohersteller aus diesem Grund Absatzerwartungen kappen müssen. Dazu heißt es aber auch, dass die Halbleiterhersteller an Kapazitätsgrenzen kämen, spreche eher für die Zulieferer der Branche als die Chiphersteller selbst.

Gute Nachrichten aus der Autoindustrie gibt es vom Zulieferer Valeo. Er hat starke Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt und wieder schwarze Zahlen geschrieben.


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:12 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1768      -0,0%     1,1770         1,1784   -3,7% 
EUR/JPY           129,79      +0,1%     129,66         129,79   +2,9% 
EUR/CHF           1,0830      +0,1%     1,0823         1,0827   +0,2% 
EUR/GBP           0,8556      +0,0%     0,8552         0,8570   -4,2% 
USD/JPY           110,29      +0,1%     110,14         110,14   +6,8% 
GBP/USD           1,3754      -0,1%     1,3762         1,3750   +0,7% 
USD/CNH           6,4745      -0,0%     6,4756         6,4735   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        32.543,01      +1,2%  32.164,01      32.248,26  +12,0% 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,64      71,91      -0,4%          -0,27  +48,7% 
Brent/ICE          73,42      73,79      -0,5%          -0,37  +43,6% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.803,63   1.806,70      -0,2%          -3,07   -5,0% 
Silber (Spot)      25,30      25,43      -0,5%          -0,13   -4,2% 
Platin (Spot)   1.093,65   1.096,10      -0,2%          -2,45   +2,2% 
Kupfer-Future       4,34       4,34      -0,0%          -0,00  +23,0% 
 

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July 23, 2021 02:16 ET (06:16 GMT)