FRANKFURT (dpa-AFX) - Analysten-Abstufungen haben die Anleger von Siemens Energy und Siemens Gamesa am Mittwoch in die Flucht getrieben. Die Aktien der einstigen Siemens-Energiesparte Siemens Energy rutschten um 5,65 Prozent auf 23,55 Euro ab und waren damit klares Schlusslicht im Dax, der rund 1,5 Prozent einbüßte. Die Papiere gaben damit inzwischen über die Hälfte der Erholung seit dem Achtmonatstief Mitte Juli wieder ab. Die an der Madrider Börse gehandelten Anteilsscheine des Windkraftanlagen-Herstellers Siemens Gamesa, an denen Siemens Energy 67 Prozent hält, sackten um 6,8 Prozent ab.

Davon wurden auch die Titel der ehemaligen Muttergesellschaft Siemens mit einem Minus von 3,0 Prozent in Mitleidenschaft gezogen. Siemens hält nach der Abspaltung von Siemens Energy und deren Börsengang im vorigen Jahr noch 35 Prozent der Anteile. Weitere knapp zehn Prozent liegen beim Pensionsfonds der Münchener.

Der JPMorgan-Analyst Andreas Willi strich seine "Overweight"-Empfehlung für Siemens Energy und senkte das Kursziel leicht auf 29 Euro - im Einklang mit der Abstufung der Papiere von Siemens Gamesa durch einen JPM-Kollegen. Willi sieht bei Siemens Energy zwar weiter deutlichen Bewertungsspielraum. Der Weg, ihn zu realisieren, sei aber steinig, schrieb der Experte. Er fürchtet massive Ergebnisrisiken bei Siemens Gamesa. Denn die chinesischen Konkurrenten machen dem deutsch-spanischen Windturbinenhersteller das Leben zunehmend schwer.

Im Juli musste Siemens Gamesa seine Profitabilitätsziele für das Onshore-Geschäft nach hinten verschieben. Diese Nachricht ließ auch die Aktien von Siemens Energy einbrechen bis auf den tiefsten Stand seit November 2020. Danach erholten sich die Papiere etwas und näherten sich der Marke von 26 Euro. In der laufenden Woche ging es jedoch wieder deutlich abwärts. Allein seit Jahresbeginn haben die Aktien von Siemens Energy mehr als 21 Prozent an Wert eingebüßt./edh/ag/stk/nas