Zofingen (awp) - Beim Pharmazulieferer Siegfried dürfte der Hackerangriff vom Pfingstwochenende Spuren im Halbjahresergebnis hinterlassen. Dennoch sehe das Unternehmen eine gute Chance, auf Jahressicht seine Umsatzziele zu erreichen, wird Firmensprecher Peter Gehler in einem am Donnerstag online veröffentlichten Artikel der "Finanz und Wirtschaft" zitiert.

Der Ausfall von Produktionszeit führe natürlich zu Umsatzverlust bei weiterlaufenden Kosten, insbesondere im ersten Halbjahr, sagte Gehler gegenüber der FuW. Die Nachfrage sei aber unverändert hoch, was ihn zuversichtlich stimme. Der Produktionsunterbruch dürfte auch zu einem Materialverlust in noch unbekannter Höhe geführt haben. Genauere Angaben könnten bei der Publikation des Halbjahresergebnisses am 19. August folgen.

Siegfried hatte am Pfingstsonntag mitgeteilt, dass das Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs geworden war. An verschiedenen Standorten sei daraufhin die Produktion gesichert zurückgefahren worden, hiess es damals. Zudem seien die Netzwerkverbindungen unterbrochen und sämtliche IT-Systeme einer vertieften Untersuchung unterzogen worden.

Dabei handelte es sich um eine sogenannte "Ransomware"-Attacke, bei welcher die Hacker Daten verschlüsselten und so den Zugriff des Unternehmens darauf blockierten, wie Gehler gegenüber der FuW bestätigte. Siegfried gebe aber keinen Kommentar ab, ob ein Lösegeld  bezahlt wurde, um die Blockade aufzulösen.

Wie lange die vollständige Wiederherstellung brauche, konnte Gehler gegenüber der FuW nicht sagen. Priorität hätten die Produktionsanlagen. Geschäftsmail und Telefon hätten am Donnerstagmorgen noch nicht funktioniert. Immerhin verfüge Siegfried über Backups der Software, was den Wiederherstellungsprozess beschleunigen sollte.

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